| | | Eselsgeschrei Eselsgeschrei dringt nicht in den Himmel. (S. Hundegebet.)
Eselshaut 1. Er hat eine Eselshaut an. – Eyering, II, 277 u. 344. »Diss sprichwort wir von den verstehen, die vberhörn vnd vbersehen, sich nicht leicht erzürnen lan, wenn man sie schmecht vnd tastet an, sonderlich die allzeit faul vnd trege wie ein alter Gaul.« | | 2. Er hat eine Eselshaut gegessen, die kann er zeitlebens nicht wieder verdauen. – Körte, 1233e.
Eselsheilige Es sind Eselsheilige. Olearius im Persischen Rosenthal sagt S. 64: So werden die genannt, die äusserlich wie Heilige erscheinen, aber keine sind.
Eselskinnbacken Einen mit Eselskinnbacken tödten. – Eiselein, 153. Tausende werden durch geistliche und weltliche Schwätzer auf diese Weise getödtet. Lat.: Asini mandibulum. (Eiselein, 153.)
Eselskopf 1. Auf einen Eselskopf sind alle Laugen umsonst. – Simrock, 2192; Körte, 1232; Reinsberg IV, 36. | | 2. Eselsköpfe wäscht man nicht mit Lauge. Lat.: Asini caput ne laves nitro. (Philippi, I, 43; Seybold, 40; Binder II, 252; Weber, 5, 53.) | | 3. Du eingemachter Eselskopf. – Grimm, III, 1153. | | 4. Einem einen Eselskopf aufsetzen. – Murner. Ihn für einen Esel halten oder erklären. (S. Katzenkopf.) | | [Zusätze und Ergänzungen] 5. Die Eselsköpfe wollen auch gelehrt sein, wie Meussdreck sich unter den Pfeffer mengt. – Luther's Tischr., 195b.
Eselslauf Eselslauff, Nonnenlieb vnd Hurenfrommkeit sind vnbeständig vnd nichts werth. – Henisch, 943; Petri, II, 243.
Eselsmaul Solchem Eselsmaul gehört solcher Salat. – Grimm, III, 1154.
Eselsname Ein Esels und eines Hasen Nam thun heut und morgen bleiben stohn. – Schaltjahr, III, 641. Spitznamen sind schwer zu vertilgen.
Eselsohren 1. Aus Eselsohren macht man keinen Zimmt, wenn man sie auch im Mörser zerstösst. | | 2. Eselohrn seynd aller menschen wapen. – Gruter, I, 40; Petri, II, 243; Eiselein, 153. | | 3. Wenn dir einer sagt: Du hast Eselsohren, kümmere dich nicht darum; sagen's dir zwei, so nimm eine Larve vor. Anerkennung der Volksstimme. | | 4. Wer einem ein paar Esels Ohren will auffsetzen, der muss die Wort gar dünn vnd subtill schmeltzen. – Lehmann, 360, 11. | | 5. Die Esels Ohren seindt jhm Spannen lang gewachssen. – Henisch, 938. | | 6. Einem Esels Ohren ansetzen. – Henisch, 938. | | 7. Einem Eselsohren machen. – Franck, II, 20a. | | 8. Eselsohren davontragen (gewinnen). – Lehmann, 92, 47. Betrogen oder lächerlich gemacht werden. | | 9. Seine Eselsohren verbergen. Von Menschen, die einen schwachen, langsamen Verstand und ein einfältiges Urtheil haben. Entlehnt von der Fabel des phrygischen Königs Midas, dem Phöbos, weil er ihm den Pan im Gesange vorgezogen, Eselsohren verlieh, die derselbe zwar eine Zeit lang unter der Mütze verborgen hielt, die aber doch endlich vom Barbier, der das Amtsgeheimniss gebührlicherweise im Volke ausplauderte, entdeckt wurden. Holl.: Hij heeft ezelsooren als Midas. (Harrebomée, I, 180.) Ehemals ein Zeichen der öffentlichen Brandmarkung.
Eselssattel Jemandem einen Eselssattel aufsetzen.
Eselsschmalz Sich mit Eselsschmalz schmieren. – Brandt, Nsch., 14; Eiselein, 153. Sich selbst täuschen, irren. – »Der schmiert sich wol mit Eselsschmaltz, der sprechen thar, das Gott der Herr erbarmig sey, vnd zürn nicht sehr.« (Kloster, I, 296.) Lat.: Agas asellum. (Erasm., 629.) |
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