| | | Bleivergiftung[Bd. 3, Sp. 51] BleivitriolBleiwage Meyers SetzwageBleiwasser Meyers BleiessigBleiweisBleiweiß B. ist blendend weiß, geruch- und geschmacklos, in Wasser unlöslich. Es besteht aus basisch kohlensaurem Blei 2PbCO3+PbH2O2, aber der Gehalt an Bleioxyd wechselt zwischen 83,77 und 86,72 Proz. B. übertrifft an Deckkraft alle weißen Farben, aber das französische steht dem englischen und besonders dem holländischen bedeutend nach. Es scheint, als ob die bafischern Sorten größere Deckkraft besitzen. Das von den Bleiplatten in Schiefern sich ablösende B. bildet das Schieferweiß, das mit Gummilösung angerührte und in Kegeln geformte heißt holländisches, in Täfelchen geformtes Kremserweiß. Letzteres erscheint auf dem Bruch fast muschelig und ist die feinste Sorte. Die geringern Sorten des Bleiweißes, Venezianer Weiß, Hamburger Weiß, Holländer Weiß, sind mit Schwerspat, auch mit schwefelsaurem Blei, Witherit, Kreide, Gips, Ton versetzt; Perlweiß ist mit Indigo oder Berlinerblau schwach gebläut. Obwohl das B. in Wasser sich nicht löst, ist es doch höchst giftig, und die Fabrikarbeiter haben früher sehr viel darunter gelitten (vgl. Bleivergiftung). Zum Schutz der Arbeiter hat der Bundesrat 12. April 1886 Vorschriften über Einrichtung und Betrieb der Bleifarben- und Bleizuckerfabriken erlassen. Um das Trocknen zu umgehen, knetet man feuchtes B. mit Öl, wobei es sein Wasser verliert und zur Verwendung als Farbe geeignet wird (Ölweiß). B. dient hauptsächlich als Ölfarbe. Die Anstriche sind milchweiß, vergilben zwar im Dunkeln, werden aber am Licht wieder weiß. Ein starker Zusatz von Terpentinöl hält das Vergilben auf; auch die[Bd. 3, Sp. 52] mit einer Lösung von Harzen (Dammarharz) in Terpentinöl oder von Sandarach in Weingeist bereiteten Anstriche halten sich blendend weiß. Schwefelwasserstoff schwärzt den Bleiweißanstrich sofort. B. dient auch zur Darstellung von Salben, Pflastern, Kitt, Firnis und Mennige. Die Anwendung von B. zum Bepudern von Federn, Spitzen etc. ist wegen der Giftigkeit desselben höchst verwerflich. B. war schon zu Zeiten des Theophrast bekannt, aber erst Bergmann ermittelte seine chemische Natur.
Bleiweiß, Pattinsons Meyers BleichloridBleiweißpflaster Meyers BleipflasterBleiweißsalbe Meyers BleisalbenBleiweißsurrogatBleiwurzpflanzen Meyers Plumbaginazeen |
| |