Hispaniōla (Española), Insel, s. MeyersHaïti, S. 636.
Hispīd (lat. hispĭdus), rauh, borstig.
Hissar (türk.), soviel wie festes Schloß, kommt in zusammengesetzten Ortsnamen oft vor.
Hissar, Landschaft in Bochara, im N. begrenzt von der Hissarkette, im O. von Karategin und Darwas, im S. von Kulab und Kabadian, im W. von der Landschaft Schehrisebz. Die Flüsse Surchab, Kafirnahan und Surchan, Nebenflüsse des Amu Darja, durchziehen das ziemlich fruchtbare Gebiet, das von Uzbeken, Tadschik, Juden, Hindu u. a. bewohnt wird. Produkte sind Getreide, Reis, Baumwolle, Flachs, Schafe, Salz, Kupfererz, Marmor. Die Stadt H., in einem Nebental des obern Kafirnahan, 675 m ü. M., am Fuß schneebedeckter Berge, hat eine Zitadelle mit russischer Garnison, ist Sitz eines Beys und hat 15,000 Einw. und berühmte Werkstätten für damaszierte Klingen, seidene und halbseidene Waren. H., früher selbständiges Fürstentum, wird jetzt von einem bocharischen Statthalter (Bey) verwaltet. S. Karte »Zentralasien«.
[Bd. 6, Sp. 378]
Hissarlyk (»Schloßberg«), ein Hügel im Liwa Bigha, der alten Landschaft Troas in Kleinasien, am Rande der Menderes- (Skamander-) Ebene, ist nach der Tradition des Altertums die Stätte des Homerischen Troja, wo H. MeyersSchliemann (s. d.) 187082 erfolgreiche Ausgrabungen veranstaltete; s. MeyersTroja.
Histiäa, Stadt der Histiäer im nördlichen Euböa, wurde 446 v. Chr. von Perikles erobert und ebenso wie das nahe Oreos, dessen Name auf H. überging, mit athenischen Kolonisten besetzt. Später spartanisch und dann mazedonisch gesinnt, wurde es erst auf Demosthenes' Betreiben wieder athenisch. Heute Oreï.
Histĭäos (Ἱστιαῖος), Statthalter von Milet unter persischer Oberhoheit, leistete dem Perserkönig Dareios Hystaspis dadurch einen großen Dienst, daß er sich beim Skythenzug (515 v. Chr.) dem Rate des Miltiades, die Brücke über die Donau abzubrechen, widersetzte und dadurch das zurückkehrende persische Heer vom Untergang rettete, wofür ihm Dareios Myrkinos am Strymon in Thrakien überließ. Durch den hier zurückgelassenen persischen Feldherrn Megabazos über die ehrgeizigen Pläne des H. unterrichtet, rief ihn indes der Perserkönig an seinen Hof, um ihn unschädlich zu machen. Doch verstand es H., durchzusetzen, daß ihm Dareios den Oberbefehl in der Bekämpfung des ionischen Aufstandes übertrug, wurde aber in Sardes von den Persern seiner Verräterei überführt, floh und führte im Bosporos ein unstetes Seeräuberleben. Hierbei fiel er den Persern in die Hände und wurde von Artaphernes hingerichtet (493).
Histidīn C6H9N3O2 entsteht aus Hämoglobin bei Behandlung mit rauchender Salzsäure und tritt als Zersetzungsprodukt von Eiweißkörpern auch im Darm auf, es ist als Aminomethyldihydropyrimidinkarbonsäure aufzufassen und steht in naher Beziehung zu den Purinderivaten, besonders der Harnsäure. Es bildet farblose Kristalle, deren Lösung nach links polarisiert, während seine kristallisierbaren Salze nach rechts polarisieren. Die schwach ammoniakalische Lösung wird durch Silbernitrat gefällt.
Histĭodromie (griech.), Schiffahrtskunde.
Histochemie (griech.), die Lehre von der chemischen Beschaffenheit der organischen Gewebe. Vgl. Molisch, Grundriß einer H. der pflanzlichen Genußmittel (Jena 1891).