Schlangenmenschen, Artisten, die sich durch stete Übung von Jugend an einen so hohen Grad von Gelenkigkeit erworben und bewahrt haben, daß sie vorwärts und rückwärts die unglaublichsten Bewegungen und Gliedmaßenverschränkungen ausführen können, als ob sie wie die Schlangen, denen sie sich durch ein farbenschillerndes, enganschließendes Schuppenkleid anzunähern pflegen, keine größern Knochen im Leibe hätten. Wahrscheinlich sind bei ihnen die Knochengelenkflächen ebenso anatomisch verändert wie bei den Rassen, die auf eingeschlagenen Beinen zu sitzen pflegen. Vgl. Hans Virchow, Über S. (in den »Verhandlungen der Berliner Anthropologischen Gesellschaft«, 1886) und Guyot-Daubés, Curiosités physiologiques. Les hommes phénomènes (Par. 1885).
Schlangensäule, ein ehemals 8, jetzt 5 m hohes, aus drei zusammengewundenen Schlangenleibern bestehendes altgriechisches Bronzedenkmal auf dem Atmeidanplatz in Konstantinopel, ursprünglich der Untersatz eines goldenen Dreifußes, den die griechischen Staaten nach dem Siege bei Platää (479 v. Chr.) als Weihgeschenk in Delphi st isteten. Auf den Windungen liest man die Namen von 31 Stämmen.