Kaliko (von der ostind. Hafenstadt Kalikat, woher die Ware zuerst eingeführt wurde; franz. Calicot), leinwandartig gewebte, dichtere Baumwollenstoffe, auch Druckperkal, in Frankreich Indiennes genannt; auch ein stark appretiertes und gekörntes Baumwollengewebe für Buchbinderzwecke mit 25 Ketten- und 25 Schußfäden auf 1 cm Kette und Schuß Nr. 26 englisch = 44 metrisch Bindung Leinwand. K. für Verbandzwecke, ein rohes und leichtes Baumwollengewebe mit 26 Fäden auf 1 cm Kette Nr. 40 und Schuß Nr. 30 englisch.
Kali majus, das Kraut von Salsola soda, s. Salsola.
Kalina, Kolonie im preuß. Regbez. Oppeln, Landkreis Beuthen, hat (1900) 3615 Einw.
Kalinka, Waleryan, poln. Geschichtsforscher, geb. 1826 in Krakau, gest. 16. Dez. 1886 in Lemberg, studierte in Krakau die Rechte, nahm am Aufstand von 1846 teil und flüchtete darauf nach Paris, wo er Sekretär des Fürsten Adam Czartoryiski wurde. 1863 unternahm er im Auftrage der polnischen Nationalregierung eine diplomatische Reise nach Italien und Schweden, widmete sich aber nach dem Scheitern des Aufstandes ausschließlich historischen Studien, als deren Frucht zunächst die Werke: »Von den internationalen Beziehungen Polens im 16. Jahrhundert« (Warsch. 1862) und »Die letzten Regierungsjahre Stanislaus Augusts« (Par. 186567, 2 Bde.) erschienen. Er trat in den polnischen Resurrektionistenorden ein und ging 1870 nach Galizien, wo er Vorsteher des ruthenischen Konvikts in Lemberg wurde. Er schrieb: »Die österreichische Politik in bezug auf die Verfassung vom 3. Mai« (1872). Sein unvollendetes Hauptwerk: »Der vierjährige polnische Reichstag 17881791« (1880, 2 Bde.; deutsch, Berl. 18961898, 2 Bde.) zeichnet sich durch glänzenden Stil und Unparteilichkeit aus, rief aber vielfache Entgegnungen hervor.