| Das Laugenkraut, des -es, plur. inus. eine Pflanze, siehe Wohlverley.
Der Laugensack, des -es, plur. die -säcke, S. Adelung Laugenkorb.
Das Laugensalz, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten oder Quantitäten, die -e, S. Adelung Laugenartig. Die Potasche, das Weinsteinsalz und die Soda sind solche Laugensalze, und werden, so fern sie aus der Asche gelauget werden, auch Aschensalz genannt. S. Alkali.
Die Laughütte, plur. die -n, in den Alaunwerken, diejenige Hütte, oder derjenige Theil der Hütte, in welcher der Alaun ausgelauget wird; zum Unterschiede von der Siedehütte.
Laugicht, oder Laugig, adj. et adv.S. Adelung Laugenhaft.
Läugnen, verb. reg. act. 1) * Verhehlen, verschweigen; eine größten Theils veraltete Bedeutung. Johannes bekannte und läugnete nicht, und er bekannte: ich bin nicht Christus, Joh. 1, 20. 2) Sein Urtheil von der Unwahrheit oder Unrichtigkeit eines Satzes fällen, verneinen, für falsch erklären. Ich läugne den voraus gesetzten Satz, erkläre ihn für unrichtig. Titius läugnete, daß er Cajum gesehen habe, verneinete, daß er ihn gesehen habe. Ich läugne die Folge, erkläre sie für falsch und unrichtig. In vielen Fällen ist dafür verneinen üblicher, z. B. ein verneinender Satz. Auch die biblische R. A. Gott läugnen, den Vater und den Sohn läugnen, dessen Daseyn verneinen, 1 Joh. 2, 22, 23, fängt an zu veralten, wenn es nicht den Nebenbegriff der folgenden Bedeutung mit einschließet. Indessen sagt man doch noch ein Gottesläugner, der Gottes Daseyn verneinet. 3) In engerer und gewöhnlicherer Bedeutung, wider seine Überzeugung, oder besseres Wissen, verneinen. Da läugnete Sara und sprach: ich habe nicht gelachet, 1 Mos. 18, 15. Wer seine Missethat läugnet, dem wirds nicht gelingen, Sprichw. 28, 13. Eine begangene That läugnen. Der Dieb läugnet alles. Läugne es nur nicht. 4) * Figürlich, wider sein Wesen, wider seine Eigenschaften, wider seine wahre Gesinnung handeln; eine veraltete Bedeutung, wofür verläugnen üblicher ist. Sich selbst kann Gott nicht läugnen, 2 Tim. 2, 13. Statt des ungewöhnlichern Hauptwortes die Läugnung ist außer der Zusammensetzung das Läugnen üblicher, obgleich jenes noch bey dem Opitz vorkommt: Denn daß viel Sachen so haben den Beginn, Ist aller Läugnung frey, kann nicht geläugnet werden. Anm. In allen obigen Bedeutungen schon bey dem Ulphilas laugnjan, im Tatian laugnan, im Nieders. lögnen, löchnen,[Bd. 2, Sp. 1941] im Oberd. aber laugnen, im Isländ. legna und ohne Gaumenlaut leyna, bey den nördlichen Engländern to lean. Die Endsylbe -nen zeiget schon, daß dieses Zeitwort ein Intensivum ist. Das Stammwort heißt laugen, welches in eben dieser Bedeutung schon bey den Schwäbischen Dichtern so wohl, als im Schwabenspiegel und bey dem Hornegk vorkommt. Allein die heutige Bedeutung ist nur noch ein Überbleibsel einer weit ausgebreitetern, indem dieses Wort eigentlich verbergen, verhehlen und verbergen seyn bedeutete. Im Wallis. ist Ilechu verborgen seyn, im Schwed. löna, ehedem klauna, verbergen, bey dem Ulphilas analaugn verborgen, analaugniba heimlich, und galaugnjan verhehlen, womit auch das veraltete Lage, heimliche Nachstellung, verwandt ist. Aus allem erhellet, daß dieses Wort zu dem Geschlechte des Wortes Loch, Lücke u. s. f. gehöret. Da das a in allen verwandten Sprachen und Mundarten so merklich hervor sticht, so schreibt man es auch richtiger läugnen als leugnen. S. auch Lüge, Lügen und Laugold.
Das Laugold, des -es, plur. inus. in einigen besonders Oberdeutschen Gegenden, falsches, unechtes Gold, doch nur von dünnen Messingblättchen, welche zur Nachahmung solcher Goldblättchen geschlagen, und gemeiniglich zu Flintern verarbeitet werden; Rauschgold, Knastergold. Daher die Laugoldschläger, welche das Messing zu solchen dünnen Blättern schlagen, und an andern Orten Flintenschläger, Flinterer heißen. Lau, lou bedeutete ehedem falsch, unecht, und in der Rothwälschen Diebessprache hat loe diese Bedeutung noch, und Loeformat sind daselbst falsche Briefe. Es scheinet mit lau und vielleicht mit dem vorigen läugnen und dessen Stammworte laugen verwandt zu seyn.
Die Lauigkeit, plur. inus. der Zustand eines Körpers, da er lau ist, wofür doch Laulichkeit üblicher ist.
Die Lauine, S. Adelung Lauwine.
Laulich, -er, -ste, adj. et adv. eigentlich, ein wenig lau, ob es gleich, da sich die Grade der Wärme nicht so genau bestimmen lassen, sehr oft auch für lau gebraucht wird. Lauliches Wasser. Das Wasser laulich werden lassen. Ingleichen figürlich, des pflichtmäßigen oder doch gewöhnlichen Eifers beraubt. Eine lauliche Liebe. Das Christenthum sehr laulich üben.
Die Laulichkeit, plur. inus. der Zustand eines Dinges, da es laulich ist, so wohl eigentlich als figürlich. Die Laulichkeit des Gemüthes gegen Gott, der Zustand schwächerer Neigungen gegen Gott, als gegen andere Dinge, deren merklichere Grade Kaltsinnigkeit und Gleichgültigkeit sind; im Gegensatze der Inbrunst. |