Hohenberg, 1) ehemalige Grafschaft im württemberg. Schwarzwaldkreis, benannt nach der im Dreißigjährigen Kriege zerstörten Burg H. (bei Tuttlingen). Sie hatte bis 1486 eigne Grafen aus hohenzollerischem Geschlecht, unter denen Albert, Graf von H., hervorragt. Dieser, am Hofe der Babenberger erzogen, ein treuer Anhänger der Staufer, dann Rudolfs von Habsburg, war mit dessen Schwester Gertrud vermählt und ward von ihm zum Landvogt von Niederschwaben bestellt. Er begleitete den König auf dem Feldzug gegen Ottokar von Böhmen, war 1283 gegen Savoyen und 1289 gegen Burgund kaiserlicher Feldhauptmann und fiel im Kriege zwischen Albrecht I. und Adolf von Nassau 14. April 1298 bei Leinstätten in Württemberg. Er war auch Minnesinger. Ihm zu Ehren wurde auf der Stelle seiner Burg Altrottenburg am Neckar ein Turm errichtet. Vgl. L. Schmid, Graf Albert von Zollern-H., der Sänger und -Held (Stuttg. 1879, 2 Bde.). H. wurde dann von Österreich durch Kauf erworben, 1805 aber (im Preßburger Frieden) an Württemberg abgetreten. Es zerfiel in zwei getrennt liegende Teile, die obere und untere Grafschaft, und zählte 1804: 48,000 Einw. Hauptstadt war Rottenburg. 2) (H. an der Eger) Flecken mit städtischer Verfassung im bayr. Regbez. Oberfranken, Bezirksamt Rehau, an der Eger und nahe der böhmischen Grenze, hat eine evang. Kirche, Schloß. Forstamt, Mineralquellen mit Bad (Karolinenbad), bedeutende Porzellanfabrik mit Porzellanmalerei und (1900) 1156 Einw.
Hohenberg, Sophie, Fürstin von, Gemahlin des Erzherzogs Franz Ferdinand von Österreich-Este (s. MeyersFranz 13 und Chotek 2).
Hohenbruck (tschech. Třebechovice), Stadt in Böhmen, Bezirksh. Königgrätz, am Dědinabach (Zufluß der Adler) und an der Linie Chlumetz-Mittelwalde der Österreichischen Nordwestbahn, hat Fabriken für Leder, Schuhwaren, Tabaksbeutel, Musikinstrumente, Schlosserwaren, Bierbrauerei und (1900) 3382 tschech. Einwohner. Nach der benachbarten Anhöhe Vinice, von den Hussiten Horeb genannt, nahm eine Partei der Hussiten den Namen Horebiten an.
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Hohenbudberg-Kaldenkirchen, Dorf im preuß. Regbez. Düsseldorf, Kreis Mörs, am Rhein, mit Rangierbahnhof an der Staatsbahnlinie Oppum-Hochfeld, hat eine kath. Kirche und (1900) 2144 Einw.
Hohendodeleben, Dorf im preuß. Regbez. Magdeburg, Kreis Wanzleben, hat eine evang. Kirche, Zichoriendarren, Zementwarenfabrik, Dampfmühle, Ziegelbrennerei und (1900) 2012 Einw. H. ist Geburtsort des Dichters Matthisson.
Hoheneck, Gemeinde in der sächs. Kreis- und Amtshauptmannschaft Chemnitz, hat ein Schloß mit Strafanstalt, Strumpfwarenfabrikation u. (1900) 2093 Einw.
Hohenelbe, Stadt in Böhmen, 484 m ü. M., am südlichen Abhang des Riesengebirges, an der obern Elbe und der Linie Pelsdorf-H. der Österreichischen Nordwestbahn, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat eine neue gotische Dechanteikirche, ein Schloß mit Gruftkapelle und Park, ein Denkmal Josephs II., ein Augustinerkloster, eine Webschule, Sparkasse, Baumwoll- und Flachsspinnerei, mechanische Baumwollwebereien, Bleichereien, Färbereien und Druckereien, Verbandstoffabrik, Eisengießerei und Maschinenwerkstätte, Bierbrauerei, Walzmühle, elektrische Anlage und mit dem zur Gemeinde H. gehörigen Nieder-H. (1900) 6600 deutsche Einwohner. H. ist Ausgangspunkt für Ausflüge ins Riesengebirge. Nordwestlich erhebt sich der Heidelberg (1036 m) mit schöner Aussicht. Im N. schließt sich an H. das Dorf Ober-H., mit einer Flachs- und Jutespinnerei, Weberei, Bleicherei und (1900) 2420 Einw. H., 1533 zur Bergstadt erhoben, kam später in den Besitz Wallensteins, nach dessen Tode an die Grafen Morzin und nach dem Aussterben der männlichen Linie (1881) an die Gräfin Czernin.