Darōca, Bezirkshauptstadt in der span. Provinz Saragossa, liegt malerisch in dem wohlbebauten Tal des Jiloca, an der Eisenbahn Calatayud-Valencia, hat alte Ringmauern mit 141 Türmen und zwei gotischen Toren, ein Felsen schloß und (1900) 3641 Einw. Bemerkenswert ist der im 16. Jahrh. erbaute, 700 m lange Tunnel, der bei Regen das Hochwasser zum Jiloca ableitet. Hier 1121 Sieg Alfons' I. über die Mauren. Im S. der Stadt liegt der Pic de la Almenara (1438 m) und der salzhaltige See Gallocanta.
Darre, Vorrichtung zum Trocknen oder schwachen Rösten von Obst, Getreide, Flachs, Holz, Malz etc., um sie zum längern Aufbewahren oder zu weiterer technischer Verwendung geeignet zu machen (vgl. die betr. Artikel). Beim Geflügel heißt D. auch soviel wie Darrsucht (s. d.).
Darren, trocknen, rösten, das Glühen blei- und silberhaltigen Kupfers unter Luftzutritt, wobei Blei und Silber ausseigern und die gebildete leichtflüssige Darrschlacke abfließt, während Kupfer (Darrlinge) ungeschmolzen zurückbleibt.
Darro, kleiner Fluß in der span. Provinz Granada, entspringt in der Sierra Jarana und mündet in der Stadt Granada, die er mit Trinkwasser versorgt, in den Genil.
Darrsucht der Hüttenarbeiter, s. MeyersBergsucht; D. der Kinder, s. MeyersPädatrophie; auch veralteter Name für die Abzehrung, welche die Wirkung und zugleich oft das allein wahrnehmbare Kennzeichen verschiedener schleichender Krankheiten bei Tieren ist. Dazu gehören unter anderm: chronische Funktionsstörungen des Magens (namentlich bei Rindern) und Darmes, Wurmkrankheiten, Erkrankungen der blutbildenden Organe etc. Neben Abmagerung, Blutarmut (Blässe der Schleimhaut, Nase und Augenlider) und Kraftlosigkeit ist namentlich auffällig das glanzlose, struppige Haar und die trockne, unelastische, straff anliegende Haut. Als Pflanzenkrankheit tritt D. besonders an Bäumen auf und besteht in sich immer wiederholendem Dürrwerden einzelner Zweige. Dieser Erscheinung, die mit dem durch Trockenheit hervorgerufenen Dürrwerden in sehr trocknen Sommern (Sommerdürre oder Verscheinendes Getreides) nicht zu verwechseln ist, können verschiedene Ursachen zu Grunde liegen; meist hängt die D. mit dem allmählichen Erlöschen der Lebenstätigkeit zusammen, wobei gewöhnlich die vom Boden entferntesten Teile zuerst der D. anheimfallen (Gipfeldürre). Auch elektrische Entladungen sind zur Erklärung der D. herangezogen worden.
Dar Runga, Gebiet im östlichen Sudân (Nordafrika) zwischen 9 und 11° nördl. Br., im südöstlichen Teil von Wadai, südlich vom Bahr es Salamat, von dem es durch eine große morastige, zur Regenzeit fast unpassierbare Wildnis getrennt ist. Das Land wird vom Aukadebbe und dessen zahlreichen Nebenflüssen durchzogen, ist wegen seiner bösartigen Mücken und Fliegen gefürchtet, deshalb auch arm an Rindern, Eseln und Pferden. Die Bewohner, Neger von großem und starkem Wuchs, sind kriegerisch und eifrige Jäger der zahlreichen Elefanten und Rhinozerosse, die sie zu Pferde mit Lanzen erlegen. Hauptort ist Donaß. Das dazugehörige Dar Kuti, mit 14 Dörfern, ist ein an Elfenbein sehr ergiebiges Land, in dem sich zahlreiche fremde Händler angesiedelt haben.