| | | ScheremetjewScheren Meyers »Appreturmaschinen« Meyers »Blechverarbeitungsmaschinen u. Werkzeuge«Größere Handscheren werden mit einem Ansatz in den Schraubstock eingespannt (Stockschere) oder mit einem festen Gestell versehen (Bockschere, Tafelschere). Der Griff bildet dann zweckmäßig die unmittelbare Fortsetzung des beweglichen obern Blattes, folglich einen einarmigen Hebel. Um S. zum Schneiden dicker Bleche mit der Hand zu befähigen, gibt man ihnen eine doppelte Hebelübersetzung. An dem bügelartigen Gußeisengestell a a (Fig. 1) befindet sich das untere feste Scherblatt b'. Das bewegliche obere Scherblatt a' dreht sich um einen Bolzen b u. wird niedergedrückt durch den Hebel g, der sich um f dreht u. durch ein Bogengelenk e d auf das Ende des Scherblattes a´ mit zehnfacher Kraftübersetzung wirkt. Man kann daher mit dieser Schere Eisenblech bis 5 mm Dicke schneiden. An der Schere befindet sich ferner noch ein verstellbarer Anschlag m zum Abschneiden von Streifen von vorgeschriebener Breite. Zum Schneiden profilierter Stäbe erhalten die S. Ausschnitte, die diesen Profilen entsprechen (Formscheren), um ein Zerquetschen des Arbeitsstückes zu vermeiden. Zu solchen S. gehören die Drahtscheren (Fig. 2 u. 3) aus zwei runden Scheiben a u. b, die an den Rändern mit Einschnitten versehen sind, in die man den Draht legt. Indem dann die Scheiben durch die vermittelst der Feder d auseinander[Bd. 6, Sp. 740] gedrückten Griffe a' und b' um den Bolzen c gedreht werden, scheren sie den Draht ab. Beim Schließen einer Schere verändert sich der Winkel, den die beiden Blätter miteinander machen (Scherenwinkel), fortwährend, obwohl er eigentlich gleichbleiben sollte, weil bei Winkeln, die größer als der Reibungswinkel sind, das Arbeitsstück herausgeschoben wird. Die konstante Größe des Scherenwinkels ist einfach dadurch zu erhalten, daß man die Schneide eines Blattes nach einer logarithmischen Spirale konvex krümmt (a´, Fig. 1) oder das eine Blatt mit gerader Schneide parallel zu sich selbst bewegt (Parallelschere) oder beide Blätter aus kreisrunden, um die Mitte drehbaren Blättern (Kreisschere) herstellt. Da nun die Bewegung der gewöhnlichen S. mittels Hebel, diejenigen der Parallelscheren in rahmenartigen Führungen erfolgt, so unterscheidet man Hebelscheren oder Winkelscheren, Rahmenscheren oder Parallelscheren und Kreisscheren. Bei den großen Hebelscheren wird der Hebel in der Regel durch ein Kreisexzenter oder einen Krummzapfen bewegt. Dabei kann der Hebel in horizontaler Richtung, wie das Blatt, liegen, oder er steht in rechtem Winkel gegen dasselbe abwärts (Winkelhebelschere). Gibt man dem Hebel dann die Gestalt eines , läßt die bewegende Kraft am vertikalen Arm wirken und an den entgegengesetzt auslaufenden Armen zwei Scherblätter sich befinden, die bei der Schwingung um den zwischen ihnen liegenden Drehpunkt wechselweise gegen entsprechende festliegende Schneiden niedergehen, so erhält man eine Doppelschere. Bei kleinen Rahmenscheren bewegt man das Scherblatt auch mit seitwärts angreifendem Handhebel. Große Rahmenscheren werden gewöhnlich von Schubstangen oder Zugstangen mittels Kreisexzenter, von einer Transmission, einem Elektromotor, einer Dampfmaschine (Dampfschere) oder einer hydraulischen Presse derart angetrieben, daß das obere Scherblatt auf und ab bewegt wird (hydraulische Schere, s. Meyers Hydraulische Presse, S. 690). Rahmenscheren gestatten sehr lange Blätter (bis 2,5 m) und sind daher hauptsächlich zum Schneiden langer dicker Bleche (für Dampfkessel in den Kupferschmieden, zum Brückenbau etc.) in Gebrauch, sehr häufig mit einer Lochmaschine zusammengebaut. Diese vereinigte Loch- und Schermaschine gehört zu den wichtigsten Blechverarbeitungsmaschinen und erhält gewöhnlich die in Fig. 4 dargestellte Anordnung. An einer Seite s' sitzt die Schere, auf der andern Seite 1 der Lochstempel mit Matrize. Das obere Scherblatt und der Lochstempel sitzen an Schlitten, die an Führungen ff auf und ab bewegt werden und zwar mittels Zapfen, die exzentrisch an den Enden einer im Gestell gelagerten Welle angebracht sind und in Gleitstücke der Schieber eintreten. Diese Welle trägt das Zahnrad z, das von einem zweiten Zahnrad angetrieben wird; letzteres sitzt in dem Schutzgehäuse b auf derselben Welle, welche die Schwungräder s, s trägt und von der Riemenscheibe r die Umdrehung erhält. Dabei sitzen die genannten Zapfen gegeneinander so verstellt, daß der eine Schlitten aufwärts geht, während der andre sich senkt. Mit dieser Maschine lassen sich Eisenbleche bis 20 mm Dicke schneiden und Löcher bis 20 mm Durchmesser ausstoßen. Die Kreisschere (s. Tafel Meyers »Blechverarbeitungsmaschinen«) schneidet schnell und sicher beliebig lange Streifen, auch auf das genaueste kreisrunde Scheiben (z. B. für Konservenbüchsen) und Blechringe. Zu den S. gehören auch die Beschneidemaschinen in Buchbindereien (s. Tafel Meyers »Buchbinderei II«, Fig. 3 u. 5).
Scheren Meyers WebenScheren der HaustiereHierdurch ist es bedingt, das manche Pferde, die schlecht fressen, nach dem Scheren mehr Futter aufnehmen. Bei kalter Witterung stört das Scheren momentan die Gesundheit. Zittern, Zusammenstellen der Füße, rauhe Haut, Faltenbildung am Hals u. Bauch, Traurigkeit, geringer Appetit, Steifheit treten ein, selbst in wärmern Ställen. Erst noch Wochen gleicht sich das aus. Auch Durchfälle, Katarrhe und Brustentzündungen werden zuweilen beobachtet. Das Scheren der Pferde, seit dem dritten Jahrzehnt des 19. Jahrh. von England her verbreitet, ist im ganzen eine Luxusoperation.[Bd. 6, Sp. 741] Bedeutung hat sie nur für Jagd- und Rennpferde und für sonstige Luxuspferde; für gewöhnliche Arbeits- und Militärpferde ist sie überflüssig. Rinder schert man hauptsächlich zur Förderung der Mast, das Putzen wird erleichtert, die Hauttätigkeit angeregt und der Appetit gesteigert. Schafe werden zur Gewinnung der Wolle regelmäßig geschoren. Schweine werden geschoren, um sie leichter vom Ungeziefer befreien zu können. Zur Ausführung der Schur benutzte man Sengapparate (für Weingeist oder Gas), mit denen über einem kurz gezahnten Kamm die Haare abgebrannt wurden. Da hierbei aber Brandwunden auf der Haut nicht vermieden werden können, so verwendet man jetzt allgemein Pferde- und Rinderscheren, bei denen ein unbeweglicher mit einem beweglichen Kamm aus scharfen Klingen vereinigt sind (Fig. 1). Auch benutzt man maschinelle Vorrichtungen, bei denen ein Gehilfe den Apparat in Bewegung setzt, während das Instrument selbst kunstgerecht gegen die Haare gehalten wird. Der arbeitende Teil der Schafschermaschine (Fig. 2), mit der in 4 Minuten ein Schaf tadellos geschoren werden kann, besteht aus einem stählernen Kamm zum Fassen der Wolle und stählernen Schneidezähnen, die durch eine flexible Welle von irgend einem Motor aus mit ca. 3000 Bewegungen in der Minute über den Kamm hin und her bewegt werden, wodurch der Schnitt der Wolle herbeigeführt wird. Vgl. Ruess, Das Scheren unserer Haustiere (Berl. 1873); Zündel, Das Scheren der Pferde (Straßb. 1874).
Scherenasseln Meyers AsselnScherenberg Meyers GemündenScherenberg 2) Ernst, Dichter und Publizist, Neffe des vorigen, geb. 21. Juli 1839 in Swinemünde, gest. 18. Sept. 1905 in Eisenach, besuchte die Berliner Gewerbe akademie, dann die Kunstakademie und widmete sich endlich ausschließlich der Literatur. Er redigierte 1864 bis 1869 das »Braunschweiger Tageblatt« und ließ sich dann in Elberfeld nieder, wo er bis 1883 die Chefredaktion der »Elberfelder Zeitung« führte und das Sekretariat der Handelskammer versah. Als sinniger Lyriker bewährte er sich zuerst in der Gedichtsammlung »Aus tiefstem Herzen« (Berl. 1860, 2. Aufl. 1862), welcher der Zyklus »Verbannt« (das. 1861, 2. Aufl. 1865), »Stürme des Frühlings« (neue Gedichte, das. 1865; 2. Aufl. 1870), »1866, Dichtungen« (das. 1867), »Gedichte« (Leipz. 1874), »Neue Gedichte« (das. 1882) und als 5. u. 6. Auflage eine Gesamtausgabe der »Gedichte« (das. 1894 u. 1899) folgten. Weiter veröffentlichte er die Charakterbilder: »Fürst Bismarck« (Elberf. 1885) und »Kaiser Wilhelm I., ein Gedenkbuch« (Leipz. 1888) sowie die dramatische Dichtung »Germania« (das. 1886) und das fliegende Gedicht: »Niemals! Dem Fürsten Bismarck. Frühjahr 1893« (Elberf. 1893). Auch gab er eine Anthologie: »Gegen Rom, Zeitstimmen deutscher Dichter« (1.10. Aufl., Elberf. 1874), heraus. Nachgelassene Gedichte von ihm erschienen u. d. T.: »Dem Meere zu« (Elberf. 1906).
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