| Erröthen 1. Einmal erröthen macht1 zehnmal erblassen. – Simrock, 2002; Eiselein, 149. 1) Nach einer andern Lesart: erspart. Lat.: Semel rubidus, ac decies pallidus. (Eiselein, 149.) |
| 2. Einmal erröthet ist besser als hundertmal erbleichen. |
| 3. Ich erröthe für dich, sagte der Krebs zur Köchin, als das Wasser zu kochen anfing. Engl.: I blush for you, as the rouge-pot said to the old dowager. (Hagen, 105, 35.) |
| 4. Erröthen bis auf den Nabel (bis über, hinter die Ohren).
Êrs Êrs (s. Arsch). |
| 1. Den Êrs to knipn. – Eichwald, 391. |
| 2. En Êrs vull gebn. – Eichwald, 399. |
| 3. He is öwer Êrs inn Staat kamn. – Eichwald, 397. |
| 4. Keen sitten Êrs hebbn. – Eichwald, 395. |
| 5. Sitt uppen Êrs, so loppt dar keene Mus in. – Eichwald, 389. |
| 6. Utn nauen Êrs geit'n nauen Furt. – Eichwald, 404. |
| 7. Vergetern Êrs. – Eichwald, 400. |
| 8. Wat is 't got, dat di de Êrs noch faste sitt! – Eichwald, 394.
Ersättigen A iss ke mol zu ersättigen. (Schles.) – Gomolcke, 103.
Ersaufen 1. Ersoffen ist ersoffen, am Ufer oder im Meer. |
| 2. Es ersaufen mehr im Becher als im Bach. |
| 3. Es ersauffe einer am Vffer oder im tieffen Meer, so heisset's beides ersoffen. – Petri, II, 244. |
| 4. Es ersauffen jhr mehr im Bier oder Wein, denn im Wasser. – Petri, II, 244; Mathesy, 276a. |
| 5. Versiupet se, so versiupet se, hadde de Biuer sagt, da hadde junge Enten op't Water satt. (Westf.) |
| 6. Wä versuffe sall, dä versüff en em Fingerhôt met Wasser. (Köln.) – Firmenich, I, 476, 217. |
| 7. Wenn du ersaufen willst, so ersaufe in lauterm Wasser. – Simrock, 11252. |
| 8. Wie kann der ersaufen, der über das Wasser gehalten wird. |
| 9. Er ersöffe nicht, das Wasser ginge denn über den Galgen.
Ersäufen 1. Es ersäufft sich weder Hund noch Katz, ob sie schon die Bach sehen. – Lehmann, 229, 81. |
| 2. Wer sich ersäufen kann im vollen See, ersäuft sich nicht in einer Hand voll Schnee. Dän.: Kunde han drukne ham i en skee fuld vand, han tog ikke en spand fuld dertil. (Prov. dan., 126.)
Erscharren Was man lang erscharret (oder: erspart), das führt der Teuffel auff einmahl hin. – Lehmann, II, 835, 154; Simrock, 10210.
Erscheinen Wer nicht erscheint, bekommt nichts. – Eiselein, 149.
Erschlagen 1. Er hat jr trefflich viel erschlagen, die heuer Hiplen feil thun tragen. – Eyering, II, 295. Von einem, der seine Heldenthaten mit dem Munde verrichtet, dessen Umgebrachte noch jahrelang gemüthlich spazieren gehen. |
| 2. Man erschlägt sich wenig Ehre an einem Weibe. |
| 3. Wer einen erschlagen, dessen Hand hält man stets für eine Keule. – Scheidemünze, II, 23. |
| 4. Wer heut erschlagen wird, kann morgen nicht fechten.
Erschleichen 1. Erschleiche, was du nicht erlauffen kanst. – Lehmann, II, 126, 100; Lehmann, 851, 2; Körte, 1168. |
| 2. Erschleichen lässt sich Gott, aber nicht erlaufen. |
| 3. Es ist so bald etwas erschlichen als errannt. – Lehmann; Eiselein, 148; Simrock, 9079. Lat.: Magnum et certum vectigal parsimonia. (Eiselein, 148.) |
| 4. Was man erschleicht, ist ebenso gut, als was man erlaufft. – Lehmann, 162, 22.
Erschnappen Besser erschnappen als erwerben. Sagt der arbeitsscheue, zum Betteln geneigte Italiener.
Erschöpfen Man erschöpft auch den tiefsten Brunnen. |