Schlummerlichter, in der Gaunersprache aus dem Fette unschuldiger Kinder hergestellte Lichter, die dazu dienen sollen, um zu sehen, ob noch jemand in dem zu beraubenden Hause wach ist. Ferner Kerzen, vermischt mit dem Blut einer bei einer Zwillingsgeburt verstorbenen Frau, deren Benutzung den Dieb bei der Arbeit für Fremde unsichtbar machen soll.
Schlund (Faux), s. MeyersSpeiseröhre; der obere, erweiterte Teil der Röhre sympetaler Blüten (s. MeyersBlüte, S. 87).
Schlundblasenfische (Edelfische, Physostomi), Ordnung der Knochenfische, s. MeyersFische, S. 606.
Schlundbögen (Kiemenbögen), Schlundfurchen (Kiemenfurchen, Kiemenspalten), s. MeyersEmbryo, S. 748.
Schlundkiefer (Pharyngognathi), Unterordnung der Knochenfische, s. MeyersFische, S. 607.
Schlundklappen, s. Nektarien.
Schlundkopf (Pharynx), beim Menschen der oberste, weitere Teil des Schlundes oder der Speiseröhre, ist ein von vorn nach hinten platt gedrückter, sich verengernder muskulöser und mit Schleimhaut ausgekleideter Schlauch und liegt hinter der Nasen-, Mund- und Kehlkopfhöhle, unmittelbar vor den fünf obern Halswirbeln. Vgl. die Artikel »Rachen« und »Schlingen«, auch die Tafel Meyers»Eingeweide des Menschen II«, Fig. 4. Die Entzündung des Schlundkopfes (Pharyngitis) zeigt im wesentlichen dieselben Symptome wie die des Rachens (s. MeyersRachenkatarrh).
Schlundstößer (Detrusorium), sondenförmiges Instrument mit einem Schwammstückchen an der Spitze, wird benutzt, um fremde, in Schlund oder Speiseröhre festsitzende, nicht ausziehbare, dem Magen und Darmkanal unschädliche Körper in den Magen hinabzustoßen. Beim Rinde benutzt man verschieden konstruierte Rohre, um steckengebliebene Bissen, bez. Kartoffel- und Rübenstücke in den Magen hinab zustoßen und die im Magen angesammelten Gase (s. MeyersAufblähen) zu entfernen. Man kann das Rohr ohne besondere Vorsichtsmaßregeln durch das Maul langsam einschieben und braucht nicht zu fürchten, daß man zu weit einschiebt.