| Der Leinenschießer, des -s, plur. ut nom. sing. bey dem Wallfischfange, ein Matrose, welcher dazu bestellt ist, die Leine an der geschossenen Harpune schießen zu lassen.
Der Leinfink, des -en, plur. die -en, in einigen Gegenden, ein Nahme des Flachsfinken, S. dieses Wort und Bluthänfling.
Der Leinknoten, des -s, plur. ut nom. sing. die Knoten oder Samenbehältnisse des Leines oder Flachses; Niedersächs. Leinbollen.
Das Leinkraut, des -es, plur. inus. in einigen Gegenden, ein Nahme derjenigen Pflanzen, welche am häufigsten Flachskraut genannt werden, und zwar so wohl der Cuscuta, als auch des Antirrhinum Linaria L. S. Adelung Flachskraut. Auch der Purgir-Lein oder Purgir-Flachs, Linum catharticum L. wird in einigen Gegenden kleines Leinkraut genannt.
Der Leīnkūchen, des -s, plur. ut nom. sing. in der Landwirthschaft, die in Form eines Kuchens zusammen gebackenen Hülsen, welche in den Öhlmühlen nach heraus gestampftem Öhle von dem Leinsamen übrig bleiben.
Der Leinochse, des -n, plur. die -n, derjenige Ochse, welcher zur rechten Hand an dem Pfluge gehet, weil er mit der Leine regieret wird; zum Unterschiede von dem Handochsen.
Das Leinöhl, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten oder Quantitäten, die -e, Öhl, welches aus dem Leinsamen geschlagen, d. i. gestampfet, ist.
Der Leinsamen, des -s, plur. inus. der Samen des Leines, d. i. Flachses, welcher auch nur schlechthin der Lein genannt wird, Nieders. Lien, Liensaat, im Osnabrück. Werkensaat.
Die Leinspreu, plur. inus. die Spreu von den ausgedroschenen oder ausgefallenen Leinknoten; Nieders. Lienkaff, wovon die Obersachsen ihr Leinkaben in eben dieser Bedeutung gebildet haben.
Die Leinstraße, plur. die -n, im gemeinen Leben einiger Gegenden, ein gebahnter Weg am Ufer der Ströme, für diejenigen, welche die Fahrzeuge auf denselben vermittelst der Leinen fortziehen; im Oberdeutschen Leinpfad, in einigen Gegenden verderbt Leimpfad und Leimstraße.
Die Leinwand, plur. doch nur von mehrern Arten oder Quantitäten, die -e, ein aus leinenen, d. i. gesponnenen flächsenen oder hänfenen Fäden, bereitetes Wand oder Gewebe. Hänfene Leinwand. Flächsene Leinwand, welche am häufigsten Leinwand schlechthin genannt wird. Grobe, feine, gebleichte, ungebleichte Leinwand. Hausleinwand, zum häuslichen Gebrauche. Kaufleinwand, welche auf den Kauf gemacht wird. Holländische, Schlesische, Sächsische Leinwand. Steife Leinwand, welche mit einem Gummi steif gemacht worden. Wachsleinwand u. s. f. Anm. Im Oberdeutschen Leinwat, Leinwad, von Wad, Tuch, ein Gewebe, (S. Adelung Gewand und Wand,) im Osnabrück.[Bd. 2, Sp. 2019] Lewwend, im Dän. Lärred, vielleicht gleichsam leinenes Geräth, im Angels. Linwaeda, in den meisten Niedersächsischen Gegenden nur Linnen, Leinen. In der Deutschen Bibel, wo es auf eine ungewöhnliche Art im männlichen Geschlechte gebraucht wird, der Leinwand, Marc. 14, 52, Kap. 15, 45, dagegen es Luc. 16, 19 richtiger im weiblichen vorkommt, stehet es auch für leinene Kleidung. Starke, derbe oder grobe Leinwand wird im gemeinen Leben auch häufig Tuch genannt. S. dieses Wort. |