| | | Erwägen 1. Erwäge das Ende. | | 2. Erwäg's, dann wag's. – Simrock, 2132; Eiselein, 149; Lehmann, II, 126, 101; Mayer, II, 230. Lat.: Antequam incipias consulto; ubi consulueris, mature facto opus est. – Diu delibera. (Eiselein, 149.) | | 3. Lang erwogen, schnell gethan. | | [Zusätze und Ergänzungen] 4. Erst wohl erwogen, dann rasch vollzogen. | | 5. Erwigs, den sags. – Petri, II, 241.
Erwarmen Wem erwarmt der Bettelstab in der Hand, der ist von aller Arbeit abgewandt.
Erwarten 1. Man erwartet oft das Ende und der Anfang fängt erst an. | | 2. Wer's nur erwarten kann, es gibt sich alles zu seiner Zeit. | | 3. Wo man es am wenigsten erwartet, springt oft der Hase aus dem Busch (Klee, Graben). – Reinsberg II, 78. | | [Zusätze und Ergänzungen] 4. Man muss das Schlimmste erwarten, um sich über nichts zu verwundern.
Erwecken Was man will erwecken, das muss man strecken. – Scheidemünze, II, 54. Bewegung fördert das Leben.
Erweisen Was man erweisen kann, mag man geniessen. – Graf, 452, 420; Michelsen, Oberhof zu Lübeck, 159, 60. Der Genuss eines beanspruchten oder bestrittenen Rechts ist nur dann gesichert, wenn man die erforderlichen Beweise dafür zu führen vermag.
Erwellen Es (die Sache) ward nur derwellet und nicht ganz gekocht. (Schles.) – Schweinichen, II, 39; Weinhold, 104.
Erwerb Ehrlicher Erwerb geht langsam, aber sicher. – Horn, Spinnstube für 1859, S. 148.
Erwerben 1. Besser erwerben, denn warten aufs Erben. | | 2. Besser wenig erwerben, als die Zeit verderben. Span.: Cuando pudieres trabajar no lo dejes, aunque no te den lo que mereces. (Zeiller.) | | 3. Einer erwirbt, der andere verdirbt. | | 4. Erwerben und sparen zugleich macht am gewissesten reich. – Körte, 1171. | | 5. Langsam (sauer) erworben, schnell (süss) gestorben (verdorben). – Scheidemünze, I, 3066. Lat.: Perditur exiguo quaesitum tempore longo. (Binder I, 1349; II, 2546; Gartner, 169; Philippi, II, 91; Seybold, 436.) – Perditur in puncto, quod non reparatur in anno. (Binder II, 2546; Zinkgref, I, 92.) | | 6. Leicht erworben, leicht verdorben. | | 7. Nach allem Erwerben legen wir uns nieder und sterben. – Lehmann, 535, 38. | | 8. Uebel erworben ist bald verdorben. Böhm.: Zle dobyto, zle pozbyto. (Haug.) It.: Presto si perde il mal guadagnato. (Pazzaglia, 274, 19.) | | 9. Was man erwirbt durch Flehen, kommt am theuersten zu stehen. | | 10. Was man erworben in Weile, wird verzehrt in Eile. | | 11. Was sauer erworben ist, geht schwer heraus. | | 12. Wenig erwerben und viel verzehren, kann gewiss nicht lange währen. | | 13. Wer erwirbt thut viel, wer spart thut mehr. It.: L'arte di conservare non è minor di quella di conquistare. Lat.: Plus est servare repertum, quam quaesivisse decus novum. | | 14. Wer jung erwirbt, alt nicht verdirbt. | | 15. Wer nichts erwirbet, der verdirbet. – Heshusius, 273b; Simrock, 2133; Körte, 1172. | | 16. Wie erworben, so gestorben. Dän.: Enden som begyndelsen. – Ilde er kommet, ilde fortkommet. – Ilde vundet, ilde svundet. (Prov. dan., 143.) | | 17. Wiltu was erwerben, so must du das Schamhütlein abziehen. – Lehmann, II, 881, 300; Gruter, III, 115.
Erwerber Na 'e goode Erwarwer kummt 'e goode Ferdarwer. (Süderdithmarschen.) – Für Oldenburg: Goldschmidt, 119. Nordfriesisch auf der Insel Amrum: Efter an gratten Erwerwer komt an iargen Ferderwer. (Haupt, VIII, 359, 133.) – Auf einen guten Erwerber folgt ein guter Verderber.
Erwischen 1. Er hat's erwischt, aber mit Noth. Von denen, die das, was sie wünschen, zwar erlangen, aber nur mit vieler Anstrengung. Homer sagt: Hin sollt ihr gelangen, aber erst nach vielem Kampf. | | 2. Wenn du mich erwischen willst, musst du früh aufstehen.
Erworbenes Erworbenes will bewahret (erhalten) sein. |
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