Kadschar, Name der jetzt regierenden Dynastie in Persien, nach einem turko-tatarischen Stamm genannt, der während des Einfalls der Mongolen in Iran, den Fahnen Dschengis-Chans folgend, aus dem nordöstlichen Zentralasien auszog und in dem an den Nordrand Irans grenzenden Steppenland sich eine neue Heimat gründete. Nach dem Untergang der Sefewiden und Afscharen traten die Kadscharen als Thronprätendenten auf, aber erst dem grausamen und kühnen Aga Mehemmed, der 1786 in Teheran offiziell den Schahtitel angenommen hatte, gelang es durch Überwindung des letzten Zend, des heldenhaften und ritterlichen Lutf Ali Chan, 1794 die Herrschaft Persiens dauernd zu erringen (Weiteres s. Persien).
Kadu, niederländ. Residentschaft auf Java, s. MeyersKedu.
Kaduk (kadück, franz. caduc, lat. cadūcus), hinfällig, gebrechlich, altersschwach.
Kadúrker (Cadurci), gallisches Volk in Aquitanien, im jetzigen Quercy, mit den Städten Divona (Cadurcum, Cahors), Varadetum (Varaire) etc., berühmt durch Leinwand, gewirkte Arbeiten, Polster etc. Nach der Einnahme der Festung Uxellodunum und Besiegung ihres Anführers Lucterius 53 v. Chr. unterwarfen sich die K. Cäsar.
Kaduzieren (neulat.), etwas für hinfällig (lat. cadūcus, franz. caduc), ungültig erklären. Als kaduzierte Güter (Kaduzitäten, Bona caduca) bezeichnete man im Mittelalter Grundstücke, die wegen Erblosigkeit oder Felonie an den Herrn zurückfielen. Heute gebraucht man obigen, von der Rechtssprache übrigens nicht adoptierten Ausdruck, wenn auf Aktien ausgeschriebene Einzahlungen nicht geleistet und infolgedessen die Aktien für ungültig erklärt werden. »Kaduzitäten« nennt man auch verloren gegangene oder zu gebende ausgeliehene Kapitalien oder Ausstände. Sonst ist Kaduzierung auch soviel wie Niederschlagung von uneinbringlichen Außenständen, Steuern, Sporteln etc.
Kaduzität, Hinfälligkeit, Baufälligkeit; dann etwas Verfallenes, ein wüst liegendes Grundstück, von dem die darauf haftenden Steuern nicht entrichtet werden (s. MeyersKaduzieren).
Kadyn (türk.), Gemahlin des Sultans, s. MeyersHarem.
Kâf (arab.), nach der islamischen Legende das von Dämonen und Geistern bewohnte Gebirge, von dem die Welt umgeben ist, und jenseits dessen das unendliche Nichts liegt. Der Name wird auch mit dem Namen des Kaukasus, Kafkas, in Verbindung gebracht.