Kamelhaardecken, beiderseitig gut gerauhtes, weiches, flaumartiges Gewebe mit 10 Ketten- und 11 Schußfäden auf 1 cm, aus Kamelhaargarnen, Kette 6000 m. Schuß 2500 m auf 1 kg.
Kamelhalsfliege (InocelliaSchneid.), Gattung aus der Familie der Sialidae und der Ordnung der Netzflügler, Insekten mit breitem, herzförmigem, hinten zu einem dünnen Hals verengertem, leicht geneigtem, äußerst beweglichem Kopf, seitlich hervortretenden Augen, ohne Nebenaugen, kurzen, dünnen Fühlern, stark verlängertem, schmalem Prothorax und in der Ruhe dachförmig aufliegenden Flügeln. Die dickfühlerige K. (I. crassicornisSchneid., s. Tafel Meyers»Netzflügler«, Fig. 3), 8 mm lang, mit rotbraunem Mal in den glashellen Flügeln, das Weibchen mit langer, aufwärts gebogener Legröhre, lebt an Baumstämmen von Insekten und ist äußerst beweglich. Die ebenfalls sehr bewegliche Larve lebt im Moos und in den Flechten der Baumrinde oder unter dieser, ist vorn braun, hinten hell gestreift und verpuppt sich im Frühjahr. Die Puppe gleicht bis auf die fehlenden Flügel der Fliege u. verwandelt sich in diese am 11. oder 13. Tag.
Kamelĭe (Kamellie), s. Camellia.
Kamelĭendame (Dame aux camélias), Titel eines Romans und eines Dramas von A. Dumas dem jüngern; danach soviel wie Dame der Halbwelt.
Kamelopard (Kamelparder), soviel wie Giraffe; auch Bezeichnung für das Sternbild der MeyersGiraffe (s. d.)
Kamelott (franz. Camelot), leichte, leinwandartig gewebte Stoffe aus Angorawolle, werden in Kleinasien in unerreichter Schönheit hergestellt und im Orient verbraucht. Auch in Europa werden Kamelotts aus Angorawolle, z. T. mit Seide gemischt, einfarbig und meliert hergestellt; am häufigsten aber fertigt man gegenwärtig Kamelotts aus Kammgarn, in der Kette mit gezwirnten, im Einschuß mit einfachen Fäden und benutzt bisweilen selbst Baumwolle oder Leinen als Kette. Dahin gehören die Orléans mit wollenem Einschlag und gezwirnter Baumwollkette. Seidenkamelott ist ein leichter Gros de Naples mit zwei verschiedenfarbigen zusammengezwirnten Fäden in der Kette und Fäden von einer dritten Farbe im Einschuß, so daß das Gewebe sein geflammt erscheint.
Kamelziege, soviel wie Angoraziege, s. MeyersZiege.
Kamen (Camen), Stadt im preuß. Regbez. Arnsberg, Kreis Hamm, an der Seseke, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Duisburg-Soest und K.-Unna-Königsborn, hat 2 evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, Amtsgericht, Steinkohlenbergwerk, Metallgießerei, Fabrikation von Bohrgeräten, Kohlenförderwagen etc., starke Schuhmacherei und (1900) 9889 Einw., davon 3290 Katholiken und 131 Juden. K. erhielt um 1250 Stadtrecht.