Datolith, Mineral, ein Kalkborosilikat (vgl. Silikate) H2Ca2B2Si2O10, mit 21,8 Borsäure und 5,6 Wasser, findet sich in kurz säulenförmigen oder dick tafelartigen, monoklinen Kristallen, seltener in grobkörnigen Aggregaten, ist wasserhell, grünlich- und graulichweiß, glasglänzend, durchsichtig bis durchscheinend. Härte 55,5, spez. Gew. 2,93. Er kommt meist in Drusen und auf Klüften von Diabas-, Gabbro- und Serpentingesteinen vor, so bei Andreasberg, Niederkirchen in Rheinbayern, an der Seiser Alpe, zu Theiß in Tirol, zu Toggiana in Modena, im Apennin bei Bologna, bei Bergenhill in New Jersey etc., sodann auf Magneteisenlagern auf Utö und bei Arendal, am letztern Ort auch in traubigen und faserigen Überzügen auf Kalkspat als sogen. Botryolith.
Dátscha (russ.), Landhaus, Sommerwohnung.
Datschitz (tschech. Dačice), Stadt in Mähren, an der Thaya und der Lokalbahn Teltsch-Zlabings, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat ein altes und ein neues Schloß mit Park, treibt Spiritusbrennerei, Bierbrauerei, Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen, Brettsäge, Käserei und zählt (1900) 2802 meist tschech. Einwohner.
Datt, Johann Philipp, Rechtsgelehrter, geb. 29. Okt. 1654 in Eßlingen, gest. 28. Febr. 1722 in Stuttgart, stand seit 1684 im politischen Dienst seiner
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Vaterstadt und wurde 1695 württembergischer Regierungs- und Konsistorialrat in Stuttgart. Seinen Ruhm begründete das noch heute für das mittelalterliche Staatsrecht wichtige Werk über den ewigen Landfrieden von 1495: »Volumen rerum Germanicarum novum sive de pace imperii publica libri V« (Ulm 1698).
Datteln, Dorf im preuß. Regbez. Münster, Kreis Recklinghausen, am Dortmund-Emskanal, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, Dampfsäge- und Dampfmahlmühle, treibt Steinkohlenbergbau und hat (1900) 3911 Einw.
Dattenfeld, Dorf im preuß. Regbez. Köln, Kreis Waldbröl, an der Sieg und der Staatsbahnlinie Troisdorf-Gießen, hat eine kath. Kirche, treibt Zigarren-, Feilen-, Sägen- und Pulverfabrikation, ein Feinblechwalzwerk, Ziegelbrennerei, Grauwackenbrüche und zählt (1900) 2560 Einw. In der Nähe liegt die Burgruine Windeck.