Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm ![]() | ![]() ![]() ![]() | |||
impfzwang bis inbei (Bd. 10, Sp. 2081 bis 2104) | ||||
| ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() laszt euch solchen schatz nicht rauben; ihr imsen alle, pigmäen, imsen, däumerlinge, ![]() ![]() A. Form. 1) die praep. ist gleichmäszig über alle deutschen dialecte in derselben form verbreitet, nur im altnord. î, schwed. dän. i ist der nasal abgefallen. im ahd. selten ( 1, 295), im mhd. häufiger findet sich die form en für in, die im nhd. enzwei (theil 3 sp. 672) noch nachklingt. urverwandt sind griech. ἐνί, ἐν, εἰς, lat. in, altlat. en, litt. i, aus dem demonstrativstamme sanskr. aná dieser erwachsen ( 3, 495); die sonderung der praep. an, goth. ahd. ana (theil 1, 283) und der praep. in hat sich erst innerhalb des germanischen ausgebildet und nicht einmal streng vollzogen, denn wie beide in einer groszen anzahl von verbindungen [Bd. 10, Sp. 2082] für einander stehen können (vgl. theil 1, 284), so hat der sprachgebrauch des ältern niederdeutschen gebiets (alts. ags. fries.) an, on überhaupt bevorzugt und in allen fällen für das viel seltener erscheinende in verwendet. 2) von in trennt sich, was bei andern wörtern dieser gattung im deutschen nicht geschieht, die adverbialform ab, und zwar als eine doppelte, den beiden hauptrectionen der praeposition entsprechend. dem in als praep. des weilens, der ruhe geht zur seite für den begriff intus unser inne, innen, dem in als praep. der bewegung unser ein für den begriff intro; nicht anders stehen gothisch gegenüber inna, innana und inn, altnord. innan und inn, ags. inne, innan und inn: undôð me snióme duru sôðfästra eác, Die form inne intus kürzt sich, in den verbindungen darin, worin, hierin, schon seit dem mhd. ebenfalls zu in, selten in freierer stellung: wann einer, so auf freiers füszen gehet, in ein haus, da jungfern in seind, kommt. ped. schulfuchs 39; wo ein Böhm kuder aus einem haus trage, da werde gewiszlich kein Teutscher flachs in finden. Simpl. 3, 15 Kurz; das erdreich ... 3) in solchen compositen ist vermengung des inne-, in- mit ein- nicht unhäufig, wie ebenfalls die beispiele unten an alphabetischer stelle darthun, zu denen die betreffenden nebenformen mit ein- erwähnt sind, die auch ihres ortes nachgeschlagen werden müssen. eine feinheit älterer sprache war es, die participia präteriti von verben der thätigkeit, die mit ein- zusammengesetzt, auf in- für inne- zu bilden, und auch dadurch das passive der genannten bildung hervorzuheben, rest dieser art ist noch heute inbegriffen von einbegreifen, früher auch inbewohnt von einbewohnen, inbunden von einbinden, ingeben von eingeben, ingeschlossen von einschlieszen u. a., s. unten. aber gerade hier hat sich ein- für in- am frühesten und am regelmäszigsten festgesetzt. 4) vorzüglich bairische und fränkische quellen des 14. jahrh. und später haben ein für die praep. in (vgl. oben theil 3, 140 und 1, 93 Fromm.): und sullen ouch di selben funf man .. keinen zu in ein die verbuntnüʒʒe nemen, di an dem auflaufe und an der zweiung zu Nuremberch schuldig sein. d. städtechr. 3, 329, 14 (von 1349); daʒ uberig volk nit ein die kirchen zu lassen. 363, 24 (15. jahrh.); darzu legt ein paumeister ein dieselben puchsen alle wochen vier, sechs oder acht pfunt alt (geld). baumeisterb. 68, 4; sie (Maria) gebar [Bd. 10, Sp. 2083] îch oder hîlt mei gänsebliemel fürwahr ganz einen andern ziel 5) verschmelzungen der praep. mit dem artikel kommen vor, im für in dem, inn, in für in den (acc. sing. und dat. plur.), ins für in das und in des, welche an alphabetischer stelle zu sehen sind. selten und nur in ältern quellen ind für in die: daʒ wir stechen mit dem gast, jetzt so ich int eh kommen bin. 6) dagegen ist für im bloszes in gesetzt: ich komme nach Leipzig, an einen ort, wo man die ganze welt in kleinen sehen kan. 12, 5 (von 1749); ich kam in diesen übungen so weit, dasz mich diejenigen selbst, die mir in voraus alle geschicklichkeit darinnen absprechen wollten, einigermaszen bewunderten. ebenda; hett ich in leben gts geübt, B. Verwendung. Die praeposition in, die das innere einer sache anzeigt, während an auf die oberfläche geht (1, 284), nimmt den dativ zu sich, wenn sie auf verhältnisse der ruhe und des weilens sich bezieht, den accusativ bei bewegung und streben. ursprünglich wie jede praeposition nur local, wird sie in zweiter linie auch temporal und in abstracten fügungen verwendet. die verbindung von in mit dem genitiv, wie sie im gothischen statt hat (gramm. 4, 798), kehrt in andern deutschen dialecten nicht wieder. unser indes, indessen, das ebenso wie inmittels, inmittelst auf den ersten blick in mit einem genitiv zu enthalten scheint, ist thatsächlich innen, inne mit einem solchen, ahd. innandes, innedes und gekürzt auch schon indes; ebenso ist die verbindung in willens aus innen oder auch inner des willens hervorgegangen (s. innen und inner): o! die hat noch viel vor ihrem tode in willens. 2, 392. I. in mit dem dativ. 1) local. a) das innere eines umschlossenen raumes bezeichnend: das wasser im kruge, der wein in der flasche, im fasse; der todte im sarge, im grabe; im zimmer, in der stube, im hause; die fische im meere; im flusse baden; so man tanzt in kirchen, in kirchhöfen oder in andern gewîchten steten. altd. blätter 1, 62 (15. jh.); nit in der kirchen, sonder in der tabern hinder dem spilbret und gtten wein sitzen. Keisersberg has im pf. Aa 5b; und läg ain ganz jar oder meer in des papsts oder künigs hoffe. Aa 8a; so soltu .. den widwen geben, das sie essen in deinem thor und sat werden. 5 Mos. 26, 12; damit gieng er im kloster im creuzgang und garten herumb. Garg. 164b; die gute tröpfin muste den jämmerlichen Schmalhansen (den mangel) in ihrem quartier beherbergen. Simpl. 3, 50 Kurz; schon manche thräne hab ich dem abgeschiedenen in dem verfallenen cabinetchen geweint. 16, 7; man möchte zum maikäfer werden, um in dem meer von wohlgerüchen herum schweben ... zu können. ebenda; ich musz ihnen schreiben, liebe Lotte, hier in der stube einer geringen baurenherberge, in die ich mich vor einem schweren wetter geflüchtet habe. so lange ich in dem traurigen neste D., unter dem fremden, meinem herzen ganz fremden volke, herumziehe, habe ich keinen augenblick gehabt, .. ihnen zu schreiben; und jetzt in dieser hütte, in dieser einsamkeit, in dieser einschränkung, da schnee und schloszen wider mein fensterchen wüthen, hier waren sie mein erster gedanke. 98; nach tische gehn wir in dem groszen saal auf und ab. 103; in welcher gruft des gebirges soll ich euch finden! 169; hier in Jena. an Göthe 1, 1; aus eines bischofs schatz verlor sich ein smaragd, in der stadt, ach! ich hab es [Bd. 10, Sp. 2084] seis in der see, im feur, erd, oder luft. Shakesp. Hamlet 1, 1; in der einzäunung, in den mauern, in den schranken, letzteres häufig bildlich: in den schranken einer selbstzufriedenen mittelmäszigkeit; seine zudringlichkeit werden sie sehr in schranken halten müssen. an Schiller 1, 64; in diesen mauern, diesen hallen Von einer solchen localen bedeutung geht auch die verbindung im stillen aus, die etwas verblaszt ist, ursprünglich ist an einen heimlichen winkel gedacht: es schickt sich wohl, ob er vielleicht im stillen geweint, man weisz es nicht. b) namentlich auch in bezug auf fest und eng umhüllendes, einzwängendes: der baum wurzelt in der erde; als lang sie (die schreibfeder) in der gans, ist sie weich und schwach, wann sie aus der gans, wird sie hart und stark. gepfl. finken 275; von kleidern: da stunden bei inen zween männer in weiszen kleidern. apostelgesch. 1, 10; angethan in weiszen kleidern. 99; Arindal mein sohn stieg vom hügel herab, rauh in der beute der jagd (in thierfellen). 16, 174; vom einhüllenden laube: in allen wipfeln dünkt mir gleich, in frischer luft kein blättchen rauscht im winde. 26; von sonst einzwängenden: in fesseln liegen; sich in einer schlinge fangen; in enger haft befindlich; der arzt reckt (reicht) in (den narren) in der zangen. 1, 467d; als ein ochs, der von gewonheit in einem wagen züch (in die deichsel eingespannt). baum d. sel. 8b; leicht hast du den arm gebunden, doch rittern auch in waffen c) in bezug auf das menschliche innere: könntest (du) dem papiere das einhauchen, was so voll, so warm in dir lebt. 16, 8; auch bin ich auf acht tage gestärkt, und in mir selbst einig geworden. 102; diese entsetzliche lücke, die ich hier in meinem busen fühle. 127; welches unbestimmte streben wirkt in uns! 200; alles was an und in mir ist, werde ich mit freuden mittheilen. an Schiller 1, 9. so hat nu Abraham, so viel in im war, erbeit und mühe nicht gesparet. 4, 132b; ich bin ihnen nahe, mit allem, was in mir lebt und denkt. an Göthe 1, 21; er hat gute gedanken im kopfe; secht, das mocht in mir nit beleiben (ich muste es aussprechen). kein ehr ist in meinem weib. sei doch nicht ein kastenhüter, was über allen schein trag ich in mir. Shakesp. Hamlet 1, 2; [Bd. 10, Sp. 2085] man sucht gedanken, pläne, gefühle nicht in einem, wenn seine äuszere erscheinung nicht den entsprechenden eindruck macht: ich hätt es nicht in ihm gedacht. Schlampampe leb. 70; selten ist in sich sein der gegensatz von DWB auszer sich sein th. 1, 1031: G. hast du viel poetisches gefühl? begeisterung? feuer und phantasie? schweifende, glühende träume? L. nein! ich bin immer in mir. theater 2, 177. — Rein körperlich: luft in der lunge, blut im herzen, mark in den knochen, speise im magen, im munde haben; schwäche in den füszen spüren; so ist doch das ein edel gesang, d) ähnlich von gliedmaszen, die etwas umschlieszen, körpertheilen, die enger umgränzt sind: (der erzbischof) salbet jn (den kaiser) an der brust, haupt, zwischen den schultern und in den flachen händen. newe thür. chron. (1601) 464; das liebenswürdigste geschöpf in den armen zu haben. 16, 32; ritt mit thränen in den augen davon. 162; fräulein, soll ich in eurem schoosze liegen? Shakesp. Hamlet 3, 2; verkehret die augen im kopfe. 1698 1, 748; die musik klingt mir noch in den ohren; er hat eine schmarre im gesicht; hand in hand! und lipp auf lippe. in liebesarmen ruht ihr trunken. e) bei im buche stehen, lesen, waltet ebenfalls die vorstellung der vom deckel eingeschlossenen blätter, früher hiesz es auch DWB am buche lesen (vgl. gramm. 4, 773): wie denn geschrieben stehet in dem buch der propheten. ap. gesch. 7, 42; Terentius der so gar sauber sein sol, ist im eunucho nit so gar lauter. Garg. 7; was liset man mehr in guten büchern als von der gebrächligkeit und sterblichkeit der mänschen. (1650) 1, 449; ich habe unter andern drei vornehme grosze freund, .. welche nicht allein hiebevor auf universitäten wol studirt haben, sondern auch noch heutiges tages in dem groszen weltbuch lernen. 9; hätte er nur Lucans Pharsalia gelesen, .. so würde er sehr vieles in solcher auszusetzen ursache gehabt haben. neuest. aus d. anm. gelehrs. (1753) 272; dasz kein beitrag durch mehr als drei stücke (einer zeitschrift) fortgesetzt werde, und in keinem einzelnen stück mehr als sechzig seiten einnehme. an Göthe 1, 4; ähnlich im briefe: ich habe deinen vater in einem zettelchen gebeten, meine leiche zu schützen. 16, 189; es steht in der rechnung, im contracte; frei wählten wir des reiches schutz und schirm; f) in bezieht sich statt auf einen eingeschlossenen raum auf eine ausgebreitete, begränzte fläche, über deren rand man eingedrungen ist. so bei bezeichnung von ländern und länderstrecken: in Deutschland, in Frankreich, in der Schweiz; dieses dorf liegt schon im Elsasz, dieses noch in Baden; in der Eifel oder in (in den) freien bergen. bienk. 115a; von den cedern in Libanon. 654; die insel Atlantidem mit einer wolangestelten schul zieren, welche .. ein vorbild anderer schulen in den nechsten insulen aufzurichten sein möge. 726; baron Seiller, .. welches der director von allen theatern im Oestreichschen ist. 12, 9; mhd. dô wuohs in Niderlandeneins rîchen küneges kint. Nib. 20, 1; im titel eines fürsten, wo jetzt von gewöhnlich ist: als dan gewonheit ist der küning inn Frankreich. sünden des munds 46a (vorher von Frankreich ebenda); dieser war vom könige in Frankreich an den grosz-fürsten geschickt. pers. reisebeschr. 1, 17; dem hoch- und wolgebornen grafen und herrn, herrn Christian, grafen zu Ranzau, herrn auf Breitenburg, ... stadthaltern in den fürstenthümen Schleszwig, Holstein. 1; alle könige in Juda und Israel. 7; Rudolf könig in Burgundien. heldenbr. 37; des königs in Frankreich kabinet. 1, 278.g) ähnlich heiszt es im lande, im bezirke, in der gegend, im felde, im freien, wie in der natur, in der welt; bei der [Bd. 10, Sp. 2086] bezeichnung von himmelsgegenden im süden, im norden, das land liegt im westen, im osten grenzt das meer an; woher der freund so früh und schnelle, (eine jungfrau) die durch des eignen vaters schwert und kurz, so gibts kein pflaster in der welt. seht, ich bin weit in der welt rum kommen. in kaisers landen, unter kaisers schutz. Wallenst. tod 3, 4; nach mittage saszen wir ich ging im walde im schatten sah ich im felde schleich ich still und wild. 110; wandle zwischen freud und schmerz wann in thal und höhen auf dieser (bahn) ist es ihm gelungen, reiten wir indesz (als er) eben da in dieses stromes strande er fuorte in sîme schilte ein kluger maler in Athen .. [Bd. 10, Sp. 2087] wie viele kunst, wie viele pracht, dâ vunden si besundermaneger hande spil: ein affe sah ein paar geschickte knaben der fünft der spilt gern in karten. fastn. sp. 730, 23; daher es ist etwas im spiele, ursprünglich wol als einsatz im spielbrette, das erst nach dem ende des spiels zur lösung kommt, ähnlich ist es steht auf dem spiele, wo deutlich an den einsatz der aufs brett gethan wird, gedacht ist; die redensart ist ganz verblaszt, so dasz nur das augenblicklich verborgene, ungewisse noch durch sie betont wird: dasz sie die absicht haben, die vermuthung bei dem leser zu erwecken, dasz etwas wirklich vorgefallenes im spiele sei. an Göthe 1, 31.h) in bezieht sich auf die gemeinschaft innerhalb einer bevölkerung, einer gesellschaft, wofür heute bei oder unter gebraucht wird; schon ahd., entsprechend dem gebrauch oben f, in Walhun, in Vrankôn bei, unter den Wälschen, Franken (vgl. gramm. 3, 420); mhd. in Swâben, in Vranken, in Burgonden, was nachher als landesbezeichnung gefühlt wurde, wie heutzutage auch noch; er hôrte sagen mære,wie ein schœniu meit so meld ich deszhalb mit der kürz, im kreise froher kluger zecher i) in bei maszbestimmungen, von der vorstellung der ausbreitung innerhalb einer fläche ausgehend: das tuch miszt zwei ellen in der breite; das haus hat achtzig fusz in der höhe; es ist in den zwanzig tausenden, was er schuldig ist; ein mann noch in den dreiszigen; diese suite der Courage, die mit mir in 13 pferden und eitel männern und weibern, aber in keinen kindern bestunde. Simpl. 3, 173 Kurz; mit ordinalzahlen, wo diese vorstellung sich verengt: er ist in der (gehört zur) fünften classe; im dritten grade; im seemännischen stile: ein leuchtthurm in 17° 55' 45'' breite. Weserzeitung. [Bd. 10, Sp. 2088] 2) temporal. a) für die zeitbestimmung einer handlung, die zu irgend einem momente zwischen anfang und ende eines tages eintritt, sagte man früher in dem tage, jetzt an dem tage: er het genomen ze sîner klage daʒ in diu ougen ûʒ gefüeren der tag verjüngt sich stets; und jener eben auch, in allen guten stunden. 1, 130; dem himmel hab ich oft geklaget und im moment, im nehmlichen nu wofern ich nicht sein thier, ein eselein im maien,am reihen, im sommer such ein liebchen dir ... [Bd. 10, Sp. 2089] in dem funfzehenden jar des keiserthums keisers Tyberij. Luc. 3, 1; im jahr 1876; dafür im kaufmännischen geschäftsstil auch blosz in 1876, wol fremdem sprachgebrauche nachgeahmt, franz. en 1876, ital. nel 1876, engl. in 1876: die russischholländische anleihe begann in 1816 .. die griechische anleihe wurde noch in 1853 ausgezahlt. Weserzeitung 1854 no. 3413; keyser Solymannus, welcher zugleich mit keiser Carl in einem jare geboren, auch in einem jare zum regiment kommen. newe thür. chron. (1601) 467. vgl. auch unten indem = während dessen. b) formelhaft in der zeit, in zeiten, während es noch zeit ist: spare in der zeit, so hast du in der noth; die daher in zeiten mit dämmen und ableiten der künftig drohenden gefahr abzuwehren wissen. 16, 19; drum, werther herr, berathet euch in zeiten. 12, 161. c) in weist auf abschlusz und vollendung eines angegebenen künftigen zeitraums: kommen sie in einer stunde wieder, wenn eine stunde vorbei ist; in einem jahre, vielleicht schon in einem monat wird es mir besser gehen; können sie mir das buch in einem tage wieder bringen?; ich hoffe es (das fieber) auch in kurzem, mit gottes hülfe los zu sein. 12, 12; (gott) hilf mir in ainer kurz dahin dô sî beidiu swigen, dô sprach diu magt: d) die formel im voraus (sehen, setzen, geben u. ähnl.) deutet auf eine zeit, die bis zum eintritt eines vorgesehenen ereignisses verlaufen wird, der substantive gebrauch des adverbs ist erst der neuern sprache eigen: ich sehe es im voraus was dieses alles vor wirkungen haben wird. 12, 22 (von 1753); ich .. lade dich auch schon im voraus ein, ablasz ist uns ertheilt für alle schulden alle frevel sind e) in, während, bei, zu einem substantiv des handelns oder zustandes (wo es zum theil an die bedeutung unten 3 anrührt): in der ergetzlichkeit der waidmanschaft. kaiser Max geh. jagdbuch 24; bisz er die letsten inn der flucht ertappet. Garg. 254b; dasz er Jesum nie als inn der creuzigung gesehen hab. proc. 2, 10; im rückzuge aus Persien. 191; darauf wurde geantwortet: wir hätten ihro fürstl. durchl. in unsern abreisen noch in guter gesundheit gelassen. pers. reisebeschr. 1, 7; in unserm abzuge aus der stadt wolte unser wirth nichts für die mahlzeit fordern. 1, 16; es würde an einen philosophischen geschmack gewöhnen, der in lesung der alten sehr nützlich und nothwendig ist. z. litt. 2, 55; nun soll ihm Rahel noch einen sohn schenken: sie stirbt aber in der geburt. 24, 221; ir vatter ist in der raisz. Heinz Dölp, mein vatter, der ist mir das sie (die edelleute) bschützen witwen und waisen, 3) in, in abstracter bedeutung, von der localen (no. 1) ausgehend. a) es bezieht sich auf einen zustand, auf eine seelische oder körperliche verfassung, in der man befangen ist. die beispiele sind häufig und manigfach. in lust, in freude, in schmerz, in traurigkeit; im zustande der glückseligkeit; im verlangen nach ruhe; in seiner begeisterung für das schöne; maximen, [Bd. 10, Sp. 2090] die den bestimmungsgrund des willen in dem verlangen nach seiner glückseligkeit setzen. 4, 233; es ist nicht in der menschlichen natur, zu jemand vertrauen zu fassen, den man nicht lieben kann. 15, 114 (106); es ist in der natur unsrer seele, sich nach dem was das beste ist zu sehnen. 16, 225 (197); ich bin so glücklich, mein bester, so ganz in dem gefühle von ruhigem dasein versunken. 16, 7; das wehen des allliebenden, der uns in ewiger wonne schwebend trägt und erhält. 8; ich kehre in mich selbst zurück, und finde eine welt! wieder mehr in ahnung und dunkler begier, als in darstellung und lebendiger kraft. 14; wer aber in seiner demuth erkennt wo das alles hinaus läuft. 15; es sprechen keine worte die zartheit aus, die in seinem ganzen wesen und ausdruck war. 23; ich werde sie sehen! und da habe ich für den ganzen tag keinen wunsch weiter. alles, alles verschlingt sich in dieser aussicht. 56; wie sie, in der sorge für ihre wirthschaft, und in dem ernste, eine wahre mutter geworden. 63; einer, der in der wuth der beleidigung es mit sechsen aufnimmt. 68; mit einer stillen traurigkeit, in der ich ein wenig scheues wesen zu bemerken schien. 118; wie er mit sich in ewigem unfrieden lebte. 144; der fürst hält mich so gut er nur kann, und doch bin ich nicht in meiner lage. 113; in dem ewigen einerlei eines traurigen umgangs mit dem liebenswürdigen und geliebten geschöpfe. 151; ich bin in einem zustande, in dem jene unglücklichen gewesen sein müssen ... 151; ich habe mit zittern deinen zettel aufgemacht, in freude, dasz du mir wieder nahe bist. an frau v. Stein 1, 50; er ergriff in mitfühlender begeisterung ihre hand. mumien 3, 21; gesteht es, Antonio! ihr seid in liebe! 4, 39; über einige stellen bin ich im zweifel. an Göthe 1, 26; dasz der leser .. nicht im stande ist, die nothwendigen beziehungen des gesagten auf das ganze gehörig zu beurtheilen. 29; er ist mit sich im reinen; wesz Job inn groszer duldt erlidt, mit künsten und in guter sitt was soll ich in der klag hie stehn? und wie ein mann, dem zwei geschäft obliegen, ihr töchter auch noch unversagt, weil (während) mein gmahel im leben war. weiland er noch war im leben. Jesus, meine zuversicht denn in des todes schatten find ich lust, b) namentlich mit verben des versunkenseins, betrachtens, freuens, trauerns: nur einer in den untern stühlen war so in seinem gebetbuch, dasz er weder sie noch die andern zu bemerken schien. reich u. arm 304; er ist in andacht, in schmerz versunken; biblisch ist sich in gott, im herrn freuen: aber der könig frewet sich in gott (εὐφρανθήσεται ἐπὶ τῷ θεῷ septuag.). ps. 63, 12; die da frölich sind in meiner herrligkeit. Jes. 13, 3; schon mhd. eingebürgert (in gote frô. Ludwigs kreuzfahrt 4078), noch mehr im nhd.: das ich ein wolgefallen hab in dem gecrützigten Jesu Christo. bilg. 10d; wie er (Christus) sei gewest betrübt bisz in den todt, auf dasz wir in gott erfreuet würden. 64; nach verrichtetem gottesdienst hat ein freund den andern zu gast gebeten, und sind in dem herrn frölich gewesen. 67; trachte .. nach fried und freud im h. geist. 207; dann mochten sie von dem in [Bd. 10, Sp. 2091] seinem gotte vergnügten alles begehren. Chr. Lammfell 1, 5; dasz er (frolockend jez in dir) c) formelhaft in erwägung, in betracht, in ansehung u. ähnl., wo die fügung ebenso das dauernde weilen in der entsprechenden handlung betonen will: inn erwegung, dasz .. bienk. 31a; also dasz keiner ausz uns gewesen ist, welcher in ansehung so hohen und erbärmlichen pietet (indem er solche sah) nicht auch geweint habe. 735; die knaben giengen so majestättisch, dasz in betrachtung derselben ich anfangs nit gehört hab, was sie gesungen. 772; in rücksicht auf den plan und das interesse des journals. an Göthe 1, 4; in rücksicht auf die zukunft. 60. d) im namen, im auftrag jemandes: teufet sie, im namen des vaters, und des sons, und des heiligen geists. Matth. 28, 19; er soll es in seinem, oder in eines andern namen machen. 2, 396; eins der exemplare habe ich in ihrem namen dem herzog überreicht. an Schiller 1, 45; in gottes namen wieder auf den weg machen. Lammfell 1, 5; und nun wollen wir in drei teufels — in aller heiligen namen wollt ich sagen, — nach Breslau ziehen. 8; in gottes namen faren wir. e) in der person jemandes: ich habe den herrn von Schlag in deiner person schon bei ihr angemeldet. 2, 407; er kommt in eigner person, oder kürzer in person; er ist in person bekannt, d. h. er in der äuszern erscheinung, in der sein ich entgegentritt; in person bekant. palmb. 51; und sollte morgen mich der alte Pantalon läszt durch den ersten glockenschlag mir ward in Phyllis mehr geboren wenn junge wittwen traurig scheinen er führt als bruder im Apoll f) häufig ist in mit sachbegriffen, die auf diese weise als umfassend, einschlieszend, in sich begreifend gedacht werden. so allgemein: er weisz in allem bescheid, ist in allem meister; in vielem irrt er; er hat sich selbs vor ougen in allen dingen. bilg. 11a; (freunde) die in gtem eins sind. sünden d. munds 47b; er ist auch im kleinen treu; man musz mich wenig kennen, wenn man glaubt, dasz meine empfindung (plur.) im geringsten damit harmoniren. 12, 11; ob es mich gleich gar nicht reuet, dasz ich ihm nicht in allem gefolgt bin. 19; siehe, was du nun diesem hause bist! alles in allem. 16, 128; so lange es eine vernunft giebt, hat man sie stillschweigend anerkannt, und im ganzen darnach gehandelt. an Göthe 1, 25; im allgemeinen ist das richtig, im besondern nicht; ein freies weib von zwanzig jahren [Bd. 10, Sp. 2092] die alle vortheile in sich vereinigt. an Göthe 1, 3; alles hält sich darin so einfach und schön in sich selbst zusammen. 36; gott der da ist einfältig im wesen, und dreifaltig in personen. 374; das aufmerken eines jeden in denjenigen sachen welche schaden und deren so helfen, ist die beste medicin die gesundheit zu erhalten. 768; der niedere begriff ist nicht in dem höheren enthalten .. aber er ist unter demselben enthalten. 1, 428; nach so vielen verunglückten versuchen in dieser art. an Göthe 1, 2; danach streben sie, und in wie hohem grade haben sie es schon erreicht. 11; im grund ist dies das höchste, was der mensch aus sich machen kann. ebenda. g) ähnlich bei künsten, fertigkeiten, beschäftigungen (die ja als feld oder auch als fach gelten), innerhalb deren etwas gethan wird, in der manichfachsten weise: die maister in der nâtûr haiʒent sölich wundrær experimentatores. 196, 1; Hiram von Tyro .. der war ein meister im erz. 1 kön. 7, 14; da sagten die reiter dem doctor, wie das ein doctor in der arzny wer kommen. Ulensp. 15 s. 19 Lappenb., vgl. das franz. docteur en médecine, bachelier ès (= en les) lettres, früher auch maître ès arts; so lange der vornehme theologus oder der lehrer in den gesichten gottes, der Sacharia lebte. 37; wann ihr die jugend im catechismo informiret. 76; der cammerschreiber war in finanzereien also abgerichtet. 106; wie grosze herrn wol hausz gehalten und auch ihre nachkommen in guter hauszhaltung (im gebiete derselben) ermahnet haben. 27; ist die causa belli legitima, so ist ein soldat nichts anders, als executor justitiae, gehet in seinem beruf. 360; in musik, in der mahlerkunst unterricht ertheilen; eine autorität in der geschichte, in der handschriftenkunde; nichts mehr betrigt, als des menschen urtheil in seinem eigenem werk. academie (1679) 2, 3, 17b; er nennt sich einen händler in juwelen der irrthum war Astarte zu verzeihn. da ist der sieg entschieden, der feind in wilder flucht. und neben ihm ein dicker band, h) in, den zustand einer sache anzeigend: so meinte ich, an meinem leibe blieben sie (die kleider) besser in falten als [Bd. 10, Sp. 2093] drinne auf der tafel. polit. redner (1684) 345; dasz noch alle jahr etwas im vorrath bleibe. 27; es würde hinreichend sein, auch die kostbarste unternehmung im gange zu erhalten. an Göthe 1, 2; endlich habe ich die merkwürdige recension in manuscript gelesen. 46; dort auf den rathhausfenstern, in farben bunt und klar, so hat man da, in silber und gold, i) oder art und weise, welche bedeutung der letzt gegebenen (h) aufs engste verwandt ist: er stalt sich erberlich und geistlich auszwendig in dem schein. sünden d. m. 46d; die obgemelten silberin münz, die in laut obgemelter gesetzt (wie die obgemeldeten gesetze lauten) zu geben und zu nemen erlaubt ist. Nürnb. poliz. ordn. 148; er steht bei dem könig vortrefflich angeschrieben, der ihm auch in gnaden seinen abschied ertheilt hat. 2, 387; er wirt in gnaden mich auf nemen. hyn faren wir ietz in dinem segen. ein gaul, der schmuck von weiszen pferden, .. Carlos. der meinige? Marquis. auf ewig k) in ist instrumental, im sinne von durch, mit: zwai stuck wildt in aim schusz geschossen. Max I geh. jagdb. 48; der grosz waidman hatt geschossen in hundert und vier schussen ainhundert antfogl. 50; ein landjunker berühmte sich einsmals in einer compagnie, wie er in einem schusz einen hirsch, rephun und einen groszen karpen geschossen hätte. gepfl. finken 279; unser vatterland der ewigen seligkeit, das wir verloren hetten in Adam und Eva. bilg. 7c; nicht allein in dem brot lebt der mensch (wol nach der vulg. non in solo pane). sünden d. m. 10d; kurzweilig und schimpfliche schwenk, .. in welchen sich niemants ergeren wirt. rollw. 6, 3 Kurz; er malt in wasserfarben, in ölfarben oder kürzer in öl; wie ich mich unter dem gespräche in den schwarzen augen weidete! 16, 30; Christus spricht an einem ort: und alles, was wir fragen, die in éinem schreien schrein: [Bd. 10, Sp. 2094] glück in den büchern bestehe. 12, 4; (eine eintracht und zusammenstimmung) die in den harmonischen bewegungen des himmels, in der unveränderlichen folge der jahrszeiten, in der anordnung und ausschmückung der ganzen körperwelt, den anschauenden geist in bewundrung setzt. 16, 208. in dem = weil, da: er schalt in in dem als er sprach z im, du geweiszete wandt, da meint er, er stalt (stelle) sich erberlich und geistlich auszwendig in dem schein, aber inwendig wer er falsch und ungerecht, darumb flcht er im in dem da er sprach, gott msz dich schlagen. sünden des munds 46d. vgl. indem. l) an die temporale verwendung erinnert in, wenn es den eintritt eines zustandes voraussetzen hilft oder bestimmt: im fall du kommst wenn du kommst; in welchem fall ich es unterlassen würde, ihm ein exemplar zu präsentieren. an Göthe 1, 44; vita verecunda est, musa jocosa mihi, so entschuldigte sich Martial in gleichen falle. 12, 11; weisz dann nun weiter gott, es (ein pflaster) kühlt den brand, es hilft im seitenstiche. die priester sollen vätter sein, II. in mit dem accusativ. 1) local. a) bewegung in das innere eines umschlossenen raumes anzeigend: wein ins glas, wasser in den krug schütten; ins haus, ins zimmer, in die kammer treten; in die stadt gehen; sich in das wasser, in den flusz stürzen; etwas in das wasser werfen; recht anschaulich von heftigem weinen: diese wort setzten meine augen ins wasser. Simpl. 1, 42 Kurz; ins feuer, in die flamme werfen; so solt ir von stund an in den glüenden ofen geworfen werden. Dan. 3, 15; sprach, er wer syn, und mst mit jm in die hell. bilg. 4c; ich habe nicht ins verborgen geredt im finstern ort der erden. Jes. 45, 19; gehet ir auch hin in den weinberg. Matth. 20, 4; stecke dein schwert in die scheide. Joh. 18, 11; alle menschen und vieh, das nicht in die heuser versamlet ist, werden sterben. 2 Mos. 9, 19; ein .. pfaff, dem alle zeit seine sinn und gedanken mer ins wirtshaus dann in die kirchen stnden. rollw. 12, 23 Kurz; wie oft schickt ein hauszvatter den sohn auf die hohe schul, und entzeucht biszweilen zu hausz .. was er diesem verschwenderischen sohn in die academi schickt? 727; wenn .. die hohe sonne an der oberfläche der undurchdringlichen finsternisz meines waldes ruht, und nur einzelne strahlen sich in das innere heiligthum stehlen. 16, 8; wenn ich mich sonntags so in ein eckchen setzen .. konnte. 29; wie hohe buchenwände einen endlich einschlieszen, und durch ein daran stoszendes bosket die allee immer düsterer wird, bis zuletzt alles sich in ein geschlossenes plätzchen endigt. 82; da ich in den saal trat. 106; sich in den stuhl setzen, dessen sitzbret von rücken- und seitenlehnen umschlossen ist: als er sein gebet gethan, wurd er in einen vergülten stul gefurt. newe thür. chron. (1601) 464; (der kaiser) gieng also wider in seinen stul. ebenda; in die thür treten, sich ins fenster legen, mit rücksicht auf die umrahmung beider: und da ich die vorliegende treppe hinauf gestiegen war und in die thür trat. 16, 26; nû lât mich mînen hêrren hân ins kloster, ins kloster, tief in den fels, auf dem es (das kirchlein) hängt, scheu in des gebirges klüften da wär ich wieder in mein gutes haus (nämlich zurückgekehrt), es hiesz, der wirth ins haus (der ins haus gehört), [Bd. 10, Sp. 2095] steigt auf die hochwacht, blast in euer horn! b) namentlich auch von fest und eng umhüllenden, einzwängenden: einen baum in die erde pflanzen; weinreben in stroh hüllen; einen in fesseln schlagen; ochsen ins joch spannen; ich kaufte unterdessen 20 paar ochsen, und liesz sie nit alle zugleich in pflug spannen, sondern liesz ein paar oder vier anspannen. 119; in freier bildlicher verwendung: daran seid ihr alle schuld, die ihr mich in das joch geschwatzt .. habt. 16, 95; wir waren förmlich in dicken nebel gehüllt, als wir fort giengen; von kleidern: sich in die kleider stecken, werfen; so kleid wir uns nit gern in zwilch. fastn. sp. 344, 6; sich in weisz, schwarz, grau kleiden (knapp für in weiszen, schwarzen, grauen stoff): die bruderschaften von s. Rocho, von s. Hubrecht, von s. Sebastian, von s. Corona, welche in blau gekleidet gehn, von s. Anthony inn schwarz, von s. Martin inn weisz, von s. Dominico inn schwarz, und so fortan weiter. bienk. 28b; wiewol etliche in schneweisz, etliche in kolschwarz, die andere in eselgrau, in graszgrün, inn feuerrot, in himmelblau, inn bund oder geschecket gekleid gehen. 29a; und danach ähnlich: er kam in einen schiffer verkleidet (in schiffertracht). 16, 173; wir pflückten allerlei blumen, und Hermogen, sonst eben nicht dazu aufgelegt, liesz es sich gefallen, mir kränze zu flechten, in die ich mich putzte. 6, 265; bildlich: ich bin .. sogleich nicht vorbereitet, macht, dasz ein ende wird! die wache c) in bezug auf das menschliche innere: nach dem bissen fuhr der sathan in in. Joh. 13, 27; das freut mich jedesmahl in die seele, wenn .. 3, 65; einen ins herz sehen; sich ins herz hinein schämen (sp. 1217); in sich gehen und bereuen, früher in sich schlagen: da schlug er in sich. Luc. 15, 17; da fieng er an und schlug in sich, so leeben sie inn stille. desz leugst du in dein hals hinein. d) ähnlich von umschlieszenden oder auch sonst enger umgränzten körpertheilen: die waffe in die hand, in die faust nehmen; sein lieb in die arme schlieszen; er lachet in syn fust. bilg. 10c; gab ihm auch den scepter und reichsapfel .. in die hände. newe thür. chron. (1601) 465; etwas fällt in die hände: mein tagebuch, das ich seit einiger zeit vernachlässiget, fiel mir heut wieder in die hände. 16, 62; das billet blieb liegen, und fiel mir abends in die hände. 121; in die hand wird befohlen, gelobt, vgl. oben sp. 350. 332; hier gelob ich dirs [Bd. 10, Sp. 2096] fehlen sollt es dir im jahre das läugn ich ihm, sieht er, ins angesicht. blickten stumm und ängstlich eine frage e) in ein buch, in einen brief sehen, schreiben (vgl. oben I, 1, e sp. 2085): er (David) schreibe aber also in den brief. 2 Sam. 11, 15; einem etwas in die rechnung stellen; sondern er sol in sein alt buch, in die h. bibel, als seinen unfehlbaren allmanach oder calender laufen, so wird ers finden. 614; in die karte sehen; auch bildlich einem in die karte sehen, gemeint ist hier die spielkarte, die auch sonst als buch (theil 5 sp. 236 unten) gedacht wird: sah fürsten in die karte, f) in, die bewegung über den rand einer begrenzten fläche angebend, bei länder- (und orts-)namen, wo wir jetzt, wenn nicht der artikel oder ein possessiv dazu tritt, nach brauchen: ahd. reit her thara in Vrankôn mhd. si solte in hœren lân durch zeitung haben wir vernommen, o reüterlein, reit, diesz ist der ring, den sie in Frankreich mitgetragen .. dasz unsre Deutschen ihre kinder nicht dürfen mehr in Frankreich Philippus war bemüht, in Thracien zu dringen. (Jordan) fleusz um Jerusalem! schütze [Bd. 10, Sp. 2097] gemacht habe. 16, 20; kaum aber war er auch wiederum in sein Frankreich, .. als er wiederum mündlich und schriftlich bezeugte, wie fest er noch an seiner lehre hange. 8, 322. g) ähnlich von allgemeiner bezeichneten strecken: dein name ward berufen fern in die insulen. Sir. 47, 17; diese rede von im erschall in das ganze Jüdischeland, und in alle umbligende lender. Luc. 7, 17; er ist nur z from in die welt (als sprichwort, d. h. viel zu fromm für die welt). parad. (1558) 37b; sie kommt darnieder, bringet eine tochter in die welt. jämmerl. mordgesch. 140; ich lächle dann so träumend weiter in die welt. 16, 15; (sie) funden weder schiff der gott von ewigkeit sitzt auf des himmels vesten, zeuch inn die mitternacht, inn das entleegne land. lange schon harrte befrachtet das schiff auf günstige lüfte; vallen muost er in die erde. ring 4c, 13; er warf in nider in die erd. 8c, 43; in den plan seu ritten do. 8b, 4; daʒ man da hiete funden kompt mit mir in gerichtes ring. (die feldmaus spricht) gott willkomm stattmausz zart, aus dem thor der wasserschlange eilt jeder schweifende und irre geist zerschmettert und zerrissen ich bin ein mann ins feld: mein kühner muth ist grosz. liesz ich mirs so viel kosten, in die höh ihr mund sich mit schmachheit und hon Von andern flächen: in den spiegel blicken; warumb schreibest du andere in die tafel der ewigkeit, und leidest, dasz [Bd. 10, Sp. 2098] dein name in die register der schlechtesten krämer gesetzt werde? 706; buchstaben in erz graben, schneiden; ah, das meine rede zu ewigem gedächtnis in einen fels gehawen würden. Hiob 19, 24; in das brot beiszen; sprichwörtlich in einen sauren apfel beiszen; herzog Albrecht gab ine (ihnen, den kriegsknechten) in sein fendl (in des hauptmanns fähnlein) bier und brot gemalt. Wilwolt v. Schaumburg 112; daʒ gwändel huob ich ir do auf h) in, bewegung und erstreckung zu einer gemeinschaft von leuten anzeigend, wo es mit unter wechseln kann: in die feinde sprengen, einhauen; setzten dapfer inn unser volk. Garg. 265a; er (David) redt friden in sein volk (dasz friede unter ihnen hersche). Keisersberg has im pf. Bb 3b; auf das unser unglimpf, den du uns on grund zugemessen, weiter in die leute keme. H. Georg bei 3, 189b; (das vermögen soll) unter ihre kinder in die häupter gleich getheilet werden. Mainzer landr. 1755 2, § 12; ein gerücht dringt ins publikum, kommt in die öffentlichkeit; sprengte dann ein in die feinde, ich bring euch böse kunde: nächt ist in unsern trieb i) mit entsprechenden verben auslauf und abschlusz innerhalb einer örtlichkeit oder form angebend: der bach verläuft in einen sumpf; der schwanz der schlange endigte sich in einen pfeil; von der endform der wörter (wo die bedeutung 3, a eingreift): die wort die sich in osus enden (im latein). sünd. d. munds 36b; er besteht z. e. darauf, dasz Marcus Tuscher ein steinschneider gewesen, weil es Füeszly, Giulianelli und Gori sagen. aber wenn es noch zwanzig solche herren in i sagten: so ist es doch nicht wahr. 12, 208. k) gröszen- und zahlenbestimmungen mit in gehen von dem begriffe einer räumlichen erstreckung (g und h) aus: er mas den raum im tempel, der hatte vierzig ellen in die lenge, und zwenzig ellen in die breite. Hes. 41, 2; er mas das gebew in die breite eine ruten, und in die höhe auch eine ruten. 40, 5; sie bezeichnen die erstreckung als eine ungefähre, nicht scharf begränzte, wie gegen, das heute üblicher ist: in lxx meilen von dannen ligt die insel Cozumella genant. weltb. 227b; mit daffat und adlasz nesteln von 20 bisz in 30 und mehr ellen. (1650) 1, 412; wenn der name des verlegers unter dieser zuschrift stände, so würde ich weiter nichts daran auszusetzen haben, als dasz dieser vergessen, den herren rectoren und conrectoren in jedes dutzend exemplare, die ihre schüler verbrauchen würden, das dreizehnte gratis obenein zu versprechen. 6, 177; — sie erseuften sie alle, in die zwei hundert person. 2 Macc. 12, 4; Judas aber schlug die gottlosen und bracht ir in die dreiszig tausent umb. 12, 23; so seind wir jedoch noch in 800 pferd stark in Augspurg angelangt. Simpl. 3, 249 Kurz; es wird auch ohne zweifel Salomo schöne mahrställe gehabt haben. denn er in die sieben und funfzig tausend und sechshundert pferde gehalten. 102; und solte kein professor sein, der nit 500 bisz in tausend reichsthal. jährlicher bestallung haben solt. 801; etwan in die zweihundert hasen. 2) in temporal. a) mit ordinalen zahlwörtern, die ziel und ende des im folgenden substantiv enthaltenen zeitbegriffes angeben helfen: Jesus gieng ins dreiszigst jar. Luc. 3, 23; hier blieben wir in die dritte woche stille liegen. pers. reisebeschr. 1, 17; in Nürnberg habe ich mich in den fünften tag aufgehalten. E. C. König bei 13, 235; die akademie .. deren mitglied ich damals schon ins dritte jahr zu sein die ehre hatte. im leben desselben von Göckingk s. 70. b) mit cardinalen oder unbestimmten zahlwörtern, in welchem falle der zeitbegriff ein nur unbestimmter ist (vgl. vorhin II, 1, i): zuletzt .. sie in viel jahr verlassen im elende. br. 5, 641; und das schon in die sechs und zwanzig jahre. 2, 389; [Bd. 10, Sp. 2099] der leidige krieg und die noth und plag wir, von Egypten her, sind längst gewohnt, c) andere zeitbestimmungen: Matusalam .. wart 969 jor alt und lebete bitz in die sintflt. d. städtechron. 8, 241, 17; nit spar deine gten werk untz in den winter. Keisersberg has im pf. Bb 2c; gleich den kindern, die in den tag hinein leben. 16, 15; befahl der magd nach dem feuer zu sehen und es bis in die nacht zu unterhalten. 162; es ist schon spät in die nacht; die fraw von irem manne clagt, nichts in die leng bleibt verschwign. das gold gilt da und dort: und die geschickligkeit, in kurz wirst reich. dar nach in kurz, nit langk in kurz ein brief ich las 3) in in abstracter bedeutung. a) streben, eintritt, auslauf in einen zustand, eine verfassung bezeichnend: sich in ruhe zu begeben. proc. 1, 5; in zorn, in wut geraten; bisz dasz der Apiarius gar in zorn bewegt ward. rollw. 21, 18; ich bin, wie ich sehe, in verzückung, gleichnisse und declamation verfallen. 16, 19; ich bin erstaunt, wie ich so wissentlich in das alles, schritt vor schritt, hinein gegangen bin! 62; dasz die liebe tante .. keine stütze hat, als die reihe ihrer vorfahren, keinen schirm, als den stand, in den sie sich verpallisadirt. 97; auf einmal wird er tiefsinnig, fällt in ein hitziges fieber, daraus in raserei. 137; liebe und treue, die schönsten menschlichen empfindungen, hatten sich in gewalt und mord verwandelt. 146; er fand ihn als verbrecher selbst so schuldlos, er setzte sich so tief in seine lage, dasz er gewisz glaubte, auch andere davon zu überzeugen. 147; er versank nur desto tiefer in schmerz und unthätigkeit. 150; er redete .. von den zeiten, da einen die unerwartete öffnung der thür und die erscheinung eines aufgeputzten baumes .. in paradiesische entzückung setzte. 156; das haus, die nachbarschaft, die stadt kam in aufruhr. 191; dessen zustand .. sich, dank sei es dem himmel, ins bessere verändert hat. 21, 197; nun bemerkte ich die veränderung des ackerbodens ins bessere. 27, 7; grabet euer feld ins zierlich reine. alles schwankt ins ungewisse. 47, 52; alles bei uns gerieth ins stecken. dem versteckten offne frage, [Bd. 10, Sp. 2100] so ist es doch nit mein gedicht, zu unserm lobe b) namentlich in bezug auf äuszere und standesverhältnisse: er ist in eine bessere stelle gekommen; man hat ihn in einen höhern rang befördert; er tritt in die dienste des hofes; die Maccabeer .. in das regiment saszen. 8, 73a; und ich will selbst jeden fürsten rathen ihn in ein collegium zu setzen 16, 18; mich in einen posten zu begeben der nicht nach meinem sinne ist. 103; den courier den sie uns nachschickten gleich in dienste zu nehmen. 20, 225; ähnlich in abhängigkeit von jemand kommen, sich in abhängigkeit, in schutz begeben; diesem treuen gott .. befehle ich meine groszg. herren .. in seinen starken schutz. 134; wir setzten uns vor der kühlen luft in schutz hinter felsen. 16, 235. c) auch sonst mit thätigkeitsbegriffen verschiedener art, wo in die wirkung der thätigkeit auf die gestalt eines dinges angeben hilft: Maccabeus aber ordnet sein volk und teilets in etliche haufen. 2 Macc. 12, 20; die wolken verlieszen nach und nach die berge und theilten sich in schäfchen. 16, 239; etwas in gleiche theile theilen; die groszeltern erben ihre enkeln in gleiche theile (die erbschaft der groszeltern wird für die enkel in gleiche theile getheilt). Mainzer landr. (1755) 14, § 5; (das kamel) ist das gröszest thier von allen thieren, so in zwei gespalten klawen habend. thierb. 95a; bisz es gott endlich in einen haufen stöst. 614; ich .. gehe so neben ihm hin, und pflücke blumen am wege, füge sie sehr sorgfältig in einen strausz. 16, 63; diesen ursachen musz ich die wunderbaren grimassen zuschreiben, in die ich mehrere frauenzimmer ausbrechen sah. 34; die scene verwandelt sich in einen wald; sie steckt ihre haare in locken; die haare in einen zopf flechten; auch abgeblaszt: wir rechnen eins ins andere, so dasz durch rechnen jedes in gleiche form mit dem andern gesetzt erscheint: item 6 paar englisch händschuch, ein paar ins ander, umb 8 sch., thut 48 sch. rechnungsablage bei 82; wenns aus ist, so kömmt es in eins, bin ich hier oder drauszen. 10, 182; eine sache ins lächerliche ziehen; Hersilie .. hat mir in der geschwindigkeit die ganze familie aus dem stegreife ins lustige recensiert. 21, 109; wir schienen uns beide vor worten und zeichen zu fürchten, wodurch der glückliche fund nur allzubald ins gemeine offenbar werden könnte. 23, 171; und (der streich) nam bis auf das fleisch das kleid und waffen mit, d) oder nur die erstreckung der thätigkeit in eine materie, einen zustand bezeichnend; die beispiele sind manigfach, und werden in bunter auswahl aufgeführt: got der sich selbs in den tod für vil menschen hat geben. bilg. 7b; wann du dich emsiglichen kerest in das leben, lyden und sterben Jesu Christi. 5a; kam grosze thewrung in den honig. Garg. 225a; die musae oder freie künste sind als durch das unzertrennliche eheband ineinander verknüpfet und verbunden. 526; ins werk schreiten .. eine erschröckliche gen himmel schreiende sünde zu begehen. Simpl. 3, 416 Kurz; was das ärgste ist, er hat meinen namen sogar in ein gassenlied gebracht. 2, 408; bei diesem anlasz kam er sehr tief in [Bd. 10, Sp. 2101] den text. 16, 65; lieber, ich mag nicht ins detail gehen. 111; das bischen verstand, das einer haben mag, kömmt wenig oder nicht in anschlag. 72; das macht mich zu lachen, wie das wort in meine feder kommt. 91; greifen die kinder nicht nach allem, was ihnen in den sinn fällt? 129; in seine kräfte stürmend. 151; einen eingriff in seine rechte. 145; seine entfernung drohete in ihr ganzes wesen eine lücke zu reiszen. 164; wir theilten uns bald in das secretariat. 207; und sie teileten sich ins land. 1 kön. 18, 6; aber in dieses publikum theilen sich zu viele einzelne journale. an Göthe 1, 2; in was mengt er sich? 1, 374; der teufel mische recht, alter vater! fall ihm ins gepäck! immer forschet er ins hohle, wenn man verstellung als handwerk treibt, sie kann argwohn der frevler, sollt er wohl in mein geheimnis dringen? dar durch ich mag in richtmb streben. e) früher ferner in bei diensten die sich auf personen richteten: ich bin je derselbig (der tochter) räuber, .. aber in euch bin ich ein wolthäter. buch d. liebe 228c; ich hab frei in die gemeine gedienet. br. 1, 436. jetzt noch mit verben des sich fügens, schickens, findens: er will sich in die vorgesetzten nicht schicken; schick dich in die welt hinein. eh sich eins richt ins andern kopf. f) mit verben des glaubens, trauens, hoffens, auch des sündigens war die praep. in althergebracht in den meisten deutschen dialecten verwendet (vgl. gramm. 4, 855 fgg.). ob sie hier einer gleichen lateinischen construction (credere, sperare, peccare in ..) nachgebildet, oder selbständig in deutscher zunge erwachsen, steht dahin; sicher ist wenigstens wol anzunehmen, dasz das latein auf die lange erhaltung der folgenden meist in der geistlichen sprache verwendeten fügungen von einflusz gewesen, die erst seit dem 17. jahrh. zu gunsten anderer praepositionen geändert sind: ich gloub in got vatter almechtigen. bilg. 52a; die da gleuben in gott. 3, 294a; in das wort gottes glauben und sich daran unbewegt halten. bienk. 34a; du solt dein gemüt und deine gedanken uf erheben in got und aller zeitlicher ding vergessen. baum d. sel. 6b; ir hoffnung in got setzen. has im pf. Aa 8a; weil ich hoffend trau in dich. g) verben des sprechens nehmen in mit dem acc. zu sich, man denkt sich das sprechen als ein bilden in eine materie hinein; [Bd. 10, Sp. 2102] die construction ist vornehmlich altdeutsch, die neuere sprache zieht auf mit dem acc. vor (vgl. theil 1 sp. 613), doch findet sich auch noch in: wann er (ein pfaffe) mesz hielt, wandt er sich gegen den leüten .. sagt es dann in teütsch. rollw. 91, 16 Kurz; dasz man die kunst latein zu reden der jugend in latein fürmahlet. 538; eigentlich war Kullmann entschuldbar und der reichskanzler selbst daran schuld, dasz Kullmann auf ihn schosz, so drücke ich es mir in deutsch aus. in der sitzung des reichstages v. 4. decbr. 1874. h) bei verben des musicierens gibt in mit acc. das begleitende instrument an, jetzt durch zu ersetzt: in die geigen singen. Bocc. 2, 192b; ich wolte ihm zu ehren .. ein teutsch liedlein in meine laute hören lassen. Simpl. 1, 363 Kurz; was vor lieder ich in meine laute singen solte. ebenda; überkam ich eine discantgeige ihr zugefallen, und half ihr .. in ihre leier spielen. 3, 260; als einsmahls ich ein lied sein heldenblut flosz auf die güldne leier, euch schönen, denen kein latein i) in bei dingen oder thätigkeiten die als umfassend, einschlieszend gedacht werden: einen in sein gebet einschlieszen; man freut sich, wie sie in diesem buch personen und scenen wieder ins gedächtnis bringen. an Göthe 1, 80. formelhaft einen oder etwas in acht nehmen, in die thätigkeit des aufmerkens hinein nehmen, so dasz die sorge gleichsam ihn umschlieszt: nehmen sie sich in acht. 16, 20; nehmt Korilen in acht, ihr wächter aller zeit. k) in bei angabe eines grundes oder zweckes, wo jetzt zu verwendet wird; mhd. in gotes êre, wie lat. in honorem dei; do machet er ein rîche stift er hat kein pfenning in ein bad, in gut kum ich zu euch herein (zu gutem zwecke). ir wölt es in gut hie verstahn. 1a; bitte derhalben und ermahne ihn .. er wolle mir zu gefallen zu keinem heuchler werden, sondern zu Augspurg in errettung meines ehrlichen namens reden was die wahrheit ist. 689; bei gesundheit trinken, wo heute auf gilt: zu B. trunken drei soldaten bei einem leinweber ins teufels gesundheit. schles. denkm. 2, 2232.l) auch bei eingabe des einsatzes, um welchen ein spiel geht: eins thails (einige, bauern) die karten in die nüsz. diu ligent an einem bette von strengen flüechen ungemach die schrieen in die wette, die nymfen putzten damit sich in die wette heraus. m) an die temporale verwendung von in erinnert es, wenn in die erstreckung bis zu einem künftig gedachten zustande bestimmt: sich in den tod hinein schämen, so dasz man vor scham zu [Bd. 10, Sp. 2103] sterben fühlt; etwas in den tod hinein vergessen, der grad des vergessens reicht in seiner stärke bis zum zustande des todes; weil sie das in den tod nicht leiden kann. 17, 261. Hierher auch die modalen verbindungen in so fern, in wie fern, in so weit, in wie weit, die auch zusammengerückt geschrieben werden (s. an alphabetischer stelle): mein entschlusz, mich für den glücklichsten zu erklären, war ihnen nur in so fern verhaszt, als sie besorgten, dasz sie es nicht sein würden. 2, 384; ich wuszte, dasz ich keine prätension an sie zu machen hatte, machte auch keine, — das heiszt, in so fern es möglich ist, bei so viel liebenswürdigkeit nicht zu begehren. 16, 60; ich fange an mich in so fern ganz leidlich hier zu befinden (so weit, bis auf einen gewissen grad). 92; kann ich dieser beiden kräfte in so weit meister werden, dasz ich einer jeden durch meine freiheit ihre gränzen bestimmen kann. an Göthe 1, 2. ![]() ![]() 1) aus in mit dem acc. sg. masc. den; seit dem 16. jahrh. bis zum 18. recht gebräuchlich, von neueren schriftstellern aber, wenigstens in gewählter rede, gemieden: der krank schaut in spiegel. 1, 467b; der arzt greift mit der zangen in bauch. 467c; nach zweien tagen, ongefehr eine stund in tag, kamen die verschnittenen wider. buch d. liebe 211c; ei wie treffens diese romanistefeind so mächtig wol mit den zänen inn treck. bienk. 47a; lehrten sie brot inn wein dunken. ebenda; welches der herr .. wie thumm und ungeschmack salz inn weg will stürzen lassen. Sar. 147a; schlugen also ihre ganze beute in wind. Simpl. 1, 47 Kurz; und wünschte sie (die im kamin hängenden schinken) .. meinen cameraden in wald. 235; indem er das buch wieder in schrank trägt. wolthät. unbek. 20; will dir das nicht in kopf? der junge 2, 403 (werke 33, 288); dann ist die waldfrau schuld, dasz uns die sterne nicht in schosz gefallen sind. Ekkeh. (1855) 101; das wasser ist die Murg und geht in Rhein. 205; war Conrad mit ihm in Odenwald gewandert. 332 und noch oft (eben so an für an den s. 159. 287. 456); pedantisch in'n geschrieben: wie ich zu ihrer mutter in'n laden kam. Lammfell 19; auch wer auf dem gebirge grosz eh ich dir schlag die zän inn hals. 479a; wenn man ein pawern stiesz in sack nach gewonheit ich in garten gieng. und werfet in in abgrund hinab. so schlags in wind, lasz dichs anfechten nicht. ach, fieng der reutknecht an, wie, was? Pulcheria wär melancholisch worden? dann hätt ich dich selbst wer lehret ihn (den löwen) dem bär ein bienchen trank und fiel in bach. in froschpfuhl all das volk verbannt, 2) seltener für in den, dat. plur.: wann man im Elsasz inn kellern den wein feuret. bienk. 112a; in der Eifel oder in freien bergen. 115a; ach! mein ganzes geblüte starrt mir in adern! kom. opern 97. 3) endlich begegnet auch in als schwächung für im: gottes augen aber sind heller als die sonne und sehen alles, was im finstern und in verborgenen winkel geschiehet. 262. vgl. im und ins. ![]() ![]() ![]() ![]() [Bd. 10, Sp. 2104] hauptquelle Hederich hat es nicht): inn begrieff, compendium, ein inn begrieff aller tugent, conspectus omnium virtutum. 1, 641; dann von 1, 373a mit wesentlich weiterer bedeutung: inbegriff, area ambitu adstricta, locus in finibus suis contentus; item, quae in libro aliquo continentur; in letzterer beziehung braucht Kant der inbegriff eines buches. 8, 17, der sonst das wort im heute gewöhnlichen sinne öfters anwendet: der weite inbegriff einer vorzüglichen erkenntnis. 8, 10; die sphäre der ausgebildeten natur ist nur ein kleiner theil desjenigen inbegriffs, der den samen zukünftiger welten in sich hat. 324; die dauerhaftigkeit, die bei den anstalten der schöpfung an den groszen gliedern ihres inbegriffs angetroffen wird. 9, 3; bei andern: mit dem geliebten heimgehen ist der inbegriff aller seligkeit. briefe 2, 107; ja selbst von einem grün- und bunten garten .. als glied des deutschen reichs, des inbegriffs von reichen, drangvoller wünsche holden inbegriff, wenn ich den inbegriff von meinen sorgen du (phiole) inbegriff der holden schlummersäfte, musz ich an diesem hingestreckten leibe ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() sie begruben den ritter im schlosse fein,
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