Karakorūm, 1) (tibet. Nyentschen Tangla, »Steppenpaß der großen Wildnis«, im W. auch Mustagh, »Eisgebirge«) Gebirgskette in Zentralasien, das zweithöchste Gebirge der Erde, zieht vom Pamirplateau nördlich und parallel zum westlich m Himalaja in südöstlicher Richtung, bildet die Nordgrenze von Kaschmir und die Wasserscheide zwischen den Becken des Indus und des Tarim. Der K. besteht aus weiten Hochtälern mit Talsohlen bis zu 5210 m Höhe; die sie begleitenden Berge erreichen im MeyersDapsang (s. d.) oder Godwin Austen-Pik 8620 m, von dem die mächtigsten Gletscher der Erde (Biafo und Baltoro) ausgehen. Der 5580 m hohe Karakorumpaß verbindet das Tal des Schajok mit dem des Jarkand; westlicher liegt der Mustaghpaß. Die Schneegrenze liegt auf der Nordseite bei 5500 m, auf der Südseite bei 5800 m (s. Karte »Zentralasien«). Vgl. Schlagintweit, Die Pässe über die Kammlinien des K. (Münch. 1874); Conway, Climbing and exploration in the Karakorum-Himalayas (Lond. 1894); Eckenstein, The Karakorams and Kashmir (das. 1896); F. u. W. Workman, In the ice world of Himalaya (das. 1900). 2) (Chara-Cheem, »schwarze Festungsmauer«) die Ruinen des Hoflagers der ehemaligen Mongolenchane von Dschengis-Chan bis 1264 im nördlichen Asien, im Gebiete der Chalka, 8 km vom Orchonfluß, im W. von Urga, bestehen aus viereckigen, 500 Schritt langen Wällen von Tonerde. d'Anville verlegt K. weiter nach SO.
Karakūm (kirgis., »schwarzer Sand«), Sandwüste im russischen Turkistan, zwischen Aralsee, den Flüssen Sir Darja und Sary Su und dem Arakal-Barbisee. 370 km lang und 140 km breit, besteht aus kahlen Flugsandhügeln und Depressionen mit Resten von Meeresmuscheln; die dürftige Vegetation gestattet Herden den Aufenthalt. S. die Karten »Persien« und »Zentralasien«.
Karakus, das Schattenspiel in islamischen Ländern, aus türk. MeyersKaragös (s. d.).
Karalēne, ein 1811 beim Gute Kummetschen, im Kreis Insterburg des preuß. Regbez. Gumbinnen, angelegtes evang. Lehrerseminar.
Karaman (Karaman Ili), Landschaft im südlichen Kleinasien (s. Karte »Kleinasien«), umfaßt das heutige Liwa Konia oder die alten Landschaften Lykaonien, Isaurien und Teile von Kappadokien. Der Norden und Nordwesten wird von der Salzsteppe mit dem Tüz-Tschöllü (Salzsee), der Westen und Süden von den Taurusketten eingenommen. Im westlichen Teile liegen mehrere Seen: Akschehr Göl, Ejerdir Göl, Beischehr Göl etc. K. hat seinen Namen von einem Stamm K., der einst über K. herrschte, 1466 aber den Türken untertänig wurde. Die Stadt K. (das alte Laranda), 90 km südöstlich von Konia, am Nordfuße des Taurus 990 m hoch gelegen, ist Station der Bagdadbahn, hat viel Fontänen, 7 Moscheen, ein Kastell, Baumwollweberei, Teppichknüpferei uno 78000 Einw.
Karambolieren (franz.), beim MeyersBillard (s. d., S. 877) seinen Ball so spielen, daß er mit mehreren (wenigstens zwei) Bällen zusammenprallt oder sie berührt; im übertragenen Sinn von Personen gebraucht, die in unliebsamer Weise zusammentreffen. Karambolage (spr. -āsch'), das Karambolieren.