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beten bis Gebetbuch (Bd. 1, Sp. 643 bis 648) | ||||
| ![]() [Bd. 1, S. 644] usf. (s. baden) b·ə.nə(n) [bən w. Kemp-Born Kaldenk (s. baden); b·ə.n innerh. Mörs-Friemersh usf. (s. baden)]; Klevld bə(n); Wermelsk, Wippf-Cürten bęidən schw.: 1. a. beten, vom religiösen Gebet. Beim Pflichtgebete wird Rip u. Nfrk das Refl. gebraucht. Sen dech on bet dech! Rip. De bet sech net on sent sech net ein irreligiöser Mensch. Sech an de Moddergoddes b. Eup. Stehen Bestimmungen dabei, dann fehlt das Refl.: En Rusekranz, et Vateronser udgl. b. Mer welle och noch für de Afgestorvene b. (aber hier auch refl). Zo usem Herrgott bede. Gebete s. unter ‘Vater unser’, ‘Amen’. Höre ich nachts um 12 Uhr auf dem Friedhofe b., dann stirbt bald jmd. Jül. Sterben mehrere Glieder einer Familie nacheinander, so ‘betet’ der zuerst Verschiedene die andern zu sich Koch-Wirfus. RA.: Et B. allen deht et net Rip, Allg. Jider ene muss no senger Art b. an seinen Vorteil denken Prüm-Ihren. He hau sech ävve och dervüər gebeət wenn etwas Gutes eintrifft nach eifriger Bemühung Nfrk. Gen Beəne schadt, gen Floke bat Viersen. Me soll b., als of me alle Dag störf, on arbede, als of mer onse Herrgott net nüdeg hätt Siebengeb. »Fängst du ein Werk mit B. an, ist's um die Hälfte schon getan« Mos. »Betet rein, schätzt euch klein und lasst euch Gott befohlen sein!« ebd. Weisch on kämm dich, bet on sen dich, da küt och nüs Schlemmes an dich Jül. We sech gut bet, schlöpt gut Mettm. Me bet net zo nem Hellege, de ken Marakel deht einen ungefälligen Menschen soll man nicht um einen Gefallen bitten Bergh-Blatzh. Besser b. als de Ruəsekranz es gestricken MGladb-Kleinenbr. Et ischt gebiət, da gess, da geschwatt (geschwätzt) Prüm-Dahnen. Kurt gebet on en lang Wuərsch es et beiss Rheinb-Schönau. Bichte, b. on Deg treəne deht der Minsch et nuətste (ungern) Aach-Merkst. — De bet, als wenne de Herrgott met de Zihe krige wöll Eusk-Billig. De bet sech, dat em de Mul schümp Rip, Nfrk. De bet sech dut on lebendeg Rip, Allg. De bet sech dur de Hemmel dur MGladb, Eusk-Dirmerzh, Köln. Wammer net vell kann, es mer flöck feərdeg met b. Siebengeb. Die bet sech an eng Si en den Hiəmmel on an di onger Si drut die Quisel Kemp. He bet an osen Herrgott on ment der Düvel MGladb. Hej bejt den Heiland van et Krüss en schleht öm ok wer dran Scheinheiliger Klev. De prakesert tösche dem B., wie e ene betuppe kann MGladb. De et miəscht nor Kerch gonnt, de b. et wennigste Monsch-Witzerath. Die b. nit all, de en de Kirch gohn Köln. Ma kann den Esel un de Kirch doh gohn, awer net doh b. Daun-Tettschd, Bitb-Dahlem. Heə hät ene gruəsse Mongk, [Bd. 1, S. 645] äver he bet sech net geər Eif, Köln. Duə häs en Mul, die böt sich net geər, die fresst aver geər Dür-Abenden. De bet sech net on sent sech net, on de Düvel deht em doch nüs Rheinb-Meckenh. De lüg, wat e bet Rip, Allg. Wat de bet, dat es gelogen Mos, Allg. Der liət meh, wie er bet Merz-Wadern. Mit dem Maul, wo de betscht, sollschte nit lige Saarbr. Nut lihrt b. Rip, Allg. Do hat en Nunn fir gebet sagt man, wenn einem etwas nicht gelungen ist; das geschieht nicht Mosfrk, Allg. Och Gott, Mariche, me b. alle Wouche, on wann de leve Sonndag küt, hamme nüs zo kouche Rheinb-Meckenh. Wenn et schwaət (raucht, dampft), da brukt man sech net te b. (Tischgebet) Kemp. We de Küll hat, de biənt sich beim Essen nimmt der erste sich viel Aach-Strasbg. — All B. es verlor; han ich ken Mist, dann krei ich ken Kor Bernk-Wehlen. Was se vill is, is se vill, un wanns gebet is Saarbr. We de Gonn (Gunst) hät, bruck för de Gof net de b. Lennep-Hückeswg. Dat hät der och nit met b. verdent Köln. Heə söckt en beənt sich, dat en et net fengt Aach. De Pastor bejt mär ens för et Geld Mörs-Xanten. Du beəns ouch: Heər, du weəss, wat ich saje well kurzes Tischgebet Aach. Wat mer bei dem kregt, dafir braucht mer net ze b. (bei dem Geizhals) Prüm-Ihren. Se han gebet on och gesonge; sterf de Al, dänn krige me ne Jonge Eusk-Zülp. Beənt för der aue Börgermester; dann der neue es ömmer schleəter Aach. Wenn de reite (rechte) Maria kömmt, mot de Josef b. Berg. Füər den sen at es de sebbe Fossfäll gebet der ist schon einmal tot gesagt worden Sieg-ODollend. Lot ow mar dot beiə! du kannst einpacken Klev. Lot doch en Scheffel Erften vom Kloster brengen un em dout b., dat es et beste för em für den Tunnichtgut Ess. För de gebaschtenen (die sich zerbarsten arbeiten) wiərd net gebet Malm-Weywertz. No (nun) bei mar noch nit! du bist noch nicht fertig Ruhr-Hünxe. Schnaf! Wuərschel, bet dech, den hatts de verdent bei einer Ohrfeige Sieg-Süchterschd. De hät net ömmesöns et Gratias gebet Bergh-Hüchelhv. Do hät e doch b. gelihrt Rip, Allg. Van alles (allerhand) steht drop, säj de Jong, dor mosse hart b. (b. lehre) Klevld. Wat doch nit alles in de Welt opsteht, sät de J., doə moss hen b. lehre ebd. Kenger, bet öch, et Hüske fällt en! MGladb, — Vatter geht noa Jüllek Kemp, — de Vater schreift de Numen (Namen) Trier-Mehring. — Lik beəne gohn die Nachbarn gehn drei Tage lang jeden Abend zum Beten zum Hause des Verstorbenen MGladb-Rheind. — b. scherzh. he bejt sech er flucht Klevld. — c. beim ‘gesund beten, brauchen’ bere, pischpere un hauche Hunsr. — d. [Bd. 1, S. 646] winseln, vom Hunde gesagt Ahrw-Wershf. — 2. einen um etwas b., bitten. — Das Zw. ‘bitten’ ist der MA. fremd; nur in der mosfrk. Verb. alles Bitten un Beaden kann neist dienen (helfen); ech han gebitt on gebet ist es geläufig; sonst wird ‘beten’ verwandt. Enen öm en Gefälligket b. Rip, Allg. — De Hellegen b. för ons Klevld. Ommes b. on trejen jmd. durch Bitten und Zureden arg bedrängen Klevld. De geht Ärbet söke on bet Gott, dat e ken fengk Rip, Allg. Dar is nit de wert, dat mer im de Käs bet Hunsr-Laub. Bedendes Mongs betenden Munds, bittend Bergh-NEmbt. Du woər et äəvel och Tit, om got Weər de b. Nfrk. — Enen der Lik b. (telik beje) zum Leichenbegängnis einladen Nfrk; Begräfnes beje Rees-Wallach. Gebere gih von den Leichenbittern gesagt, die zur Beerdigung einladen Westerw. — 3. betteln Rip u. NBerg. Tatsächlich beteten die Bettler früher an den Türen. — De geht b. De es to arm, b. te gohn Sol, Rip. De Schohn send, als wenn se gebet wüərde MGladb-Rheydt. — Abl.: die Bedderei, dat Gebedds, sech zerb. NRhWB PfWB ab- beten : bet-achtig bęχtəχ Nfrk Adj.: überfromm, quiselig. Bet-ampel bēdambəl Wend f.: Frömmlerin. Bet-bank f.: Betschemel. NRhWB PfWB PfWB Bet-bruder Rip m.: Frömmler. PfWB PfWB Bet-buch Allg. [Bd. 1, S. 647] Bete-knubben będəknubən Simm-Laub: ein Nachlaufesp. der Kinder; das den andern Kindern nachlaufende Kind muss seine Hände wie beim B. falten, dass sie einen Knoten (Knubbe) bilden; lässt das Kind die Hände aufgehn. so wird es mit Hieben in die Huhl zurückgetrieben. Bete bęt Rip Sg. t. f.: Bitte. Ech hätt en B. an dech. PfWB ElsWB LothWB Ge-bet Rhfrk gəbt, Pl. -brə [NHunsr, OMosfrk gəbęt, Pl. -będər]; WMosfrk gəbt, Pl -dər [Merz -iə-]; Rip. NBerg jəbęt, Pl. -dər [uAhr, Eusk, Monsch --]; NRip, SNfrk jəbęt, Pl. -b·ə.r; Klevld γəb, Pl. -bərs [Bd. 1, S. 648]
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