| | | LövéteLovīsaLövland Meyers Steen Meyers BlehrLovrāna Meyers AbbaziaLovver LeinenLow[Bd. 6, Sp. 745] LoewLoew 2) Oskar, Chemiker, geb. 2. April 1844 zu Markt-Redwitz in Bayern, studierte seit 1863 in München und Leipzig, wurde 1867 Assistent am College of the city of New York, 1872 Mitglied der Geographical Survey West of the 100. Meridian in Washington und nahm an vier Expeditionen unter Leutnant Wheeler nach dem Südwesten der Vereinigten Staaten teil. 1877 wurde er Adjunkt am Pflanzenphysiologischen Institut in München, 1886 habilitierte er sich als Privatdozent in München und 1893 ging er als Professor der Agrikulturchemie an die Universität Tokio. 1898 wurde er Expert für chemische Pflanzenphysiologie am Department of agriculture in Washington, 1900 wieder Professor der Agrikulturchemie in Tokio. L. arbeitete mit Th. Bokorny über das Protoplasma und glaubte die eigentümlichen Eigenschaften des Protoplasmas durch die Annahme von Aldehydgruppen im Eiweiß erklären zu können. Lebende Pflanzen scheiden aus äußerst verdünnten alkalischen Silberlösungen metallisches Silber aus, tote Pflanzen nicht. Seine Theorie glaubte er zur Erforschung der vitalen Eigenschaften im allgemeinen benutzen zu können. Fernere Arbeiten betreffen die Chemie der Zelle, die Fettbildung bei niedern Pilzen, katalytische Wirkungen, das Verhalten der Chinasäure zu den Spaltpilzen, die Zusammensetzung der Hefezellen, die Theorie der Giftwirkung, die Selbstreinigung der Flüsse etc. Mit Emmerich und Tsuboi untersuchte er auch die Wirkung des Blutserums auf Bakterien. Er schrieb: »Die chemische Ursache des Lebens« (Münch. 1881) und »Die chemische Kraftquelle im lebenden Protoplasma« (das. 1882), beides mit Bokorny; »Ein natürliches System der Giftwirkungen« (das. 1893); »The energy of living protoplasma« (Lond. 1896); »Die chemische Energie der lebenden Zellen« (Münch. 1899).
LowatLowe 2) Robert L., Viscount Sherbrooke, brit. Staatsmann, geb. 4. Dez. 1811 zu Bingham in Nottinghamshire, gest. 27. Juli 1892, studierte in Oxford, wo er später eine Zeitlang als Lehrer wirkte. Im Januar 1842 ward er Rechtsanwalt in London, doch wanderte er noch in demselben Jahre nach Australien aus, wo er es bald zu einer ausgebreiteten Praxis brachte. 1850 nach England zurückgekehrt, machte er sich durch Artikel über Kolonialverhältnisse in der »Times« bekannt, ward 1852 ins Unterhaus gewählt und erhielt im Ministerium Aberdeen die Stelle eines Sekretärs beim Indischen Amte, die er bis Februar 1855 bekleidete. Unter Lord Palmerston war er vom August 1855 bis zum Februar 1858 Vizepräsident des Handelsamtes und in dessen neuem Kabinett 1859 Vizepräsident des Unterrichtsrats, wurde jedoch 1864 durch ein von Lord R. Cecil beantragtes Tadelsvotum zum Rücktritt gezwungen, weil er die Berichte der Schulinspektoren tendenziös entstellt haben sollte. An der Regierung, die ihn nicht ausreichend unterstützt hatte, rächte er sich 1866, indem er durch seine Beredsamkeit wesentlich zur Verwerfung der Gladstone-Russellschen Reformbill beitrug; er war damals der eigentliche Führer der nach Brights spottendem Ausdruck sogen. Adullamiten (s. Meyers Adullam). Dessenungeachtet lehnte er den Eintritt in die neue Regierung des Lord Derby ab und opponierte mit gleicher Schärfe auch der Disraelischen Reformbill. Im Dezember 1868 trat er als Schatzkanzler in das Gladstonesche Kabinett. Seine Finanzverwaltung zeichnete sich durch große Sparsamkeit aus, war aber wenig populär, so daß Gladstone im Herbst 1873 das Amt selbst übernahm und L. zum Minister des Innern machte, welchen Posten er bis zum Februar 1874 behielt. In Gladstones zweites Ministerium trat L. nicht ein, wurde aber dafür 1880 mit dem Titel eines Viscount Sherbrooke zum Peer erhoben. Vgl. A. P. Martin,[Bd. 6, Sp. 746] Life and letters of Robert L., viscount Sherbrooke (Lond. 1893, 2 Bde.); Hogan, Robert L., viscount Sherbrooke (das. 1893); Bryce, Studies in contemporary biography (das. 1903).
Löwe Meyers »Raubtiere V« Der L. hält sich nur von der Brunstzeit an, und bis die Jungen ein gewisses Alter erreicht haben, zu seinem Weibchen. Jeder L. hat sein Gebiet, doch vereinigen sich oft mehrere Löwen zu größern Jagdzügen. In den Gebirgen steigt er bis zu 1500 m empor. An einem geschützten Ort scharrt er sich eine flache Vertiefung als Lager und ruht hier einen oder mehrere Tage lang, je nachdem er Nahrung findet und sich sicher fühlt. Im Ostsudân folgt er den nomadischen Bewohnern, von ihren Herden Tribut erhebend. Gern siedelt sich der L. in der Nähe der Dörfer an. Bei Tage hält er sich verborgen, aber mit hereinbrechender Nacht beginnt er die Jagd, oft mit furchtbarem Gebrüll die andern Tiere aufscheuchend und verwirrend, oft auch lautlos heranschleichend; namentlich sind die Wasserplätze in den Steppen Mittel- und Südafrikas ergiebige Jagdorte für ihn. Gewöhnlich frißt er nur selbsterlegte frische Bente; in der Not geht er auch an Aas. Er macht Sprünge bis zu 9 m und darüber, sitzt in Einem Sprung einem Pferd oder andern großen Tier auf dem Nacken, und mit Einem Biß zermalmt er die Halswirbelknochen seiner Beute. Schakale und noch größere Tiere tötet er mit einem einzigen Schlag seiner Tatze. Mit einem zweijährigen Rind im Rachen springt er über einen fast 3 m hohen Zaun. Den Menschen greift er nicht leicht an; hat er aber einmal Menschenfleisch gefressen, dann soll er dieses jedem andern vorziehen. Er soll den Menschen oder ein Tier, das nicht vor ihm flieht, nie angreifen, ohne sich vorher in einer Entfernung von 1012 Schritt zum Sprung niederzulegen. Wer nun entflieht, ist verloren; wer aber ruhig stehen bleibt und ihm fest ins Auge schaut, gegen den wird er den Sprung nicht wagen. Durch Wachtfeuer geschützte Lager überfällt er niemals. Die körperlichen Vorzüge des Löwen mögen immerhin berechtigen, ihn als den König der Tiere anzusehen; im übrigen ist seine Geschichte mit vielen Fabeln ausgeschmückt. In dem Charakter des Löwen wechseln Mut, Kühnheit und Feigheit. Verfehlt er einen Sprung auf Raub, so flieht er; er ist nicht so beharrlich und kühn wie der Tiger, der ihm weder weicht noch ihn fürchtet. Sein Mut erwacht erst, wenn ihn der Hunger plagt, oder wenn er gereizt und angegriffen wird. Zur Zeit der Paarung folgen oft mehrere Löwen einer Löwin, und es entspinnen sich dann blutige Kämpfe unter ihnen. Hat die Löwin aber den Gatten erwählt, so ziehen die andern ab, und beide leben nun treu zusammen. 1516 Wochen (108 Tage) nach der Begattung wirft die Löwin in einem Dickicht, möglichst nahe einem Tränkplatz, 16, gewöhnlich 23 Junge, die sie mit großer Zärtlichkeit pflegt und etwa 6 Monate lang säugt; später wird sie in der Herbeischaffung der Nahrung vom Löwen unterstützt. Im Durchschnitt erreicht der L. ein Alter von 30 Jahren, in der Gefangenschaft haben Löwen 70 Jahre gelebt, wiewohl sie auch bei bester Pflege bald ein greisenhaftes Aussehen bekommen. Sie bedürfen täglich 5 kg gutes Fleisch. In den zoologischen Gärten züchtet man Löwen fast ebenso sicher wie Hunde. Man hat auch Bastarde zwischen L. und Tigerin (Löwentiger) erhalten, aber nur weibliche Tiere mit dem Kopf des Löwen und dem Körper des Tigers, von der Nase bis zur Schwanzoberseite dunkel gefärbt und mit stärkern Querstreifen, auf andern Körperteilen undeutlich dunkel gefleckt. Im Atlasgebirge stellt man große Treibjagden auf den Löwen an; auch erlegt man ihn auf dem Anstand oder fängt ihn in Fallgruben. Die Hottentotten töten ihn mit vergifteten Pfeilen. Jung eingefangene Löwen werden bei verständiger Pflege sehr zahm und bezeigen ihrem Pfleger große Anhänglichkeit, auch hat der L. für empfangene Wohltaten ein treues Gedächtnis. Jedoch hat schon mancher Tierwärter ein tollkühnes Wagestück mit seinem Leben bezahlt. Das Fleisch des Löwen wird von den Mauren und Südafrikanern gegessen. Die Haut, im Altertum ein Schmuck der Helden, wird jetzt nur zu Bett- und Pferdedecken verarbeitet. Auf den ältesten ägyptischen Denkmälern kommen afrikanische und asiatische, wilde und gezähmte Löwen und Löwenjagden vor. Auch im Alten Testament wird[Bd. 6, Sp. 747] der L. häufig erwähnt; er fand sich in Judäa, namentlich am Libanon und selbst am Jordan. Xenophon, Aristoteles, Strabon, Plinius u. a. sprechen von Löwenjagden in Syrien und Arabien, wo die Löwen stärker und zahlreicher seien als in Libyen. Bei dem Marsch des Xerxes durch Mazedonien fielen Löwen über die Kamele her, die das Gepäck trugen. Nach Pausanias kamen sie oft von den Bergen herunter in die Ebenen von Mazedonien und Thessalien. Zahlreiche Erzählungen handeln von der Großmut des Löwen, welche die Alten rühmten. Den ersten Löwenkampf zu Rom gab der Ädil Q. Scävola (94 v. Chr.), nachher Sulla einen mit 100 Löwen, Pompejus einen im Zirkus mit 600, Julius Cäsar einen mit 400. M. Antonius spannte gezähmte Löwen vor seinen Wagen. Hadrian tötete im Zirkus mehrmals 100 Löwen. Über den amerikanischen Löwen s. Meyers Puma. Das Bild des Löwen galt bei vielen alten Völkern als Symbol des Heldentums. In Ägypten war der L. das heilige Tier des Gottes Meyers Schow (s. d.) und der Göttin Meyers Sechmet (s. d.), die daher auch löwenköpfig dargestellt wurden. Ferner wurde der König in der Gestalt eines Löwen dargestellt, dem häufig das Porträt des Herrschers an Stelle des Löwenantlitzes gegeben wurde (s. Meyers Sphinx). Auch der syrischen und griechischen Kybele (s. d.) war der L. geheiligt; sie wurde auf einem Löwen stehend oder reitend dargestellt. Er diente wohl auch als Symbol der alles durchdringenden, belebenden und bändigenden Feuerkraft.In der Architektur der Assyrer und alten Griechen ward er zum Palastwächter (s. Tafel Meyers »Bildhauerkunst II«, Fig. 2 u. 8), in der der spätern Griechen und Römer zum Quellwächter (Krenophylax), und aus Löwenrachen floß das Wasser der Brunnen; Löwenköpfe waren in der dorischen Bauart gewöhnliche Verzierung auf dem Karnies der Gebäude, um die Löcher zu verbergen, die zum Ablauf des Regenwassers von dem Dache dienten. Als Sinnbild der Tapferkeit ist der L. auch eins der beliebtesten Wappentiere, und zwar hat er als solches eine typische Stellung, so wie er sich auf seine Beute stürzt: auf den Hinterfüßen stehend mit vorgeworfenen Vorderpranken, das Maul aufgerissen und die Zunge herausgestreckt, die Mähne flatternd, den Schwanz nach oben gestreckt, in der heraldischen Kunstsprache »aufrecht« oder »steigend« genannt (Fig. 1); seltener erscheint er »schreitend« mit aufgehobener rechter Vorderpranke (Fig. 2), dann oft zu zweien und dreien übereinander. Vgl. Leopard. |
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91) | Koleda | | ... | | | 92) | Krag | | ... Berl. 1897), »Rachel Strömme« (1898), »Aus den niedrigen Hütten« (1898), »Weihnachten«, »Marianne« (1899) und die unterhaltenden kulturhistorischen Romane: »Isaak Seehufen« (1900) | | | 93) | Kremser, | | ... | | | 94) | Krippe | | ... | | ... | | ... | | | 95) | Kurz | | ... 1905; auch in Hendels »Bibliothek der Gesamtliteratur«, Halle 1905); »Der Weihnachtfund« (Berl. 1855, 2. Aufl. 1862); »Erzählungen« (Stuttg. 185861, 3 Bde.) | | | 96) | Ladenschluß | | ... | | | 97) | Lametta | | ... | | | 98) | Lauff | | ... | | | 99) | Lewald | | ... Deutschland und Frankreich« (das. 1880); »Helmar«, Roman (das. 1880); »Zu Weihnachten«, drei Erzählungen (das. 1880); »Vater und Sohn«, Novelle (das. 1881); | | ... die Frauen«, Briefe (das. 1870, 2. Aufl. 1875); »Nella, eine Weihnachtsgeschichte« (das. 1870); »Die Erlöserin«, Roman (das. 1873, 3 Bde.); »Benedikt« | | | 100) | Lostage | | ... | | ... | | |
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