Kalugyér (spr. káludsēr, Kaluger), Dorf im ungar. Komitat Bihar, unweit des Bergwerksortes Vaskóh, mit (1901) 989 rumänischen (griechisch-orient.) Einwohnern, bekannt durch die in der Nähe befindliche Schwefelquelle Izbuk (magyar. Dagadó Forras, »schwellende Quelle«), die während der Monate Dezember bis Juli alle 6 Stunden unter heftigem Brausen aus einer tiefen Felsenkluft 12 Minuten lang hervorquillt, zuerst ein inneres, dann ein äußeres Becken füllt und, nachdem sie einen Wasserfall gebildet, im Felsen wieder verschwindet.
Kaluschin (poln. Kaluszyn), Stadt im russisch-poln. Gouv. Warschau, Kreis Nowo-Minsk, mit Fabrikation von Ol, Essig, Seife, Talglichten und Tales, dem schwarz und weiß gestreiften Wollenzeug, das die Juden zu ihren Gebetmänteln brauchen, und (1897) 7371 Einw., meist Juden.
Kalusz (spr. kālusch), Stadt in Galizien, an der Lomnica (Zufluß des Dnjestr) und der Staatsbahnlinie Stryj-Stanislau, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat ein Denkmal Johann Sobieskis, Salzbergbau, ein Salzsudwerk, Kainitproduktion (100,000 metr. Ztr. Salz, 130,000 Ztr. Kainit), Bierbrauerei, Branntweinbrennerei, Gerberei, Handel mit Getreide, Holz und Vieh und (1900) 7829 polnische und ruthen. Einwohner (4322 Juden).
Kalvarĭenberg (v. lat. calvaria, »Hirnschädel«), Schädelstätte an Hinrichtungsplätzen, besonders soviel wie Golgatha; daher in katholischen Ländern Hügel, die, mit Kreuzen, Statuen und Bildern (14 Stationen) bezeichnet, den Todesgang Christi veranschaulichen und als Wallfahrtsorte dienen.
Kalvörde (Calvörde), Flecken im braunschweig. Kreis Helmstedt, in einer Exklave im Preußischen, an der Ohre, hat eine evang. Kirche, Amtsgericht, Forstamt, Spiritusbrennerei, Kartoffelstärkefabrikation, 2 Dampfsägemühlen, Molkerei, Konservenfabrik und (1900) 2058 Einw.