Kalamaki, Ort im griech. Nomos Argolis, am Golf von Ägina und an der Eisenbahn Athen-Pyrgos, früher Dampferstation, jetzt ziemlich verfallen, mit (1889) 239 Einw.
Kalamas (Thyamis), Fluß im mittlern Epirus, entspringt bei Delvinaki, nimmt, meist in einem fruchtbaren, wohlbebauten Tal nach SW. fließend, einen Teil des Wassers des oberirdisch abflußlosen Beckens von Janina auf und mündet in großem Delta in den Kanal von Korfu.
Kalamáta (offiziell Kalâmä), Hauptstadt des griech. Nomos Messenien im Peloponnes, am Fluß
[Bd. 6, Sp. 448]
Nedon, infolge seiner Anschwemmungen 2 km vom Busen von Koron (Messenischer Golf) entfernt, in fruchtbarer Gegend an der Eisenbahn K.-Argos gelegen, ist Sitz eines Erzbischofs und eines deutschen Konsuls, hat einen Hafen (Neä Kalamä), eine Filiale der Griechischen Nationalbank, eine verfallene fränkische Burg, Gymnasium, 7 Zeitungen und (1896) 14,298 (Gemeinde 20,309) Einw. Als Ausfuhrplatz für das wohlbebaute, blühende Messenien (Korinthen, Feigen, Seide, Olivenöl, Mistelwein) ist K. eine aufblühende Hafenstadt. Wert der Ausfuhr 1902: 9,5 Mill. Fr.; 1901 liefen im internationalen Verkehr 259 Schiffe von 307,115 Ton. aus. K., an Stelle des antiken Pherae oder Pharae gelegen, im 13. Jahrh. im Besitz Villehardouins und seiner Nachkommen und eine seiner Ritterburgen, ward später von den Venezianern erobert, die es im 18. Jahrh. an die Türken verloren. 1821 war K. eine der ersten Städte, die durch den allgemeinen Aufstand befreit wurden. Am 9. April d. J. ward daselbst die erste griechische Nationalversammlung unter dem Namen des Senats von Messenien eröffnet. 1825 ward es von Ibrahim Pascha fast gänzlich zerstört.
Kalamazoo (spr. -sū), Hauptstadt der gleichnam. Grafschaft des nordamerikan. Staates Michigan, am schiffbaren Fluß K., 70 km oberhalb dessen Mündung in den Michigansee, Bahnknotenpunkt, mit Staatsirrenanstalt, Baptistenkolleg, Seminar, Ackergerätfabriken, großartiger Selleriekultur und (1900) 24,404 Einwohnern.
Kalamīn, Mineral, soviel wie Kieselzinkerz.
Kalamis, griech. Bildhauer, tätig um die Mitte des 5. Jahrh. v. Chr., bezeichnet die Blütezeit des anmutig-zierlichen Stils der ältern strengen Kunst vor der großen Epoche des Pheidias. In der Darstellung der Pferde bewegte sich K. schon mit freier Meisterschaft. Pausanias sah auf der Akropolis von Athen eine Statue der Aphrodite, Sosandra genannt, die von Lukian unter den ausgezeichnetsten Frauenstatuen ausgeführt wird; ferner im Kerameikos einen Apollon Alexikakos. Zu Tanagra in Böotien befanden sich ein Hermes als Widderträger und ein Dionysos aus parischem Marmor. Einen Ammon hatte Pindar in Theben geweiht; eine ungeflügelte Nike stifteten die Mantineier nach Olympia, betende Knaben in Bronze die Agrigentiner ebendahin. Zwei Rennpferde mit Knaben darauf fertigte K. für Olympia im Auftrag des Hieron von Syrakus. Nach Delphi weihten die Spartaner eine Hermione. Eine Alkmene wird von Plinius höchlich gerühmt; er erwähnt auch einen Apollon aus Marmor in den Servilianischen Gärten zu Rom und einen Apollon, den Lucullus aus Apollonia am Pontus weggeführt und in Rom auf dem Kapitol aufgestellt hatte. Er war ein eherner Koloß von etwa 15 m Höhe. K. war auch als Ziseleur in Silber berühmt.
Kalamitabai, eine weite Bucht im Schwarzen Meer, an der Westseite der Halbinsel Krim; an ihr liegt im N. die Stadt Eupatoria.
Kalamität (lat.), eigentlich Mißwachs des Getreides (von calamus, Halm); dann allgemein gebraucht für ein großes (besonders öffentliches) Unglück. Kalamitosen, von einer K. Betroffene, Verunglückte.