| Der Maykenshäring, oder Maikenshäring, des -es, plur. die -e, in dem Häringshandel, besonders Niedersachsens, früh gefangene Häringe, welche zwar ein zartes Fleisch, aber weder Milch noch Rogen haben; zum Unterschiede von dem vollen Häringe, welcher um Bartholomäi gefangen wird. Da der Häringsfang erst um die Mitte des Junii angehet, so scheinet das Wort hier von Mädchen, Nieders. Mäken, abzustammen, und so viel als Jungfernhäring zu bedeuten.[Bd. 3, Sp. 131]
Die Maykirsche, plur. die -n, eine Art Gartenkirschen von hellrother Farbe, welche bereits im Monath May reif werden, und wovon eine große Art die doppelte Maykirsche genannt wird. In Österreich Frühkirschen, Kinderkirschen.
Das Maykraut, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -kräuter, ein Nahme verschiedener Pflanzen, welche entweder im May gegessen, oder doch in diesem Monathe zum medicinischen Gebrauche gesammelt werden. 1) Des Schellkrautes, besonders des großen, Chelidonium majus L. dessen Saft wider äußere Schäden gebraucht wird. 2) Der Braunwurz; Scrophularia L. 3) Des Meierkrautes, welches im Frühlinge von den Landleuten als ein Gemüse wie Spinat gegessen wird, S. Adelung Meierkraut.
Der Mayling, des -es, plur. die -e, eine im Österreichischen übliche Benennung der Äsche, Thymallus L. S. Adelung Äsche. Ingleichen des blauen Maykäfers.
Die Maypflanze, plur. die -n, in der Landwirthschaft Obersachsens, die Nebenhalme des Rochens, welche auch der Unterrocken genannt werden; von May in der Bedeutung des jungen Triebes, S. 1. May 1.
Die Mayrose, plur. die -n, eine Art früher Gartenrosen, welche bereits im May blühen, röthlich, klein und gefüllet sind, aber einen schwachen Geruch haben. Sie werden auch kleine Provinz-Rosen genannt.
Die Mayrübe, plur. die -n, eine Art der Brassica Rapa, welche auch Tellerrübe genannt wird.
Der Mays, plur. inus. der ausländische Nahme einer Amerikanischen Getreideart, welche bey uns unter dem Nahmen des Türkischen Kornes am bekanntesten ist; Zea L.
Der Mayschein, des -es, plur. die -e. 1) In den Kalendern, der Neumond im Monath May, S. Adelung Schein. 2) In einigen Gegenden führet auch der Steinbrech diesen Nahmen, S. dieses Wort.
Die Mayseuche, plur. die -n, ein Nahme des Blutharnens des Rindviehes, weil es sich im May äußert, wenn das Vieh in das frische Gras getrieben wird.
Der Maysonntag, oder Mayensonntag, des -es, plur. die -e, ein Nahme des Sonntages Lätare, an welchem in einigen Gegenden, z. B. Schlesiens, die Kinder und jungen Leute mit Mayen, d. i. jungen geschmückten Tannenwipfeln, herum gehen, allerley Lieder singen, und dafür ein Trinkgeld bekommen. Ein solcher May oder junger Tannenwipfel wird daselbst auch der Sommerbaum genannt. S. 1. May 2. |