| Die Domǟne, plur. die -n, oder das Domänen-Gut, des -es, plur. die -Güter, aus dem Franz. Domaine, und dieß aus dem mittlern Latein. Domanium, ein Gut, welches zu dem Unterhalte des Landesfürsten und dessen Familie, und andern landesfürstlichen Ausgaben gewidmet ist; ein Kammergut, Tafelgut, Krongut, wenn der Landesfürst eine Krone träget. Daher die Domänen-Kammer, ein Collegium, welches die höchste Aufsicht über die Verwaltung der Domänen hat, und zuweilen auch nur schlechthin die Kammer genannt wird, der Domainen-Rath u. s. f.
Der Domback, des -es, plur. inus. außer wenn mehrere Arten dieses Metalles angedeutet werden sollen, die -e, ein durch die Kunst gemachtes Metall, welches am häufigsten aus Kupfer und einem Zusatze von Zink, oder Galmey, sonst aber auch aus andern Mineralien verfertiget wird, und wenn es sein ist, dem Golde nicht unähnlich siehet. Es soll den Nahmen von einem Engländer Nahmens Domback haben, der es am ersten als eine Waare in den Gang gebracht, denn schon lange vor ihm hatte man es unter dem Nahmen des Auri sophistici gekannt. Allein da Tombago im Malayischen Kupfer bedeutet, und das feinste Kupfer von dieser Halbinsel kommt, so stehet es dahin, ob es nicht vielmehr von diesem Worte den Nahmen hat. Alsdann aber würde auch die Schreibart mit einem T die richtigere seyn.
Das Dōm-Capītel, des -s, plur. ut nom. sing. alle an einer Domkirche befindliche Domherren, als ein Ganzes betrachtet; ingleichen deren Versammlung, und der Ort, wo sie sich versammeln; ehedem die Thumerey. S. Adelung Capitel 3.
Der Dōm-Dếchant, des -es, plur. die -e, der Dechant eines Domstiftes, oder in dem Capitel an einer Domkirche. S. Adelung Dechant.
Die Domfrau, plur. die -en, an einigen Orten so viel als eine Canonissinn oder Chorfrau. Dom wird in dieser Zusammensetzung in weiterer Bedeutung genommen, in welcher zuweilen auch eine Collegial-Kirche ein Dom genannt wird.
Der Domhêrr, des -en, plur. die -en, eigentlich ein Chor- oder Capitelsherr an einer Domkirche, oder an einer Kirche, an welcher sich ein Erzbischof oder Bischof befindet. In weiterer Bedeutung zuweilen auch ein Chor- oder Stiftsherr an einer Collegial-Kirche, ein Canonicus. Daher domherrlich oder domherrisch, adj. et adv. den Domherren gehörig. Domherrliche oder domherrische Güter. S. auch Dompfaff, ingleichen Canonicus.
Der Domicellār, des -en, plur. die -en, oder der Domicellar-Herr, des -en, plur. die -en, an einigen hohen Domstiften die jungen Chorherren, welche noch nicht Sitz und Stimme in dem Capitel haben, zum Unterschiede von den Capitular- oder eigentlichen Domherren; aus dem Latein. Domicellus, ein junger Herr.[Bd. 1, Sp. 1514]
Der Dominicāner, des -s, plur. ut nom. sing. oder der Dominicaner-Mönch, Fämin. die Dominicanerinn, plur. die -en, oder die Dominicaner-Nonne, ein Mönch, oder eine Nonne von dem Orden des heil. Dominicus, der 1225 gestiftet worden, und theils der Regel des heil. Augustini, theils auch den Vorschriften seines Stifters folget. Zu Paris heißen sie Jacobiner, im Deutschen aber auch Predigermönche. Daher der Dominicaner- Orden, das Dominicaner-Kloster u. s. f.
Der Dōmino, subst. indecl. ein lustiger Masken-Habit, welcher bis auf die Knöchel gehet. Ehedem war es eine Tracht der Geistlichen im Winter, welche den Kopf und das Gesicht vor der Witterung bedeckte, und nur bis über die Schultern ging; daher sie von den geistlichen Herren im Ital. und Franz. auch den Nahmen Domino bekam. S. des du Fresne Glossar. v. Domino.
Die Domkirche, plur. die -n, eigentlich eine Kirche mit einem Dome, d. i. einer Kuppel; doch nur noch figürlich, eine Kirche, an welcher sich ein Bischof oder Erzbischof befindet. S. Adelung Dom.
Der Dompfaff, des -en, plur. die -en. 1) In den niedrigsten Mundarten, ein Domherr; Nieders. Dompape. 2) Figürlich, besonders in Niedersachsen, ein Sangvogel, welchen Klein zu den Dickschnäblern, andere aber zu den Finken rechnen, und der im Hoch- und Oberdeutschen unter dem Nahmen Gimpel am bekanntesten ist; Pyrrhula, L. Den Nahmen eines Dompfaffen, oder Domherren hat er seinem schwarzen Scheitel zu danken, welcher ihm das Ansehen einer schwarzen Kappe gibt Wegen der rothen Brust, die das Männchen hat, wird er auch Blutfink, Goldfink, Rothfink, Rothschlägel, Rothgimpel, Rothvogel, wegen seines Geschreyes im Oberdeutschen auch Hahle und Quetsch, sonst aber auch Lohfink, Lüch, Laubfink, vielleicht, weil er streicht, wenn das Laub abfällt, im Engl. Bullfinch, Alp oder Nope, im Franz. Pivoine, genannt. |