Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm ![]() | ![]() ![]() ![]() | |||
trennung bis trennungszone (Bd. 22, Sp. 135 bis 144) | ||||
| ![]() ![]() A. älternhd. gebrauchsweisen in stets uneigentlicher verwendung, die meist nur bis ins 17. jh. voll lebendig sind. 1) 'zwist, zwiespalt, uneinigkeit' in allen abstufungen bis zum kriegerischen zusammenstosz, bruderkampf zwischen zusammengehörigen. zu trennen A 2 a δ. a) allgemein von menschlich oder politisch verbundenen: die ... sich auff warffen als gelerter und heiliger denn die apostel selbs und dadurch trennung und rotten anrichten (1532) 36, 419 W.; der eckstein zu aller trennung und zweiung in der aidgenossenschaft in Euphorion 9 (1902) 642; wie wol under [Bd. 22, Sp. 136] freunden trennung anrichten ein unredlich ... stuck ist 3, 186 Hauffen; es ist menigklich bewiszt, dasz gemeller meszner entbörung, drennung und auflauff angefangen antipap. eins u. hundert (1567) 2, a 48; welches italisch reych ... in grosze trennung und zweytracht zerspalten war Schweizerchronik (1606) 241b; bey diesem misztrauen, uneinigkeit, trennung und spaltung Europae ist endlicher untergang vieler land zu besorgen Curäi chron. (1607) 33; also auch wird euer einhelligkeit euer stärck und unuberwindlichkeit, aber eure trennung und miszhelligkeit euer undergang und verderben seyn apophthegm. (1628) 1, 421; wer ein land oder statt will verderben, der stifft trennung flor. pol. (1662) 2, 832; allein ihre trennung und jalousien richteten sie (die griechen) zu grunde vollk. teutsche soldat (1726) 87; ganz ins innere verlegt: so trägt sich ... zu, dasz ... ein ... hertzhaffter mann auff einem pferd sitzet, das nichts solle und ... ein forchtsamer auff einem guten ... lauffhengst: welche ohngleichheit in den mannsgemütern manchmal eine grosze trenn: und unordnung verursachet Machiavelli kriegskunst (1632) 83. anders 'verwirrung': man sagt ... dasz mehr Schweitzer in Franckreich, als in jhrem land werden auferstehen, gleich wie mehr Frantzosen in Sicilien und Italien ... wie soll man nicht inn solcher babilonischen trennung die kinder verwechseln Gargantua 33 ndr. später abgeschwächt zu 'meinungsverschiedenheit': sie waren der meinung, man solte ihnen im felde entgegen gehen und ihnen nicht länger zusehen, worüber es bald zu rotten und trennungen kam peloponn. krieg (1760) 199; an den mitteln aber, welche man berathschlagte, thaten sich bald trennungen hervor kl. schr. 1, 40; alle trennungen, welche sonst die menschen entfernen, müssen hierbei vergessen werden trinkerfrage 195. im 19. jh. nur noch vereinzelt und fast ausschlieszlich poetisch in der ausgeprägt älternhd. bedeutung: unsrer trennung böse tücke b) concretisiert zur bedeutung 'partei, parteiung, factio': derhalb seien sie ... in eynigkeit des glaubens versamlet, ... Henricum, das haubt dieser trennung ausz göttlichem eifer auszzumustern chron. Germ. (1538) 127b; welche rotten (der bischöfe) aber in zeit einfallender wahl (des papstes) sich wieder in zerschiedene trennungen theilen waagschaal d. heut. cardinälen (1655) 6. c) specialisiert auf die religiös-dogmatischen zwistigkeiten in der kirche, kirchenspaltung; schisma, scissura dict. (1535) B b2; (1540) B b 4b; 1186; häufig in der fügung: trennung anrichten (1616) 328a; (1669) 341b; dissensio, caritati Christianae contraria, etsi maneat in fide concordia trennung thes. (1686) 2278. auch literarisch im 16. und 17. jh. reich bezeugt: die kirche Christi (wird) angefochten durch ... spaltung und trennung gantzer kirchen chron. Germ. (1530) 4a; die zwiespalt und trennungen sind durch der teufel listige anstifftung immer gröszer und schedlicher worden chron. Carionis (1562) 3, 110a; allerley schwermer und ketzer, die ... mit jren zusetzen vil ergernusz, unfugs und trennung erregten Sarepta (1571) 68a; es schwebet zu dieser zeit des bapstthums halb ein grosz scisma oder trennung in gmeiner christenheit, welche von hie ... in die neun und dreissig jar gewäret Basler chron. (1580) 193; als solt sie spalt und trennung machen [Bd. 22, Sp. 137] -geist s. an alphab. stelle. im 18. jh. verliert die bedeutung den terminologischen charakter: die trennung der lateinischen abendländischen kirche von der griechischen morgenländischen 3, 176 Grollmann; vgl. DWB B 1 c. s. auch trenner sp. 134. 2) in der älteren kriegssprache bis ins 18. jh. für das auseinandersprengen von truppenmassen; 'schlappe, niederlage, besiegung': rotta d' un essercito (1618) 2, 342b; 2 (1702) 1131a; zu trennen A 1 e α ββ. manchmal lassen die belege noch deutlich die entstehung des ausdrucks aus der sinnlichen vorstellung des auseinandergetrieben-werdens erkennen: jede schlachtordnung sol ... mit rechtgeschaffnen leuten ... verwart seyn, ... das sie ... die trennung und hinder sich weichen desz hauffens aufhalten und verhindern kriegsbuch (1578) 1, s 2r; wohl auch hierher: eine abschrift dieser befehle theilte er dem Capitain Furneaux mit, und zeigte ihm zugleich die sammelplätze im fall einer trennung an (1843) 1, 30. zumeist ganz entsinnlicht: die formb, wie man sein volck nach einer niderlag oder trennung wider zusammenbringen ... solle Machiavelli kriegskunst (1623), register 2; (brigade) welche schnell ... auf des feindes vierten bataillon ... traff; denselben ganz zertrennete, ... hernach auf den anderen nächst dabei mit gleicher ruin und trennung desselben vorging schwed. krieg 1, 465a; die confusion und trennung solcher grossen machinen (armeen) geschiehet mit solchem ... feuer, dasz niemand davon widerstand thun kann vollk. teutsch. soldat (1726) 261; solch zahlreich heer floh nicht mit stillschweigen durch die tiefe, da es quer über ecke ausrisz, und eine trennung nach der anderen erlitt abh. v. d. wunderbaren (1740) 342. in neuerer zeit nicht mehr terminologisch, sondern sinnlich (vgl. DWB B 1 a α) für räumlich getrenntes marschieren von truppenkörpern: das offensive vorgehen ... vereinigte alle korps auf dem schlachtfelde selbst und verwandelte so den strategischen nachtheil der trennung in den taktischen vortheil einer völligen umfassung des feindes ges. schr. u. denkw. (1892) 1, 29. 3) juristischer terminus. a) für die auflösung einer ehe, wofür heute scheidung üblich ist; zu trennen A 2 c α, sp. 125. im 16. jh. schwingt bei seiner verwendung wohl noch die sinnliche vorstellung der durchschneidung des ehebandes mit: diese trennung oder zerreiszung wirglicher volnzogener und stehender ehe chron. Carionis (1562) 3, 143b; scheidung (die) rächtliche trännung der eelichen banden 349a; seitdem und bis heute fester rechtlicher terminus: dieser unzüchtige bube ... durfte die trennung der ehe zulassen Herkuliskus (1665) 115; wie aber, wenn das schicksal ... uns auf ewig an ein geschöpf gekettet hat, das ... der liebe und achtung edler menschen unwerth ist ... überlege wohl, ob eine trennung nöthig sey umgang m. menschen (1796) 2, 25. gegenüber scheidung ist trennung die ungültigerklärung einer nicht zu recht bestehenden ehe 8, 351. im modernen sinn ist trennung 'eine trennung von tisch und bett ohne aufhebung des ehebandes' schweiz. civilgesetzb. (1901) s. 136; auch zu tisch und bett enzyklop. 1, 251; für die wirkung einer beständigen oder zeitweiligen trennung von tisch und bett ... bleiben die bisherigen gesetze maszgebend einf.-ges. z. bürgerl. gesetzb., art. 202; die klage geht entweder auf scheidung der ehe oder auf trennung der ehegatten schweiz. civilgesetzb., art. 143. gelegentlich in älterer zeit auch auf persönlichere bindungen übertragen: von trennung der verlöbnusz ... wegen entstandener feindschafft ernsth. ged. u. erinn. (1720) 3, 345; was vorhin das ... band ... unserer ... freundschafft war, dinet hernach ... zu ... ihrer trennung Pathmos (1677) 60. b) auflösung einer öffentlich-rechtlichen körperschaft: trennung der handelssozietät 38, 183 u. 217. 4) fachausdruck der scholastik; s. unter DWB B 2 a. [Bd. 22, Sp. 138] B. seit dem 18. jh. übliche gebrauchsweisen in concreter wie übertragener verwendung. 1) das unter mehr oder weniger starker gewaltanwendung erfolgende auseinanderlösen oder abspalten von fest zu einer einheit verbundenen teilen oder die zerstörung einer ursprünglich vollkommenen einheit überhaupt. a) zwischen seelisch eng verbundenen menschen. α) zur bezeichnung eines räumlichen auseinandergehens: der himmel bind euch fest zusammen, (Adam:) so sey dir (Eva) von wenigen stunden und weil die so, die anders wollte wallen, β) vielfach schlieszt die körperliche scheidung auch eine innere entfremdung ein: (hochzeitgedicht:) gott ... wird es fügen, wir suchen uns stets fester zu vereinen, γ) häufig im sinne von 'abschied': die empfindlichkeit des liebenswürdigen fräulein von C. hatte vieles bey unserer trennung zu leiden frl. v. Sternheim (1771) 2, 117; in jeder groszen trennung liegt ein keim von wahnsinn 32, 297 W.; mit formeller folgerung, 'bruch': trotz der entschiedenheit, mit der er sich von jeder verpflichtung gegen das mädchen frei sprach, konnte Nolten das herbste, das letzte — die trennung förmlich zu erklären, nicht über sich gewinnen 3, 65 Göschen. b) von dingen. α) die sinnlich vorgestellte scheidung von leib und seele durch den tod. und ein zufellige ursach und wie der kranke leib, wann seinen freund, den geist, [Bd. 22, Sp. 139] im leben auf dieser welt ihr grösztes vergnügen gefunden haben 2, 91; der schlaf ist eine art trennung der seele vom leibe evangeliumpostille (1848) 2, 170a. β) die körperliche aufspaltung oder räumliche absonderung concreter gegenstände: schon hab ich ungern die trennung des diwans von seinen erklärungen zugegeben IV 42, 185 W.; trennung von himmel und erde völkerkunde 2, 128; des schweren von dem leichten ges. schr. (1852) 5, 381; zwar bleibt die reizbarkeit nach der trennung von dem organismus länger in muskeln, die von gangliennerven versorgt werden bau d. menschl. körpers (1839) 6, 725; hierdurch (durch die wärme) erfolgt nothwendig eine trennung; nimmt die hitze ab, so nähern sich die theilchen wieder einander chem. briefe (1844) 37; beim ausschmieden in der hitze entstehen im inneren leicht trennungen, theils risse quer gegen die kanten oder auch der länge nach chemie 2, 1354; diese trennung (des porphyrgebirges) in schichten ist wesentlich von der senkrechten zerspaltung verschieden v. ges. schr. 1, 312. in verschiedenen specialgebieten auf einen in der art der materie begründeten, ganz bestimmten ab- oder auflösungsvorgang eingeschränkt; für das auseinandertrennen von stoffen (vgl. DWB trennen A 1 c α): wir fanden sie selbst bei der trennung des schönen gewebes γ) zerlegung von chemischer oder physikalischer materie durch künstliche einwirkung, z. b. scheidung von erzen im hüttenwesen 7, 580; mineralogisch: désagrégation 607; chemisch: zersetzung, zerlegung, decomposition 1, 776: jeder neuen verbindung, die durch chemische mittel bewirkt wird, musz eine chemische trennung vorangehen v. (1856) 1, 2, 258; trennung einer flüssigen wassermasse in die einzelnen dampfmoleküle popul. schr. 41; trennung das zerspalten von farben in der optik s. popul. schr. (1905) 59; in jenen poren und irrgängen ... müdet sich nun das licht ... gewaltig ab und erleidet eine zerstreuung, zerbrechung, zerreiszung und ... eine trennung II 3, 312 W. c) übertragen auf politische oder staatsrechtliche aufteilungs- oder ablösungsvorgänge; rein concreter art: Deutschland ward dadurch in eine lage gesetzt, dasz es ... nach der wirklichen trennung von den übrigen theilen der fränkischen monarchie der mächtigste staat ... ward gesch. d. Deutschen (1778) 1, 422; diese trennung (des weltstaates) in wenige grosze theile 17, 126 S.; bei der anlage der congregation des hl. Johannes des täufers, welche Gottfried von Bouillon ... stiftete, ohne dasz die jungfrau Maria diese trennung ungnädig aufnahm kreuz- u. querzüge 1, 244; 1831 einigte sich die conferenz über die grundlagen der trennung der Niederlande dtsche gesch. (1897) 4, 71; anders, administrativ: man spricht von einer trennung der geistlichen angelegenheiten im Altenstein'schen ministerium tageb. (1861) 1, 167. als geistig-begrifflicher vorgang: jede trennung eines theils der königlichen macht vom consulat röm. gesch. (1812) 2, 117; trennung der gewalten v. restaur. d. staatswiss. 1, einl. 74; die aufgeklärte trennung der kirche und des staats (1832) 1, 114; der mann, welcher die legislative trennung Englands von Rom ... [Bd. 22, Sp. 140] durchgeführt 4, 97; trennung von kirche und schule Horacker (1876) 156. 2) die zerlegung abstracter begriffe. a) rein theoretisch durch analysieren von complex gefaszten vorstellungen. in dieser verwendung schon als philosophischer terminus technicus der scholastik (vgl. DWB trennen II A 2 b α) im frühnhd.: wo Christus ist, da ist er gantz b) die durch die entwicklung entstandene praktische aufspaltung eines ursprünglich einheitlichen lebens- oder wissensgebietes: was hilft es uns zu erfahren, dasz tanz, musik und poesie in den ersten zeiten natürlich verbunden gewesen, wenn wir ihre trennung in den spätern zeiten für nicht minder natürlich halten müssen schlesw. lit.-br. 242 lit.-denkm.; die trennung in empirie und formale logik vorles. über ästhetik (1829) 15; in diese periode fällt die berühmte trennung der medizin in die diätetik, chirurgie ... hdb. d. chemie (1843) 1, 3. anders: 'unterschied': der ländlichsittliche gebrauch, ... die flächen, mögen sie tief oder absolut hoch liegen, ebenen zu nennen ... hat verleitet, über den kleineren trennungen den überwiegenden zusammenhang zu übersehen erdk. (1822) 1, 72; nichtidentität: die früheren Portugiesen hatten den Senegal für einerlei mit dem Nigerflusz gehalten ... die französischen geographen fanden überzeugende gründe für die trennung der ströme auf ebda 1, 416. 3) durativ. a) das örtliche geschiedensein, die räumliche entfernung; von eng verbundenen menschen, liebenden, freunden: (glaube, dasz) meiner fest beschlosznen treu in dieser dunkelheit der trennungen von freunden [Bd. 22, Sp. 141] b) mit scharfer concretisierung 'sonderungsstelle; grenze': scheitel, die trennung der kopfhaare dtsche sprachkunst (1788) 98; ritter: nicht das auge, nur der geist dahinter siehet ... Faust: wo denn die trennung zwischen geist und körper (1874) 2, 44. c) verallgemeinert 'unterschied': wenn beyde theile (eines arientextes) ohne unterschied zusammenhängen; wie will es möglich seyn, die gehörige trennung zu beobachten und jeden theil besonders zu setzen? kritische musicus (1745) 241; (ich) musz ... die bemerkung vorausschicken, dasz im götterdienste der beiden völker ... keine trennung stattfand Etrusker 2, 64. C. composita treten ganz vereinzelt im 17. (vgl. DWB trennungsgefährte; -mittel), häufiger im 18., hier fast ausschlieszlich in der unter a (s. u.) zusammengefaszten bed.-gruppe und in grammatischer terminologie, zuletzt üppig wuchernd und seither immer zunehmend im 19. jh., vorzüglich in concreter, praktisch-technischer verwendung (d), hervor. a) composita, die sich auf eine trennung von menschen, sowohl auf momentane (abschied; z. b. trennungsstunde) als auch durative (das getrenntsein; z. b. trennungsjahr), beziehen. α) nomina: trennungsabend: das nämliche zimmer, ... wo Wolkenstein, am traurigen trennungsabende, die worte Klopstocks in mein taschenbuch schrieb schriften 6, 14; er schilderte jenen anderen trennungsabend auf St. Helena, an dem um die gefangeneninsel die seegewitter standen volk ohne raum 2, 328; -ahnung: ged. (1789) 2, 6; -augenblick: das ... zeichen, welches sie im trennungsaugenblick an seinen nacken hing altsächs. bildersaal 4, 332; -aussicht: wäre mein herz etwas weniger beklommen und sorgenvoll bei kriegs- und trennungsaussichten br. an s. braut u. gatt. 13; -betrachtung: darüber verbleichten auch wieder ihre trennungsbetrachtungen ges. werke 5, 115 Cotta; -blick: wirft mit unendlich zarter verbeugung des schlanken körpers mir den trennungsblick zu v. sämtl. werke 10, 16; -dunkel: wie sie sinnt, von weizengold umnickt: ich leite hat sie doch, mein blut vergieszend, nach sechszehn schwer durchlebten trennungsjahren (bis) der letzte hauch des lebens [Bd. 22, Sp. 142] ach fiele (flechte des haars) die du am trennungsmorgen denk ich, bester, des trennungstags was der und jener will vor freundschafftswürkung sagen, jene trennungswolke ... β) adjectiva: trennungsbang: ein ritter war gezogen ach, im kusse klammert sich an dich wir sitzen hier zum letzten Mal zu des gerüsteten schiffes brüstung schauen wir der herbst durchweht mich trennungsschaurig b) ehetrennung: trennungsgesuch: wenn bisweilen auch vor menschlichen gesezen und gerichten trennungsgesuche wegen zeugungsunfähigkeit erlaubt sind v. restaur. d. staatswiss. 2, 19; -plan: viele vermuthen trennungsplane 1, 113 Waitz; -schein: weil man von ihrem angetrauten manne nichts wisse, so könne kein todtenschein und kein trennungsschein herbeigebracht werden s. w. 3, 223 Sauer; -verhältnis: das jahr 1847, das in höchst peinlichen bemühungen, das trennungsverhältnis zu regulieren, hinging ges. w. (1876) 1, 16. c) staatliche trennung: trennungsbeschlusz: in der sicheren erwartung, dasz der trennungsbeschlusz (über die trennung Schwedens von Norwegen) eine überwältigende mehrheit finden wird tgl. rundschau, Berlin 1905, nr. 349, [Bd. 22, Sp. 143] 3b; -gelüst, s. an alphab. stelle; -politiker: allzu nachgiebig hatte Oskars vorgänger alle zwiste mit Norwegen durch zurückweichen vor den norwegischen trennungspolitikern erledigt tgl. rundschau, Berlin 1907, nr. 576, 1a; -versuch: ein neuer ... trennungsversuch (zwischen d. süd- u. nordstaaten d. union) wird ... nicht ... mehr unternommen werden v. Döllinger akad. vortr. (1888 ff.) 3, 326; -vorlage: gestern wurden von der kammer die artikel 17, 18 und 19 der trennungsvorlage (über die trennung von kirche und staat) angenommen tgl. rundschau, Berlin 1905, nr. 286, 3a. d) trennung in concreter verwendung, und zwar in meist technologischem, grammatischem bereich, nur vereinzelt in anderen fachgebieten. eine scheidung zwischen activem (s. trennungsmittel), durativem (s. DWB trennungsgraben), reflexivem (s. DWB trennungskreuzung) oder anderem gebrauch, dessen bedeutungsgrenzen flieszend sind (s.trennungsbahnhof), ist hier nicht getroffen: trennungsbahnhof, bahhof, bei dem sich zwei strecken auseinander zweigen, s. 4, 367; 1, 717; -bildung: zwischen dem mittleren und dem hinteren lappen (des gehirns) findet sich bisweilen ... eine ... furche als andeutung einer trennungsbildung bau d. menschl. körp. 4, 168; -buhne, zur regulierung des einlaufs der nebenflüsse in die hauptflüsse 2, 765; 10, 264; -einrichtung, (abort-) grube mit trennungseinrichtung (in bezug auf flüssige und feste stoffe) hochbaulex. 11; -fähigkeit, des filtrierpapiers (activ), s. chem. 6, 1854; -fuge, spalt zwischen wänden 4, 53; 6, 463; -gang, in der chemie: die systematische zerlegung eines gemenges von stoffen durch aufeinanderfolgende einwirkung von reagenzien, chem. wb. 359; -gesims: in architektonischer beziehung ist (das band) ein trennungsgesims von geringer ausladung 1, 285; -gitter, Greifsw. ztg. 1905, nr. 218; -glied, an vasen: zwischenglieder in einem decorationsstreifen Thera 2, 163; -graben v. hdb. f. heer u. flotte 3, 122; 4, 327; bildlich: trennungsgräben zwischen den mehrheitsparteien aus der rot-schwarzen koalition tgl. rundschau 1908, nr. 169, 1; -kluft: die (gesteins-)schichten sind mächtig, aber ihre trennungsklüfte völlig gleichlaufend v. ges. schr. 1, 312; -kreuzung, s. DWB trennungspunkt 1; -land: das trennungsland zwischen ihm (dem sumpfland) und dem meere ist mit wiesengrün überkleidet tageb. e. reise 3, 145; -linie, s. an alphab. stelle; -mauer v. hdb. f. heer u. flotte 1, 751; 5, 182; bildlich: die dinge um uns haben für uns andere namen als für das volk. das ist ein splitter aus jener groszen trennungsmauer (1857) 15, 187; -methode, in der chemie chem. 1, 44; 933; 6, 1308; 1887; -naht: das nasenloch steht auf der trennungsnaht zweier schilde tierl. 7, 223 P.-L.; -operation (chemisch) chem. 1, 170; -prozesz: leben mit menschlicher, tierischer und pflanzenorganisation ist etwas höheres, so wie gewöhnlicher tod trennungsprozesz von leben und organisation 2, 206 Minor; -radius, in der minierkunde, radius of rupture, rayon de rupture 1, 776; -rand: (des gespinstes) trennungsränder (liegen) an den seitenleisten des zufuhrfisches 7, 465; -schicht, isolierschicht, in verschiedenen technischen gebieten 3, 626; 4, 534; chemisch, zwischen flüssigkeiten, s. chem. 7, 1456; in der botanik, verschiedene gewebeschichten waldverderbn. 1, 220; handlex. d. nat.-wiss. u. med. 2, 660; -schneise gesch. d. waldeigentums 2, 135; hdb. d. forst- u. jagdgesch. 1, 450; -schranke, bildlich: reiszt alle trennungsschranken ein, und werdet [Bd. 22, Sp. 144] abgetrennt werden, s. 187, 492; 8, 385; 4, 367; -station, station de bifurcation (vgl.trennungsbahnhof) 1, 776; 4, 525; 1, 717; -stelle, abzweigungsort einer telegraphenlinie, s. v. hdb. f. heer u. flotte 1, 30; anders: v. flora v. Dtschl. 5, 3; 8, 648; -strich, s. an alphab. stelle; -stück: loosholz, das horizontale trennungsstück der ... flügel bei fenstern 5, 664; -verfahren (vgl. DWB trennungsmethode) 6, 1334; 7, 436; -wand 1, 1920; hdwb. d. staatswiss. 2, 522; -weiche, weiche zur abzweigung einer bahnrichtung von einer anderen auf trennungsbahnhöfen 6, 639; 1, 726; -werk, im fluszbau, dasselbe wie DWB trennungsbuhne, s. 1, 776; -winkel: nach Valentin sind sie (schweiszdrüsen) ... an feinen fäden erkennbar, welche sich beim abziehen der epidermis von der haut, in dem trennungswinkel zeigen bau d. menschl. körpers 7, 466; -zeichen, s. an alphab. stelle; -zone: so entsteht nach zusatz von ammoniaklösung an der trennungszone beider flüssigkeiten einerothe färbung 1, 255; anders, dasselbe wie DWB trennungssphäre 8, 385; 7, 460.
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