Lumineszenz (lat.), jede Lichterregung, die nicht auf Erhitzung eines Körpers beruht. Je nach der Ursache der Lichterregung unterscheidet man Photo-, Chemi-, Tribo- (Reibungs-), Lyo- (Lösungs-), Kathodo-, Elektrolumineszenz etc. Vgl. Phosphoreszenz. Lumineszenzlampen sollen ein möglichst billiges Licht durch Elektro- oder Kathodolumineszenz liefern.
Luminös (lat.), lichtvoll, hell, erleuchtet.
Lumley Castle (spr. lömmlĭ kaßl), Schloß des Earl von Scarborough in der engl. Grafschaft Durham, am Wear, 3 km südöstlich von Chester-le-Street, im 13. Jahrh. erbaut, unter Richard II. in eine Festung umgewandelt, im 17. Jahrh. im italienischen Stil renoviert.
Lumme (UriaBriss.), Gattung der Schwimmvögel aus der Familie der Alken (Alcidae), Seevögel des höchsten Nordens mit verhältnismäßig langen Flügeln, sehr kurzem, breitem Schwanz und mäßig zusammengedrücktem Schnabel. Sie schwimmen und tauchen vortrefflich, fliegen mäßig gut, nähren sich von Fischen und Krebsen, halten sich fast nur beim Brüten am Lande auf und bilden dann sehr große Siedelungen. Die Teiste (Grillumme, Grillteist, Schwarze L., Seetaube, Stechente, Uria GrylleL.), 34 cm lang, 57 cm breit, mit schlankem, geradem Schnabel, weit nach hinten stehenden Füßen, schmalen, spitzen Flügeln und abgerundetem Schwanz, ist samtschwarz, mit weißem Flügelschild und roten Füßen. Sie findet sich zwischen 80 und 58° nördl. Br., kommt im Winter nicht häufig an die deutschen Küsten und geht in Nordamerika im Winter südwärts bis Philadelphia. Sie lebt paarweise oder einzeln, ist wenig scheu, aber minder gesellig als die übrigen Arten, und legt auf den Vogelbergen des Nordens in
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Felsenritzen zwei weißliche, grau und braun gefleckte Eier. Werden ihr diese geraubt, so legt sie noch ein Ei. Beide Eltern brüten und sitzen so fest auf den Eiern, daß man sie mit der Hand fortnehmen kann. Die Norweger sammeln nur die Eier, Isländer und Grönländer essen auch die Vögel; die Federn werden gleichfalls benutzt. Die Trottellumme (Troil- oder dumme L., Ringellumme, Mallemuck, U. TroilleL., s. Tafel Meyers»Schwimmvögel VI«, Fig. 3) 46 cm taug, 72 cm breit, mit geradem, auf der Firste sanft gewölbtem, zugespitztem Schnabel, sehr schmalen, spitzen Flügeln und sehr kurzem Schwanz, ist am Vorderhals und Oberkörper samtbraun, an der Unterseite weiß, mit weißer Flügelbinde, an den Seiten braun längsgestreift, mit bleigrauen Füßen. Sie gleicht der vorigen in der Lebensweise, taucht aber noch besser, ist geselliger und zeigt besonders beim Brüten die größte Vertrauensseligkeit. Ihr Verbreitungsgebiet ist das gleiche wie das der Teiste, in Nordamerika geht sie südwärts bis zur Magdaleneninsel. Vom Oktober bis März weilt sie häufig an deutschen Küsten (einzeln auch im Sommer und brütet im Juni auf Helgoland). Die von ihnen in Scharen besetzten nordischen Felsen (Vogelberge) gleichen großen Bienenstöcken, in denen die Pärchen höchst friedfertig dicht nebeneinander brüten; sie legen ein einziges, spangrünes, dunkel geflecktes Ei (s. Tafel Meyers»Eier II«, Fig. 11) auf den nackten Felsen. Man erntet die Vogelberge regelmäßig ab, um Eier und Junge zu gewinnen; letztere werden eingepökelt.
Lummer, Otto, Physiker, geb. 17. Juli 1860 in Gera, studierte seit 1880 in Berlin, wurde 1884 Assistent am Physikalischen Institut in Berlin unter Helmholtz, siedelte mit diesem an die Physikalisch-technische Reichsanstalt in Charlottenburg über und wurde daselbst 1889 zum Mitglied, 1894 zum Professor ernannt. 1900 habilitierte er sich in Berlin als Privatdozent, 1893 ging er mit Helmholtz als Delegierter Deutschlands auf den Internationalen Elektrikerkongreß nach Chicago und besuchte auch die astrophysikalischen Institute der Vereinigten Staaten. 1904 ging er als Professor und Direktor des Physikalischen Instituts nach Breslau. L. arbeitete über Interferenzerscheinungen, besonders über Theorie und Gestalt neu beobachteter Interferenzkurven (Lummersche Ringe), über ein neues Interferenzspektroskop, über komplementäre Interferenzerscheinungen im reflektierten Licht, ferner lieferte er (mit Kurlbaum) bolometrische Untersuchungen, Arbeiten über hydrostatische Wägungen, über die Einführung der Wellenlänge als Normalmaß und über eine neue Methode zur Vergleichung von Meter und Kilogramm, ferner über das Verhältnis der beiden spezifischen Wärmen, über die Temperaturbestimmung hocherhitzter Körper auf bolometrischem und photometrischem Wege etc. Er konstruierte ein ideales Photometer, welches das Bunsensche verdrängt hat. Durch seine Verwirklichung der »absolut schwarzen« Strahlung erlangte das Gesetz von Kirchhoff über die Absorption und Emission des Lichtes erst seine weittragende Bedeutung und wurde die Temperaturbestimmung der Sonne und irdischer Lichtquellen ermöglicht. Blondlots N-Strahlen stellte er als optische Illusion hin und führte sie auf Vorgänge im Auge zurück. Er lieferte eine neue Bearbeitung der Optik in Müller-Pouillets »Lehrbuch der Physik« (Braunschw. 18941897) und schrieb noch: »Die Ziele der Leuchttechnik« (Münch. 1903); auch übersetzte er S. Thompsons Vorlesungen »Über sichtbares und unsichtbares Licht« (Halle 1898). Seine in der »Zeitschrift für Instrumentenkunde« erschienenen Aufsätze: »Neues und Altes aus der photographischen Optik« wurden von Silv. P. Thompson ins Englische übersetzt u. d. T.: »Contributions to photographical Optics« (Lond. 1900).