| Die Mörtelbaue, plur. die -n, bey den Maurern, eine Haue oder Hacke, den Mörtel damit anzumachen und unter einander zu ziehen.
Die Mörtelkêlle, plur. die -n, eben daselbst, eine Kelle in Gestalt eines Dreyeckes oder Herzens, den Mörtel damit auf und zwischen die Steine zu tragen; die Mauerkelle.
Die Mörtelpfanne, plur. die -n, eben daselbst, der mit Bretern eingeschlossene Raum, in welchem der Mörtel bereitet und aufbewahret wird.
* Mos, plur. car. ein nur in den niedrigen Sprecharten im Scherze zuweilen übliches Wort, welches ohne Artikel gebraucht wird, und Geld bedeutet. Es ist aus dem Jüdisch-Deutschen Mesum, Geld, verderbt, und wird zuweilen auch Moses gesprochen. Mos haben, Geld.
Das Mos, S. Adelung Moos.
Mosaische Arbeit, Mosaisch Gold, S. Musiv.
Der Mȫsch, S. Adelung Meisch.
* Die Mōsche, plur. die -n, ein besonders in den gemeinen Sprecharten Meißens und der Lausitz übliches Wort, eine Kuh zu bezeichnen. Daher das Moschenkalb, ein Kalb weiblichen Geschlechtes, zum Unterschiede von einem Ochsen- oder Bullenkalbe. In engerer Bedeutung heißt eine junge Kuh, welche noch nicht getragen hat, und die an andern Orten eine Kalbe, Färse, im Nieders. Queene, genannt wird, eine Mosche. Anm. Auf dem Lande in Meißen und der Lausitz auch mit dem verstärkten Slavonischen Zischer Motsche, Mötschel; vielleicht zunächst aus dem Wend. Modzo, Mlodza, ein Junges. Daß aber dieses Wort nicht diesen Mundarten allein eigen ist, sondern ehedem bey dem ganzen Europäischen Völkerstamme anzutreffen gewesen, erhellet aus dem alten Franz. Meschin, und im weiblichen Geschlechte la Meschine, im mittlern Lat. Meschinus, Mesquinus, so wohl eine junge Person, als auch eine junge Kuh, dem Piccardischen Mequame, ein Bediente, Magd, dem mittlern Lat. Mocima, Holländ. Mocke, und auch in einigen Oberdeutschen Gegenden üblichen Mocke, Nieders. Mudde, Mudje,[Bd. 3, Sp. 293] Mutte, eine Sau, und dem Elsassischen Motsch, eine Stute; S. Adelung Mutter.
Die Moschēe, (zweysylbig,) plur. die -n, (dreysylbig,) ein aus dem Türkischen Mesdsched verderbtes Wort, ein Bethhaus der Mahomedaner zu bezeichnen. Eigentlich führet nur ein kleines Bethhaus diesen Nahmen; ein größeres wird Dschamj genannt.
Die Móschrose, plur. die -n, eine Art Rosen von weißer in das Gelbe spielender Farbe, welche man so wohl einfach, als gefüllt hat; Rosa moschata Miller. Sie haben unter allen Arten den angenehmsten Geruch, welcher sich dem Bisam nähert, und werden auch Bisamrosen genannt. Die Damascener-Rose, welche viele mit ihr verwechseln, ist davon noch verschieden.
Der Móschus, plur. car. ein Nahme, welchen auch der Bisam führet, und welcher so wie dieser unstreitig morgenländischen Stammes ist; im mittlern Lat. Muscus. |