| Der Maulfreund, des -es, plur. die -e, Fämin. die Maulfreundinn, in der harten Sprechart, eine Person, welche zwar dem Maule, d. i. ihrer Versicherung nach, nicht aber in der That unser Freund ist; in der anständigern Sprechart, ein Zungenfreund.
Maulfromm, adj. et adv. gleichfalls nur in der harten und niedrigen Sprechart, mit dem Maule, d. i. dem mündlichen Vorgeben nach, fromm, ohne es in der That zu seyn.
Die Maulfülle, plur. inus. in der niedrigen Sprechart, der nothdürftige Unterhalt, gleichsam was man mit dem Maule davon bringet. Um die Maulfülle dienen, um den bloßen Unterhalt, um die Kost.
Das Maulgatter, des -s, plur. ut nom. sing. ein eisernes Werkzeug der Schmiede in Gestalt eines Gatters, den Pferden das Maul damit aufzusperren.
Der Maulhêld, des -en, plur. die -en, in der harten Sprechart, der dem Maule, seinem Vorgeben nach, ein Held ist; ein Großsprecher, Prahler, Zungenheld.
Die Maulhure, plur. die -n, eben daselbst, eine Person weiblichen Geschlechtes, welche in Worten unzüchtig, in der That aber züchtig ist; in triclinio vola, et in cubiculo nola.
Maulig, adj. et adv. von Maul, der Mund, welches aber nur in den Zusammensetzungen großmäulig, weitmäulig, engmäulig, hartmäulig, weichmäulig u. s. f. üblich ist, ein großes, weites, enges, hartes und welches Maul habend, welche Wörter auch Hauptwörter auf -keit leiden, die Hartmäuligkeit u. s. f.
Die Manlklêmme, S. Adelung Mundklemme.
Der Maulkorb, des -es, plur. die -körbe, ein geflochtener Korb, welchen man beißigen Thieren größerer Art, z. B. den Pferden, Mauleseln, Eseln u. s. f. um das Maul zu legen pfleget, damit sie nicht beißen können; der Beißkorb.
† Der Māulmácher, des -s, plur. ut nom. sing. Fämin. die Maulmacherinn, in der niedrigen Sprechart, eine Person, welche der andern vergebliche Hoffnung macht, ihr gleichsam das Maul aufsperret, ohne ihr etwas hinein zu geben.
Das Māulpfrd, des -es, plur. die -e, S. Adelung Maulesel. |