Kalpak (türk.), die Lammfellmütze der Tataren, bei den ansässigen von plumper, massiver, bei den nomadisierenden von kleinerer und gefälligerer Form. In der Türkei wurden mit K. die den Armeniern vorgeschriebenen hohen Filzmützen bezeichnet; von dort ging das Wort ins Ungarische über, wo der K. noch heute zum magyarischen Nationalkostüm gehört. In Ungarn und einigen andern europäischen Ländern bildet der pelzverbrämte K. ein Stück der militärischen Uniform (s. Kolvak).
Kalpe, im Altertum Name des Felsens von Gibraltar, der mit dem gegenüberliegenden Abila auf der Küste Afrikas (dem Dschebel Mussa beim heutigen Ceuta) die »Säulen des Herkules« bildete.
Kalpi, Stadt in der Division Dschansi der britisch-ind. Nordwestprovinzen, an der Dschamna, mit Fabriken für Zuckerkandis und Papier, die in ganz Nordindien berühmt sind, Handel mit Baumwolle und Getreide und (1901) 10,139 Einw. Nahebei die prächtigen Ruinen der alten Stadt.
Kals, Dorf in Tirol, Bezirksh. Lienz, 1322 m ü. M., im Kaisertal (Seitental des Iseltals) gelegen, mit (1900) 1045 Einw., Ausgangspunkt für die Besteigung des Großglockners (über die Stüdlhütte). Nördlich Übergang über den Kalser Tauern (2512 m) in das Stubachtal und Oberpinzgau.
Kalt heißen Fährten, die nicht mehr frisch sind.
Kalt., bei Pflanzen- und Tiernamen Abkürzung für Johann Heinrich Kaltenbach, geb. 1807 in Köln, gest. 1876 als Lehrer an der Realschule in Aachen; schrieb: »Monographie der Pflanzenläuse« (1. Teil: Die Blatt- und Erdläuse, Aachen 1843); »Flora des Aachener Beckens« (das. 1845); »Die Pflanzenfeinde aus der Klasse der Insekten« (Stuttg. 1872).
Kaltbruch, die Eigenschaft mancher Metalle, bei der mechanischen Bearbeitung (Hämmern, Walzen etc.) in gewöhnlicher Temperatur rissig zu werden, eine Folge von fremden Beimengungen (z. B. von Phosphorgehalt bei Schmiedeeisen, von Kupferoxydul bei Kupfer) oder veranlaßt durch kristallinische Struktur, die durch Guß bei nicht gehöriger Temperatur entstanden ist.