| Drummdreist, -er, -este, adj. et adv. (welcher Superlativ, weil er das Gehör beleidigt, doch gern vermieden wird,) in der harten Sprechart, auf eine dumme, unbesonnene Art dreist. Ein dummdreister Mensch. Ein dummdreistes Betragen. Eine dummdreiste Frage. S. Adelung Dreist. Im Niedersächsischen, wo dreist für kühn in Gefahren gebraucht wird, bedeutet dumdriest auch dummkühn, tollkühn, kühn ohne Klugheit.
Die Dummdreistigkeit, plur. inus. Dreistigkeit mit Dummheit, und Unbesonnenheit verbunden.
Die Dummheit, plur. die -en, 1) Die Eigenschaft, nach welcher man dumm ist, in allen Bedeutungen des Bey- und Nebenwortes, am häufigsten aber in den zwey ersten figürlichen Bedeutungen, Mangel der natürlichen Fähigkeiten des Verstandes, oder doch ihres Gebrauches, Unbesonnenheit, Unwissenheit; ohne Plural. 2) Eine dumme Handlung, ein dummes Betragen. Eine Dummheit begehen. In beyden Fällen nur in harten Ausdrücken. Dumpheit findet sich bereits bey dem Ottfried, und Tumphait in dem Schwabenspiegel.
Der Dummkopf, des -es, plur. die -köpfe, ein hartes Scheltwort, einen dummen Menschen zu bezeichnen; in Niedersachsen[Bd. 1, Sp. 1572] ein Dummerjan, eigentlich ein dummer Jan oder Johann, bey einigen Hochdeutschen in etwas gelinderm Verstande, ein Dümmling. Mein unbekanntes Lob soll hier kein Dummkopf hören, Cron. Jeder Dummkopf unsrer Zeiten Will ein Held im Schreiben seyn, Kästn.
Dummkühn, -er, -ste, adj. et adv. kühn ohne Klugheit, auf eine dumme, unbesonnene Art kühn, tollkühn. S. Adelung Kühn. Daher die Dummkühnheit, plur. inus. Kühnheit mit Dummheit, Mangel des Verstandes verbunden, Tollkühnheit.
Dumpf, -er, -este, adj. et adv. für dumpfig. 1) Dem Schalle nach, welches im Oberdeutschen einheimisch ist, aber um des Sylbenmaßes willen auch von einigen Hochdeutschen Dichtern gebraucht worden. Ich höre dumpfes Geräusch, Klopst. Hier das dumpfe Geheul des wiedertönenden Abgrunds, Klopst. Wie, wenn im krummen Thal ein dumpfes Ungewitter Von ferne braust, Wiel. Er klagt mit dumpfer Bangigkeit, Gleim. 2) Feuchtigkeit durch den Geruch verrathend. Dumpfe Lehrstuben.
Der Dümpfel, des -s, plur. ut nom. sing. in den gemeinen Mundarten Ober- und Niederdeutschlandes, eine tiefe Stelle in einem Flusse oder See; zuweilen auch eine jede tiefe Pfütze, im Nieders. Tümpel. Im Nieders. ist dumpeln von den Wellen hin und her geworfen werden, und im Holländ. dompelen untertauchen. S. Adelung Rohrdommel.
Der Dumpfen, des -s, plur. inus. im gemeinen Leben, Engbrüstigkeit mit Reichen verbunden, so wohl bey Menschen als Thieren; der Dumpf, Dampf, Dampfen. S. Adelung Dampf 2.
1. Dumpfig, -er, -ste, adj. et adv. 1) Feucht, naß; doch nur so fern sich die Feuchtigkeit durch den Geruch verräth. Der Keller, das Zimmer ist dumpfig. Ein dumpfiges Haus, ein dumpfiges Gewölbe. Im Nieders. dumpig, dumstig, dumpstig, duff, duffig, im Oberdeutschen auch spuricht, spuren, dumpfig seyn. 2) Von der Nässe verderbt, und dieses Verderben durch den Geruch und Geschmack verrathend. Das Mehl riecht dumpfig. Das Brot schmeckt dumpfig. Anm. Dieses Wort ist mit Dampf, Dunst und Duft genau verwandt; S. diese Wörter.
2. Dumpfig, -er, -ste, adj. et adv. eine Art eines heisern, hohlen Schalles auszudrucken. Ein dumpfiger Ton. Es klingt dumpfig. Anm. In dieser Bedeutung ist es ohne Zweifel eine Nachahmung dieses Schalles. Im Engl. bedeutet Thumb und im Ital. Thumbo, Thombo, einen lauten Schlag mit der Faust oder einem Stocke. S. Adelung Stampfen. In Baiern ist für dumpfig, wenn es von dem Schalle gebraucht wird, dumbar, und in Niedersachsen auch duff, duffig üblich.
Die Dumplachter, plur. die -n, im Bergbaue, ein Längenmaß, welches vier Prager Ellen hält; im Böhm. Dumploch. |