| Errare 1. Errare humanum, sagte der Hahn und trat die Ente. – Hoefer, 404. |
| 2. Omnes erramus quasi oves, sagte der Mann, wollte zur Frauen und ging zur Magd. – Hoefer, 18.
Errathen 1. Etwas errathen müssen heisst nach der Scheibe schiessen. |
| 2. Hesch errathen, schmeck den Braten. – Kirchhofer, 29. Wird gesagt, wenn jemand etwas errathen hat. |
| 3. A hôt's og su errothen. – Gomolcke, 85. |
| 4. Das erriethe selbst der Heilige Geist nicht. Lat.: Nec Apollo, quid sibi haec velint, intelligat. |
| 5. Er erräth's nicht und wenn man's ihm in einem Löffel voll Wasser gibt. (Nürtingen.)
Erreichen Wer erreichen will sein Ziel, dem steht bevor des Leidens viel.
Erren Wat nich erren1 soll, dat erret nich. 1) Schaden. Das Volk meint: was nicht schaden soll, schadet nicht.
Erretten Mancher errettet eine gantze Statt, vnnd er selbst muss sie mit dem Rücken ansehen. – Petri, II, 449.
Erringen 1. Was einer erringt, der andere verbringt. – Scheidemünze, I, 1272. |
| 2. Was man errungen mit Sorg' und Müh' bleibt im Tode alles hie. |
| 3. Was man nicht erringen kann, das muss man erhoffen (erwarten). – Scheidemünze, I, 1592.
Erröthen 1. Einmal erröthen macht1 zehnmal erblassen. – Simrock, 2002; Eiselein, 149. 1) Nach einer andern Lesart: erspart. Lat.: Semel rubidus, ac decies pallidus. (Eiselein, 149.) |
| 2. Einmal erröthet ist besser als hundertmal erbleichen. |
| 3. Ich erröthe für dich, sagte der Krebs zur Köchin, als das Wasser zu kochen anfing. Engl.: I blush for you, as the rouge-pot said to the old dowager. (Hagen, 105, 35.) |
| 4. Erröthen bis auf den Nabel (bis über, hinter die Ohren).
Êrs Êrs (s. Arsch). |
| 1. Den Êrs to knipn. – Eichwald, 391. |
| 2. En Êrs vull gebn. – Eichwald, 399. |
| 3. He is öwer Êrs inn Staat kamn. – Eichwald, 397. |
| 4. Keen sitten Êrs hebbn. – Eichwald, 395. |
| 5. Sitt uppen Êrs, so loppt dar keene Mus in. – Eichwald, 389. |
| 6. Utn nauen Êrs geit'n nauen Furt. – Eichwald, 404. |
| 7. Vergetern Êrs. – Eichwald, 400. |
| 8. Wat is 't got, dat di de Êrs noch faste sitt! – Eichwald, 394.
Ersättigen A iss ke mol zu ersättigen. (Schles.) – Gomolcke, 103.
Ersaufen 1. Ersoffen ist ersoffen, am Ufer oder im Meer. |
| 2. Es ersaufen mehr im Becher als im Bach. |
| 3. Es ersauffe einer am Vffer oder im tieffen Meer, so heisset's beides ersoffen. – Petri, II, 244. |
| 4. Es ersauffen jhr mehr im Bier oder Wein, denn im Wasser. – Petri, II, 244; Mathesy, 276a. |
| 5. Versiupet se, so versiupet se, hadde de Biuer sagt, da hadde junge Enten op't Water satt. (Westf.) |
| 6. Wä versuffe sall, dä versüff en em Fingerhôt met Wasser. (Köln.) – Firmenich, I, 476, 217. |
| 7. Wenn du ersaufen willst, so ersaufe in lauterm Wasser. – Simrock, 11252. |
| 8. Wie kann der ersaufen, der über das Wasser gehalten wird. |
| 9. Er ersöffe nicht, das Wasser ginge denn über den Galgen.
Ersäufen 1. Es ersäufft sich weder Hund noch Katz, ob sie schon die Bach sehen. – Lehmann, 229, 81. |
| 2. Wer sich ersäufen kann im vollen See, ersäuft sich nicht in einer Hand voll Schnee. Dän.: Kunde han drukne ham i en skee fuld vand, han tog ikke en spand fuld dertil. (Prov. dan., 126.) |