| Das Dienstgêld, des -es, plur. von mehrern Summen, die -er, an einigen Orten dasjenige Geld, welches die Bauern anstatt der zu leistenden Frohndienste an die Grundherrschaft bezahlen. In den Churbraunschweigischen Landen führet auch dasjenige Geld, welches die Juden den geschlossenen adeligen Gerichten für den Schutz entrichten müssen, diesen Nahmen.
Der Dīenstgenóß, des -ssen, plur. die -ssen, der mit einem andern zu gleichen Diensten, besonders zu gleichen Frohndiensten verbunden ist.
Die Dienstgerêchtigkeit, plur. inus. das Recht, gewisse Dienste von einem andern zu fordern; das Dienstrecht.
Das Dienstgeschirr, des -s, plur. die -e, an einigen Orten, dasjenige Geschirr, d. i. Wagen, Pferde und Knechte, mit welchem die Unterthanen dem Gutsherren die Frohndienste leisten müssen. Besonders führet diesen Nahmen zuweilen die Vorspann,[Bd. 1, Sp. 1490] welche die Unterthanen dem Landesherren auf seinen Reisen geben müssen, wofür an vielen Orten ein so genanntes Geschirrgeld bezahlet wird.
* Diensthaft, -er, -este, adj. et adv. welches besonders im Oberdeutschen üblich ist, wo es so wohl dienstpflichtig, d. i. zu gewissen Diensten verpflichtet, als auch dienstfertig, zu dienen bereit, bedeutet, im Hochdeutschen aber seltener gehöret wird. Eben dieses gilt auch von dem verlängerten Beyworte diensthaftig und dem Hauptworte Diensthaftigkeit.
* Das Diensthaus, des -es, plur. die -häuser, ein Haus, in welchem man zu dienen gezwungen ist; ein ungewöhnliches Wort, welches nur in der Deutschen Bibel vorkommt, wo Ägypten mehrmals das Diensthaus der Israeliten genannt wird; z. B. 2 Mos. 13, 3, 14. Jos. 24, 17. Mich. 6, 4. u. s. f.
Der Diensthêrr, des -en, plur. die -en, in einigen Gegenden, derjenige, dem ein Unterthan Frohndienste leisten muß, und der oft noch von dem Gutsherren verschieden ist. Ingleichen der Hausherr, im Gegensatze seines Gesindes.
Die Diensthufe, plur. die -n, eine zu Frohndiensten verpflichtete Hufe, oder eine Hufe, deren Besitzer Frohndienste leisten muß, im Gegensatze einer Freyhufe.
Der Dienstknêcht, des -es, plur. die -e, im gemeinen Leben, ein Knecht, der um Lohn dienet; vermuthlich im Gegensatze des Wortes Knecht, so fern es ehedem auch einen jeden freyen jungen Menschen bedeutete. S. Adelung Dienstmagd.
Die Dienstleistung, plur. die -en, die Leistung so wohl gezwungener Dienste, als auch gewisser Höflichkeitsdienste.
Die Dienstleute, singul. inus. S. Adelung Dienstmann. |