| Der Mayfrost, des -es, plur. die -fröste, Fröste, welche noch des Nachts im Monath May einfallen.
Der Maygassenzins, des -es, plur. doch nur von mehrern Summen, die -e, eine in einigen Ämtern des Herzogthums Braunschweig übliche Art des Rutscherzinses, welcher in 3 Mariengroschen und 2 Pf. bestehet, und alle Jahre an dem Weihnachtsabend durch einen reitenden Bothen, bey Strafe der Verdoppelung für jeden spätern Tag, in das Amt geliefert werden muß. Der Ursprung der Benennung ist dunkel. Frisch leitet sie von dem Lat. magis ab, gleichsam Magissenzins, da es denn, wenn diese Ableitung erweislich wäre, mit Rutscherzins einerley bedeuten würde.
Der Maykäfer, des -s, plur. ut nom. sing. eine Art Käfer mit unbewehrten Kopfe und Brustschilde, von rothbrauner Farbe, welcher sich im Monath May häufig sehen lässet, und das junge Laub der Hecken und Bäume abfrißt; Scarabaeus Melolantha L. Maywurm, Schmalzkäfer, Kauzkäfer, Heckenkäfer und verderbt Hexenwurm, in einigen Gegenden auch Weidenhahn, in Zürch Laubkäfer, im Osnabrück. Eckeltewe, Eckelwewel, Eckernscheersel, wo die erste Hälfte aus Hecke entstanden zu seyn scheinet, die andere aber in dem letzten Worte, mit dem Lat. Scarabaeus überein kommt.
Die Maykatze, plur. die -n, Diminut. das Maykätzchen, eine Katze, welche im Monath May geworfen worden, und spätern Katzen in der Güte vorgezogen wird.
Der Maykenshäring, oder Maikenshäring, des -es, plur. die -e, in dem Häringshandel, besonders Niedersachsens, früh gefangene Häringe, welche zwar ein zartes Fleisch, aber weder Milch noch Rogen haben; zum Unterschiede von dem vollen Häringe, welcher um Bartholomäi gefangen wird. Da der Häringsfang erst um die Mitte des Junii angehet, so scheinet das Wort hier von Mädchen, Nieders. Mäken, abzustammen, und so viel als Jungfernhäring zu bedeuten.[Bd. 3, Sp. 131]
Die Maykirsche, plur. die -n, eine Art Gartenkirschen von hellrother Farbe, welche bereits im Monath May reif werden, und wovon eine große Art die doppelte Maykirsche genannt wird. In Österreich Frühkirschen, Kinderkirschen.
Das Maykraut, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -kräuter, ein Nahme verschiedener Pflanzen, welche entweder im May gegessen, oder doch in diesem Monathe zum medicinischen Gebrauche gesammelt werden. 1) Des Schellkrautes, besonders des großen, Chelidonium majus L. dessen Saft wider äußere Schäden gebraucht wird. 2) Der Braunwurz; Scrophularia L. 3) Des Meierkrautes, welches im Frühlinge von den Landleuten als ein Gemüse wie Spinat gegessen wird, S. Adelung Meierkraut.
Der Mayling, des -es, plur. die -e, eine im Österreichischen übliche Benennung der Äsche, Thymallus L. S. Adelung Äsche. Ingleichen des blauen Maykäfers.
Die Maypflanze, plur. die -n, in der Landwirthschaft Obersachsens, die Nebenhalme des Rochens, welche auch der Unterrocken genannt werden; von May in der Bedeutung des jungen Triebes, S. 1. May 1.
Die Mayrose, plur. die -n, eine Art früher Gartenrosen, welche bereits im May blühen, röthlich, klein und gefüllet sind, aber einen schwachen Geruch haben. Sie werden auch kleine Provinz-Rosen genannt.
Die Mayrübe, plur. die -n, eine Art der Brassica Rapa, welche auch Tellerrübe genannt wird. |