Blockhaus, ein gegen feindliches Feuer möglichst geschütztes Gebäude mit Schießscharten zur Aufnahme einer kleinen Infanteriebesatzung. In Festungen liegt das B. meist in den ausspringenden Winkeln des gedeckten Weges, durch dessen Brustwehr geschützt, um den Waffenplatz zu bestreichen. Auch dienten Blockhäuser wohl als Reduits für die Besatzung eines Werkes, lagen in der Mitte der Kehle und hatten
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Kehlgraben und Hofraum unter Feuer. An dieser Stelle sind jetzt die Kehlkasematten vorhanden, und an Stelle der früher zur Grabenbestreichung wohl verwendeten Blockhäuser traten gemauerte Kaponnieren. In Schanzen der Feldbefestigungen hat man das hölzerne B. durch Unterstände (s. d.) in der Nähe der Kehlpunkte ersetzt. In Südafrika benutzten die Engländer einige tausend Blockhäuser zur Sicherung eines ungeheuern Gebietes und der Verbindungen. Diese Blockhäuser erhielten zwei Wellblechwände, deren Zwischenraum mit Steinschüttung gefüllt wurde, und bis an die Schießscharten eine Ummantelung mit Felsstücken, Sandsäcken etc. (Fig. 1 u. 2). Es wurde für eine Verständigung mit benachbarten Stationen, für eine Zisterne im Innern und geschützten Eingang gesorgt. Die Besatzung betrug etwa je 20 Mann.
Blockieren, absperren; die Zugänge eines Ortes mit Truppen besetzen, einen Hafen durch Kriegsschiffe sperren (s. MeyersBlockade). In der Buchdruckerei: statt eines Buchstabens oder eines Wortes umgekehrt (auf den Kopf) gestellte Lettern (Fliegenköpfe: ) setzen, wodurch eine noch auszufüllende Stelle angedeutet wird. Im Eisenbahnwesen s. MeyersEisenbahnbetriebssicherheit und MeyersEisenbahnsignale.
Blocklehm, soviel wie Geschiebelehm, s. Diluvium.
Blocksberg, im Volksmund Name des Brockens als der Versammlungsstätte der Hexen (s. d.) in der Walpurgisnacht. Auch andre Höhen in Brandenburg (bei Storkmo), Mecklenburg etc. sowie der St. Gerhardsberg hei Budapest (s. d.) führen den Namen B.
Blockschiff (Hulk), altes, abgetakeltes Kriegsschiff, das als Kasernen-, Lazarett-, Gefangenen- oder Wachtschiff, als Magazin für Kohlen, Proviant etc. benutzt wird.
Blockwagen, starkes Fahrzeug mit vier niedrigen, unterlaufenden Rädern zum Fortschaffen schwerer Geschützrohre.
Blockwand, aus wagerecht übereinander geschichteten, runden oder behauenen Stämmen hergestellte Wand, deren Fugen mit Moos u. dgl. gedichtet werden. Beim Zusammenstoß zweier Blockwände aus runden Hölzern werden diese mit »Vorstößen« kreuzweise übereinandergelegt, wobei sie oben und unten je zur Hälfte ausgeklinkt werden. Bei behauenen Hölzern erfolgt die Verbindung ohne Vorstöße durch Verzinkung (s. MeyersHolzverband).
Blockx, Jan, fläm. Komponist, geb. 25. Jan. 1851 in Antwerpen, war daselbst Schüler von Peter Benoit, auch einige Zeit am Leipziger Konservatorium, wurde 1886 Lehrer am Konservatorium zu Antwerpen und Dirigent des Cercle artistique und 1901 als Nachfolger Benoits Direktor des Konservatoriums. B. ist mit Orchesterwerken (Rubens-Ouvertüre), einer Reihe größerer Chorwerke mit Orchester, einem Ballett sowie mit mehreren flämischen Opern an die Öffentlichkeit getreten (»Die Herbergsprinzeß«, 1896, in Gent und Brüssel auch 1898 französisch; »Die Meeresbraut«, Brüssel 1902).