| Dúrchgießen, verb. irreg. act. S. Adelung Gießen. Ich gieße durch, durchgegossen; durch eine Öffnung gießen. Wein, Bier, Wasser durchgießen, durch den Trichter, Durchschlag u. s. f. Daher die Durchgießung. S. auch Durchguß.
Durchglühen, verb. reg. act. Dúrchglühen. Ich glühe durch, durchgeglühet; durchaus glühend machen. Eine Stange Eisen durchglühen. Daher die Durchglühung. Durchglhen. Ich durchglühe, durchglühet; wie das vorige, doch nur in der figürlichen Bedeutung und in der höhern Schreibart. Von dem grausamsten Schmerzen durchglühet. Von Scham durchglühet.
Durchgraben, verb. irreg. act. S. Adelung Graben. Dúrchgraben. Ich grabe durch, durchgegraben. 1) Von einem Ende bis zum andern durch Graben öffnen. Einen Damm durchgraben. 2) Sich durchgraben, sich durch Graben einen Weg bahnen. Sie mußten sich durch den Berg durchgraben. Durchgráben. Ich durchgrabe, durchgraben; wie das vorige in der ersten Bedeutung, in der höhern Schreibart. Einen Berg durchgraben. Ingleichen figürlich, durchlöchern. Sie haben meine Hände und Füße durchgraben, Ps. 22, 17.
Dúrchgreifen, verb. irreg. neutr. (S. Adelung Greifen,) welches mit dem Hülfsworte haben verbunden wird. Ich greife durch, durchgegriffen; mit der Hand durch eine Öffnung greifen. Ingleichen figürlich, zufahren ohne Umschweife handeln, sein Ansehen brauchen. Man klagte, daß er zu säuberlich verführe und nicht durchgriffe.
Durchgrübeln, verb. reg. act. Dúrchgrüblen. Ich grüble durch, durchgegrübelt; alle Theile einer Sache durch Grübeln zu erforschen suchen. Er will alles durchgrübeln. Durchgrbeln. Ich durchgrüble, durchgrübelt; wie das vorige, in der höhern Schreibart.
Durchgrnden, verb. reg. act. Ich durchgründe, durchgründet; ergründen, doch mehr im Oberdeutschen als Hochdeutschen. Diese Kunst sey immer zu durchgründen, Opitz.
Dúrchgucken, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben. Ich gucke durch, durchgeguckt; im gemeinen Leben, für durchsehen, durchschauen, in allen Bedeutungen dieser Zeitwörter. Die bloße Haut guckt durch die Kleider durch. S. Adelung Gucken.
Der Dúrchguß, des -sses, plur. die -güsse. 1) Die Handlung des Durchgießens, ohne Plural. 2) Ein Ort, wo man etwas durchgießt. So wird an einigen Orten auch der Ausguß, Gußstein, ein Durchguß genannt. Ingleichen ein Werkzeug, flüssige Körper durch dasselbe zu gießen. Daher heißt der Durchschlag in den Küchen oft ein Durchguß.
Dúrchhalftern, verb. reg. recipr. Sich mühsam durchhalftern, sich mit vieler Mühe von einer Verlegenheit befreyen.
Durchhauen, verb. irreg. act. S. Adelung Hauen. Dúrchhauen. Ich haue durch durchgehauen. 1) Durch etwas hauen. Den Baum ganz durchhauen. 2) Sich hauend[Bd. 1, Sp. 1593] einen Weg bahnen. Sich durch die Feinde durchhauen. Sich durch einen Wald durchhauen, sich durch Niederhauen der Bäume einen Weg machen. Durchhaúen. Ich durchhaue, durchhauen; wie das vorige in der ersten Bedeutung, in der höhern Schreibart. Durchhaue den Baum.
Das Dúrchhaus, des -es, plur. die -häuser, S. Adelung Durchgang. |