Kakukhegy (spr. kákuk-hedj), Gipfel des Baróter (oder Hermányer) Gebirges, s. MeyersKarpathen.
Kakul, s. Acacia.
Kalaa (Kalca, arab.; türk. Kala, »Festung«) kommt sehr häufig bei zusammengesetzten Ortsnamen vor, findet sich in Spanien wieder als Alcalá, in den iranischen Ländern als Kalat, Kelat, Khelat, in Indien als Kela, Kila, in Armenien, im Kaukasus und anderwärts als Kaleh.
Kalabáka (das alte Aiginion, im Mittelalter Stagus), Hauptort der gleichnamigen Eparchie im griech. Nomos Trikkala (Thessalien), am Peneios, Endpunkt der von Volos heraufführenden Eisenbahn, mit (1896) 2326 Einw. und einem griechischen Bischof, aber trotz des fruchtbaren Talbodens und der strategisch wichtigen Lage (K. beherrscht den Eingang nach Thessalien vom Zygospaß im W. und der Landschaft Chassia im N. her) unbedeutend und ohne Befestigung, nur im O. und N. durch schroffe Felswände geschützt. Hier siegten 1854 griechische Insurgenten über die Türken. 3 km nördlich von K. liegen die Klöster Meteora (s. d.).
Kalabar, Neu- und Alt-, Name zweier Mündungsbaien und Ortschaften an der Kalabarküste zwischen Nigermündung und Kamerungebirge, am Golf von Benin (Westafrika), in der britischen Kolonie Südnigeria. Der Neukalabar ist einer der östlichen Niger-Mündungsarme, der sich bei Ndani abzweigt und unterhalb des gleichnamigen Ortes mit Missionsstation, westlich von Bonny, in die Biafrabai mündet. Der Altkalabar ist das Ästuar des Croßflusses, weiter aufwärts Ojako genannt. Sein Oberlauf auf deutschem Gebiet ist der Manyu, der unter 5°40' nördl. Br. und 10° östl. L. zwischen den Stationen Tinto und Bamenda entspringt und erst in westlicher, dann in nordwestlicher Richtung zur Grenze fließt. Er bildet auf englischem Gebiet unterhalb Yasso Stromschnellen, ist dann aber bis zur Mündung schiffbar; unter 6° nördl. Br. und 8°20' östl. L. wendet er sich plötzlich nach S. und erweitert sich unter 5°10' nördl. Br. zu dem großen, inselreichen Ästuar, das nun Altkalabar genannt wird. Das Mündungsgebiet ist niedrig, sumpfig und äußerst ungesund; weiter aufwärts steigen die Uferlandschaften zu ansehnlichen Höhen an. Überall ist das Land gut angebaut, namentlich mit Ölpalmen, die als wichtigstes Handelsprodukt das Palmöl liefern. Die Ufer sind dicht bevölkert vom Stamm der Igbo oder Ibo im W., den Moko im O.; an der Mündung sitzen die Kwa. Die wichtigsten Handelsplätze sind Duke Town oder Altkalabar, Regierungssitz der britischen Kolonie Südnigeria, mit weniger verderblichem Klima als andre Orte dieses Gebietes und 15,000 Einw. und wie die nördlichern Creektown (6000 Einw.), Ikorosiong, Ekrikok, Ikotana u. a. Station der schottischen presbyterianischen Mission, die indes noch keine großen Erfolge zu verzeichnen hat. Vgl. Goldie, Calabar and its mission (Lond. 1890).
Kalabarbohne, s. Physostigma;wilde K., s. MeyersEntada.
Kalabrēser, breitkrempiger (ursprünglich kalabrischer) Hut, früher Abzeichen der Republikaner.
Kalabrĭen (lat. Calabria), im Altertum Name der südöstlichen Halbinsel von Unteritalien (Großgriechenland, s. die Geschichtskarte bei Art. »Italia«), die sich von Tarent bis zum Japygischen Vorgebirge (Capo St. Maria die Leuca) erstreckt und auch Messapia genannt wurde (jetzt Provinz Lecce). Sie hatte außer den alten oskischen Bewohnern eine reiche Bevölkerung illyrischer Einwanderer (Messapier, Sallentiner, Kalabrer) und griechischer Kolonen. Die bedeutendsten Städte waren: Brundusium (Brindisi), Hydruntum (Otranto), Tarentum (Taranto), Kallipolis (Gallipoli), Uria (Oria), Lupia (Lecce) etc. Im Mittelalter wurde durch die byzantinischen Kaiser der Name K. auf das frühere Bruttium übertragen und bezeichnet seitdem die südwestliche Halbinsel Unteritaliens, die sich, östlich vom Ionischen, westlich vom Tyrrhenischen Meer bespült, zwischen 40°7' und 37°56' nördl. Br. von N. nach S. erstreckt. Die Landschaft (s. Karte »Italien, südl. Hälfte«) umfaßt die drei italienischen Provinzen Catanzaro, Cosenza und Reggio di Calabria und hat 15,075 qkm (273,8 QM.) mit (1901) 1,860,913 Einw. Über die Geschichte des heutigen K. im Altertum s. Bruttii. Im Mittelalter verblieb K. (im alten Sinne) nach dem Untergang des ostgotischen Reiches den Byzantinern, wurde aber seit dem 9. Jahrh. von Sizilien aus durch Einfälle der Sarazenen, die sich zeitweilig auf der Halbinsel festsetzten, heimgesucht. Die Versuche der Kaiser Otto I. und Otto II., K. zu erobern, hatten keinen dauernden Erfolg; letzterer wurde 982 in K. von den Arabern entscheidend geschlagen. Erst im 11. Jahrh. entrissen die Normannen den Griechen die Herrschaft in K.; die um 1044 begonnene Eroberung
[Bd. 6, Sp. 447]
des Landes ward durch Robert MeyersGuiscard (s. d.) vollendet. Seitdem fällt die Geschichte Kalabriens mit der des normannischen Reiches in Unteritalien und des Königreichs beider Sizilien zusammen. Vgl. vom Rath, Ein Ausflug nach K. (Bonn 1871); de Lorenzo, Memorie da servire alla storia di Reggio e delle Calabrie (Reggio 187580).