Schlobitten, Dorf u. Rittergut im preuß. Regbez. Königsberg, Kreis Preußisch-Holland, an der Staatsbahnlinie Elbing-Güldenboden-Königsberg, hat eine evang. Kirche, ein Schloß des Fürsten Dohna-S., Ziegelbrennerei und (1905) 600 Einw.
Schlöch (Schloh, Schluh, Schellogh, Schillöchen), Gruppe der MeyersBerber (s. d.) in Marokko, mit besonderer Sprache; sie sind im Gegensatz zu den Rifberbern im ganzen friedfertig und Gewerbe und Handel zugeneigt; von dunklem Typus, bergen sie auch viele Mischelemente (mit Arabern und Negern).
Schlochau, Kreisstadt im preuß. Regbez. Marienwerder, an zwei Seen, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Neustettin-Goßlershausen und S.-Reinfeld, 160 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, Schloßruine, ein Denkmal Kaiser Wilhelms I., Präparandenanstalt, landwirtschaftliche Winterschule, Taubstummenanstalt, Amtsgericht und (1905) 3531 Einw., davon 1499 Katholiken und 243 Juden.
Schlögl, Friedrich, Schriftsteller, geb. 7. Dez. 1821 in Wien, gest. daselbst 7. Okt. 1892, seit 1870 als Feuilletonist in seiner Vaterstadt tätig, hat sich besonders als Schilderer von Wiener Figuren und Volkstümlichkeiten einen Namen gemacht, der mit kaustischem Humor zumal die kleinbürgerlichen Volksschichten drastisch, zugleich mit ihrem Dialekt, darzustellen wußte. Die bekanntesten seiner Bilder und Skizzen (»Wiener Blut«, 1873, 4. Aufl. 1876; »Wiener Luft«; »Wienerisches«) erschienen als »Gesammelte Werke« in 3 Bänden (Wien 1893). Außerdem veröffentlichte er: »Alte und neue Historien von Wiener Weinkellern« (Wien 1875), »Das kuriose Buch« (das. 1882), »Vom Wiener Volkstheater« (Teschen 1884) u. a. Vgl. Newald, Friedrich S., Erinnerungen (Wien 1895).