Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm ![]() | ![]() ![]() ![]() | |||
inselwohner bis insonderheit (Bd. 10, Sp. 2142 bis 2143) | ||||
| ![]() ![]() (eine jungfrau wird) diesem Salisbury, den tempelschänder, ![]() ![]() mein mitleid, glaub es mir, betrübte Leonore, ihr bruder ist von Frankreich insgeheim her brother is in secret come from France. ![]() ![]() 1) über eine ganze gemeinschaft reichend, zusammen, insgesamt, durchaus: was mir dann von dem päbstlichen einkommen ubrig sein wirdt, soll alles widerumb ins gemein der christenheit zum besten angewendet werden. apophth. 1, 1; wer also die ersten einwohner des landes gewesen, ist ins gemein unbekand. alt. Pomm. 1, 2; (die völker) so aber sich nach dem norden strecken, warden ihnen mit einem nahmen Scythen, oder auch .. Nomades geheiszen. welcher name ins gemeine allen denen zukompt, die mehr des viehes, als des ackerbawes warten. ebenda; gott hat sein gesetzbuch .. durch Mosen und Josuam den künftigen königen desz volks .. und insgemein allen königen, fürsten und regenten .. publicieren lassen. 38; es wird in h. schrift den christen ins gemein, und also auch königen, fürsten und herren befohlen, dasz sie sollen nüchtern und mäszig sein. 103; und eben solche zeichen grauser dinge .. and even the like precurse of fierce events .. 2) im allgemeinen, gewöhnlich: insgemein, vulgo, plerumque deutsch-lat. handlexicon (1796) 791; junge leute urtheilen insgemein schnell; wie es insgemein gehet ( Adelung). 3) in rechnungen ist insgemein eine rubrik bei ausgaben und einnahmen, die nicht näher specialisiert werden. ![]() ![]() weil ihm sein essen schmeckt, ist seinen (des geizhalses) hausgenossen warum hätte Saladin, wir setzen eine formel auf, wie dies bestimmt zu deuten, weisz ich nicht; ![]() ![]() ![]() ![]() [Bd. 10, Sp. 2143] 1) insiegel, siegelabdruck, siegelbild: sigillum insigel, insegel 533a; insiegel, sigillum 2, 591; versigelt mit unserm anhangenden innsigel. weisth. 4, 52; des zu urkund habe ich mein insiegel wissentlich an diesen briefe gehangen. urk. von 1536 bei Saalcr. 1, 918; der könig von Loango musz bei jeder rechtlichen entscheidung einmal trinken, und es ist dann so viel, als wenn er das kleine insiegel darauf setzte. teuf. pap. 1, 61; bildlich: dirre kus sol ein insigel sîn, 2) siegelbild in einem petschaft oder ringe, das das siegel herstellt: all die maister, die in der zauberkunst lêrent, daʒ sprechent, daʒ die götter und die gaist, die man anruoft mit pildengeschrift, die karacteres haiʒent, und mit insigelgraben, oder daʒ graben, daʒ man in vingerlein tuot, die zaubrær dester ê erhœrnt, wenn si in weirach opfernt. 377, 23; eʒ spricht ouch diu geschrift, daʒ die sün von Israhel der stain (carneole) gar vil durchgruoben mit mancherlai gestalt (sam man diu insigel grebt). 442, 9; sein insigel hatte er (Carl der grosze) auf seinem wehrknopf, und pflegte darvon, wann er etwas siegelte, also zu sagen: was dieses schwert mit dem insigel bekräftiget, das wird es auch mit der schärpf gegen alle widerwertige verthedigen und handhaben. apophth. 1, 10; recht als insigel drückt, 3) insiegel, weidmännisch: item wo der hirsch in lediger erden gehet so scheuet (l. schhet) er sich, wann die erde nasz ist, so wirft er den schh hin, das ist gar ein grosz zeichen, und heiszt das innsigel: dann man findet darinnen den grimmer und das fädemlin, und das näschlin, und das blenden, und alles das ein hirsch thn mag: das ist darinn gemalt. feldb. 573; der hirsch wirft vor holze den schuch bei nassen wetter von sich, heiszt des hirsches insiegel oder auswurf. not. ven. (1741) 28; insiegel, des hirsches schuh, eine fährte, da der hirsch das erdreich in und an den schalen mit sich fortgenommen hat. das hohe insiegel, da der hirsch die erde über der schale mit herausgehoben, und es so umgekehrt vor der fährte liegen gelassen hat; franz. les surneigées. 2, 972. ![]() ![]() ![]() ![]() inskünftge wollen wir nichts durch gesandte melden. es hat sich diszmal so geschicket ![]() ![]() 1) als adv.: insofern hat er recht; die erfahrung ist oft der stärkste und deutlichste beweis der wahrheit, und insofern auch ein zuwachs der vernunft. Gellert bei Adelung. 2) als conj.: Herder wünscht dasz ich blosz als redacteur etwas darüber sagen möchte, insofern auch die Horen mitgetroffen werden sollten. an Göthe 1, 105; ich bin nicht abergläubisch .. und gebe nichts auf diese dunklen anregungen, insofern sie nur solche wären. 17, 12. 3) substantive stellung: aus diesem denn, aus dieser ursache, macht Corneille ein insofern, eine blosze bedingung. 7, 367. ![]() ![]() ![]() ![]() [Bd. 10, Sp. 2144] 1) abgesondert von anderen, für sich, besonders: und on gleichnis redet er nichts zu inen. aber in sonderheit (κατ' ἰδίαν, seorsum vulg.) leget ers seinen jüngern alles aus. Marc. 4, 34; und er wandte sich zu seinen jüngern, und sprach in sonderheit, selig sind die augen, die da sehen, das ir sehet. Luc. 10, 23; die bauren musten im das in sunderheit bezalen. rollw. 137, 4 Kurz; es ist bei den Reuszen nicht üblich (beim tanzen) einander bei der hand herumb führen, sondern jeglicher tanzet vor sich und insonderheit. pers. reisebeschr. 1, 4; stockmeister, ledig ihm zu hand 2) besonders, speciell, im einzelnen: und von jeglichem artikel in sonderheit, haben ewre und meine gesandten befelh, euch weiter zu unterrichten. 2 Macc. 11, 20; denn wir wol erfaren haben, wie der pöbel und die jugent aus der predigt wenig lernt, wo sie nicht in sonderheit gefragt, und verhöret wird. 6, 109a. 3) besonders, vor anderem, vorzugsweise: und wo würden doch alsdan die vier heil. beichtende und reverenden orden gepliben sein, und insonderheit die heil. minbrüder oder barfüszer? bienk. 4a; wan man werk der barmherzigkeit, und insonderheit den pfaffen und mönchen erzeigt. 113b; wird vielleicht herzog Joachim von Stettin diesen zug gethan haben. aber solches ist auch zweifelhaft, insonderheit weil derselbe sonst ein friedliebender herre gewesen ist. 3, 422; es ist (das gebet) auch insonderheit kräftig, den himmlischen vater zu bewegen. 430; gütigster vater erkenne mich alsdann insonderheit vor dein kind, wann mich alle creaturen verlassen werden. 431; er hat unterweilen seine sonderliche raptus, insonderheit kan er die Juden nicht erdulden. 495; insonderheit fallen mir dabei die barmherzigen trabanten in die augen. 3, 22; dieses begegnete insonderheit bei einem pantomimischen tanze. 1, 355 (298); insonderheit ermahnte er mich, mein urtheil über alles zurück zu halten. 2, 24 (21); wenn wir den geschichtschreibern, insonderheit dem tugendhaften und gutherzigen Plutarch einen unumschränkten glauben schuldig wären. 297 (254); alsdann ist das ägyptische todtenurtheil gerecht, und für die wahrheit der geschichte nützlich, insonderheit wenn mündige verwandte leben, die sich vertheidigen können. z. litt. 1, 6; man hüte sich vor gewohnten eigenheiten und lieblingsausdrücken ... fast niemand kann ihnen ganz entgehen; insonderheit haben sie leute, die viel reden müssen, und ohne vorbereitung reden. z. phil. 10, 184; der könig insonderheit wollte sich vor lachen beinahe ausschütten. 9, 273.
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