Kappeyne van de Coppello, Johannes, niederländ. Staatsmann, geb. 2. Okt. 1822 im Haag, gest. 29. Juli 1895 in Amsterdam, studierte in Leiden und war dann Advokat im Haag. Als Mitglied der Zweiten Kammer gehörte er der liberalen Partei an. Als im August 1874 das konservative Ministerium Heemskerk auftrat, war es in erster Linie dem Einfluß Kappeynes zu danken, daß die liberale Partei, welche die Kammermehrheit hatte, das Kabinett unterstützte, solange es sich in liberalen Bahnen bewegte. Ende 1877 wurde K. mit der Bildung eines neuen Kabinetts beauftragt. Während seiner Verwaltung wurde ein Volksschulgesetz von den Kammern angenommen, dagegen sein Kanalgesetzentwurf abgelehnt; als seine Forderung einer Verfassungsrevision besonders bei der Krone auf Widerstand stieß, nahm er 1879 seine Entlassung. Später war er Mitglied der Ersten Kammer. K. hat sich durch zahlreiche Aufsätze und Abhandlungen (fast alle in der Zeitschrift »Themis« gedruckt) als juristischer Schriftsteller einen Namen gemacht. In deutscher Übersetzung erschienen »Abhandlungen zum römischen Staats- und Privatrecht« (Stuttg. 1885,2 Hefte).
Kappflanzen, bei uns kultivierte Gewächse aus Südafrika, hauptsächlich vom Kap der Guten Hoffnung, die sich meist durch Schönheit, viele auch durch dankbares Blühen auszeichnen. Am häufigsten findet man Pflanzen in Kultur wie Acacia, Diosma, Erica, Leucadendron, Phylica, Pelargonium, Protea u. a., oder Kapzwiebeln und Knollengewächse, wie Agananthus, Clivia (Imanthophyllum), Ixia, Amaryllis, Crinum, Haemanthus, Veltheimia, Sparaxis, Tritonia, Vallota u. a., oder Fettpflanzen, wie Aloë, Crassula, Mesembryanthemum, Stapelia u. a. Die letztern sind gegen nasse Sommerwitterung sehr empfindlich, und man stellt sie deshalb möglichst trocken und sonnig auf, schützt sie aber gegen die brennende Mittagssonne. Im Winter stehen sie am besten im eignen Haus, im sogen. Kaphaus, mit einer Temperatur von+5 bis 7, höchstens 10°, im Notfall im Kalthaus. Gewöhnlich gibt man ihnen eine sandgemischte Laub- und Heideerde mit wenig Lehm.
Käppi, eine aus dem Tschako hervorgegangene leichte Kopfbedeckung aus Tuch, Filz oder auch dünnem Leder, die zuerst bei den französischen Truppen, später auch in andern Heeren eingeführt wurde. Der Tschako der preußischen Jäger ist eine Art K.
Kappler, August, geographischer Schriftsteller, geb. 10. Nov. 1815 in Mannheim, gest. 20. Okt. 1887 in Stuttgart, leistete 183642 Militärdienste in Niederländisch-Guayana und blieb daselbst bis 1879 als Sammler und Plantagenbesitzer; 1883 machte er eine Reise um die Welt. Er schrieb: »Sechs Jahre in Surinam« (Stuttg. 1854); »Holländisch-Guiana. Erlebnisse und Erfahrungen« (das. 1881) und »Surinam, sein Land, seine Natur, Bevölkerung etc.« (das. 1887).