| Die Mitteltinte, plur. die -n, bey den Mahlern, ein für Mittelfarbe übliches Wort, S. dasselbe.
Das Mitteltrêffen, des -s, plur. ut nom. sing. bey einem in Schlachtordnung gestellten Kriegsheere, der mittelste Theil des Hauptheeres, welcher sich zwischen den beyden Flügeln in der Mitte befindet. Ingleichen, der zwischen dem Vordertreffen und Hintertreffen befindliche Theil eines Heeres, welcher gleichfalls den vornehmsten Theil desselben ausmacht. Bey einigen Oberdeutschen Schriftstellern der Mittelhaufe, Schlachthaufe.
Das Mítteltūch, des -es, plur. die -tǖcher, Tuch, oder ein Tuch von mittlerer Güte, Beschaffenheit oder Größe. Im Jagdwesen halten die Mitteltücher, deren es wieder hohe und schmale gibt, die Mitte zwischen den hohen Tüchern und zwischen den Lauftüchern, da sie denn collective auch der Mittelzeug genannt werden.
Die Mittelursache, plur. die -n. 1) Eine wirkende Ursache, so fern sie von einer höhern zu Erreichung einer Absicht gebraucht wird; das Mittel, und wenn es eine Person ist, die Mittelsperson. 2) Eine Ursache oder Bewegungsgrund, welche sich zu der höchsten Ursache als ein Mittel verhält.
Der Mittelwall, des -es, plur. die -wälle, im Festungsbaue, derjenige Theil eines Walles, welcher zwey Bollwerke mit einander verbindet, der zwischen zwey Bollwerken befindliche Wall; der Zwischenwall, und mit einem Französischen Kunstworte, die Courtine.
Die Mittelwand, plur. die -wände, die zwischen den Außenwänden eines Gebäudes befindlichen Wände.
Der Mittelwêg, des -es, plur. die -e, S. Adelung Mittelstraße.
Der Mittelwêgerich, des -es, plur. inus. eine Art des Wegeriches von mittlerer Größe; Plantago media L.
Das Mittelwêrrig, des -es, plur. inus. verderbt Mittelwerk, im Flachsbaue, dasjenige Werrig, welches die zweyte Hechel gibt, und welches eigentlich Heede ist.[Bd. 3, Sp. 250]
Der Mittelwind, des -es, plur. die -e, ein zwischen zwey Hauptwinden befindlicher Wind, der Zwischenwind, dergleichen Nordost, Nordwest, Südost und Südwest sind; zum Unterschiede von den Haupt- und Nebenwinden.
Das Mittelwort, des -es, plur. die -wörter. 1) In der Sprachkunst, eine Art Wörter, welche zwischen den Zeitwörtern und zwischen den Nennwörtern das Mittel halten, von mittlerer Beschaffenheit sind, Beywörter, welche die Nebenbedeutung der Zeit haben, und von Zeitwörtern herkommen; Lat. Participium. Ruodepert, ein Oberdeutscher des 9ten Jahrhundertes, übersetzte das Latein. Participium sehr buchstäblich durch Teilnemunga. 2) Zuweilen auch ein Wort, welches der Intension, der Bedeutung, der Würde nach u. s. f. zwischen zwey andern das Mittel hält. So kann man sagen, ermahnen ist ein Mittelwort zwischen bitten und befehlen. 3) In der Moral, ein Wort, so fern es eine gleichgültige Sache bezeichnet, eine Sache, welche an sich weder gut noch böse ist; Vocabulum μεσον. |