| Der Ochsenjunge, des -n, plur. die -n, in der Landwirthschaft, ein Knabe, welcher die Ochsen auf der Weide hüthet.
Das Ochsenkalb, des -es, plur. die -kälber, in der Landwirthschaft, ein Kalb männlichen Geschlechtes, ein Bullenkalb; im Gegensatze eines Kuhkalbes, Färsenkalbes oder Moschenkalbes.
Der Ochsenkopf, des -es, plur. die -köpfe, eigentlich der Kopf eines Ochsen. Figürlich, doch nur in den niedrigen Sprecharten, ein dummer ungeschickter Mensch. In Berlin wird das Arbeitshaus, weil es ehedem das Zeichen eines Ochsen oder Ochsenkopfes führete, noch jetzt der Ochsenkopf genannt, und an manchen Orten führet um eben dieser Ursache willen auch die Herberge der Fleischhauer diesen Nahmen.[Bd. 3, Sp. 577]
Das Ochsenkraut, des -es, plur. inus. in einigen Gegenden ein Nahme der Hauhechel, Ononis L. S. dieses Wort.
Der Ochsenmarkt, des -es, plur. die -märkte. 1) Ein Markt oder Jahrmarkt, auf welchem nur Ochsen verkauft werden; eine Art des Viehmarktes. 2) Ein Marktplatz, auf welchem nur Ochsen verkauft werden.
Die Ochsenpost, plur. die -en, ein nur in den niedrigen Sprecharten im figürlichen Verstande übliches Wort. Mit der Ochsenpost gehen oder fahren, sehr langsam gehen oder fahren. Die Ochsenpost nehmen, sich sehr langsam fortbewegen. In der anständigern Sprechart die Schneckenpost.
Die Ochsenrübe, eine Pflanze, S. Adelung Hasenohr.
Der Ochsenspath, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, eine Art des Spathes bey den Pferden, welcher seinen Sitz hinten an dem Knie hat; zum Unterschiede von dem Beinspathe, welcher an dem Innern des Schenkels sitzet.
Der Ochsenstall, des -es, plur. die -ställe, in der Landwirthschaft, ein Stall für Zug- oder Mastochsen, zum Unterschiede von dem Kuhstalle.
Der Ochsenziemer, des -s, plur. ut nom. sing. das getrocknete männliche Glied eines Ochsen, welches die Gestalt einer langen dicken Sehne hat, und im gemeinen Leben statt einer Peitsche gebraucht wird. Niedrs. Ochsenpesel. S. Adelung Ziemer.
Die Ochsenzunge, plur. die -n, eigentlich die Zunge eines Ochsen. Figürlich, eine Pflanze, deren längliche und rauche Blätter einige Ähnlichkeit mit der Zunge eines Ochsen haben; Anchusa L. Besonders die officinelle Art, welche auf den Rainen, Wegen und Äckern wächset; Anchusa officinalis, rothe Ochsenzunge, wegen der rothen Blumen, Hundezunge, Ackermannkraut, Liebäuglein, Augenzier. Die echte rothe Ochsenzunge, Anchusa tinctoria L. deren Wurzel roth färbet, wird auch Färberkraut genannt; Franz. Orcanetto. In einigen Gegenden wird auch der Steinsame oder die Steinhirse, Lithospermum arvense L. rothe Ochsenzunge genannt. Die kleine Ochsenzunge ist eine Pflanze eben dieser Classe, Lycopsis arvensis L. so wie die wilde Ochsenzunge, Echium vulgare L. welche auch Otterkopf genannt wird. |